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Geschäft mit Hochzeiten: Im dekorativen Dauerkampf mit der Pandemie

Geschäft mit Hochzeiten : Im dekorativen Dauerkampf mit der Pandemie

Die Absage der Hochzeitsmesse im Rurberger Antoniushof war ein schwerer Schlag für Raumausstatterin Beate Lennartz. Ihre Branche leidet stark unter der Absage großer Feierlichkeiten.

„Ich habe vielen Brautpaaren in den letzten Monaten Mut zugesprochen, ihnen zugehört und versucht sie aufzubauen. Wir wussten ja selber nicht, wie es weiter geht und was noch so alles passiert.“ Raumausstatterin und Messeveranstalterin Beate Lennartz aus Eicherscheid fasst im Gespräch mit unserer Zeitung zusammen, was vielen Brautpaaren in diesen schweren Pandemiezeiten die Laune für ihren lange geplanten schönsten Tag ihres Lebens verhagelte.

Die Meisterin im Fach Raumausstattung und Veranstalterin von Hochzeitsmessen und anderen Events war natürlich auch mit ihrer Firma Dekowerk vom Coronavirus betroffen, ist jedoch dank Eigeninitiative und Ideenreichtum letztlich mit einem blauen Auge aus der Krise davon gekommen. Nach acht Monaten Pandemie lautet ihr Fazit: „Zu Beginn wussten wir natürlich auch nicht, was so alles in den nächsten Monaten auf uns zukommt. Wir konnten coronabedingt lediglich kleine Familienfeiern und kleine Hochzeiten begleiten. Der größte Teil der Hochzeitspaare hat ihr Fest jedoch auf 2021 verschoben. Für uns Dienstleister ist das eine äußerst schwierige Zeit.“

Dabei spricht Beate Lennartz aus Erfahrung, da sie 2005 schon im Alter von 24 Jahren ihren Meister im Fach Raumausstattung machte und somit schon lange im Geschäft ist. Das lief in diesem Jahr durch die Pandemie nicht so besonders, was auch ihr natürlich große Sorgen bereitete. Ein schwerer Schlag war für sie im Sommer zudem die erzwungene Absage ihrer Hochzeitsmesse im Rurberger Antoniushof. Die Ideengeberin dieses beliebten Events, dass in diesem Jahr zum achten Mal stattgefunden hätte und in das sie stets viel Herzblut gesteckt hatte, merkt dazu an: „Das hat schon in der Seele weh getan. Vor allem tat es mir auch um die vielen Aussteller leid, zu denen im Laufe der Jahre ein absolutes Vertrauensverhältnis gewachsen ist. Ich kann nur hoffen, dass die Kunden denen die Treue halten und sich in deren Geschäften hier in der Umgebung für künftige Feste beraten lassen.“

Ansonsten hofft Beate Lennartz im kommenden Jahr wieder mit ihrer Hochzeitsmesse im Antoniushof durchzustarten. Das große Halloween-Event in Monschau, wo Beate Lennartz gleichfalls Gruseliges und Geisterhaftes in Szene setzte, fiel in diesem Jahr auch der Pandemie zum Opfer.

Die Hochzeitsmesse in Rurberg musste abgesagt werden.
Die Hochzeitsmesse in Rurberg musste abgesagt werden. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Vor einigen Tagen hat Beate Lennartz dann noch einmal eine Deko für eine Silberhochzeit vorgenommen. „Das war insofern etwas Besonderes, weil ich mit den Jubilaren aufgrund der Entfernung alles per Email und WhatsApp organisiert habe. Normalerweise starten wir immer mit einem Erstgespräch bei uns im Showraum. Nach einigen Behördengängen und vielen Telefonaten konnten die beiden dann auch gebührend feiern. Zu so etwas beizutragen macht mir nach wie vor große Freude.“

Auch wenn viele Events und Hochzeitsfeiern aufgrund der Pandemie weggebrochen sind, will Beate Lennartz letztlich nicht übermäßig klagen, da ihr Betrieb auch anderweitig gut aufgestellt ist. „Wir sind halt ein kreatives Unternehmen“, merkt sie mit einem Augenzwinkern an und verweist darauf, dass ihre Firma auch Gardinen und Sonnenschutz anfertigt.

Darüber hinaus werden alte Schmuck- und Erbstücke wie Sessel, Couchs und Stühle in neuen Glanz versetzt. Da wird aus einem alten und abgewetzten Sessel oder einer Gestellgarnitur durch Polsterung und Neubezug wieder ein Prunkstück, das im Wohnzimmer zum allgemeinen Hingucker wird. „Die Sparte mit den Gardinen und dem Polstern läuft im Moment sehr gut“, merkt Beate Lennartz dazu an und hofft, dass es auch in ihrer Sparte im nächsten Jahr wieder aufwärts geht.

(ho)