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Peter Borsdorff spendet für Förderschule : Hilfe für die bewegte Pause

Peter Borsdorff spendet für Förderschule : Hilfe für die bewegte Pause

Obwohl er seit über einem Jahr keinen Cent bei Laufveranstaltungen sammeln kann, hat Spendenläufer Peter Borsdorff 2021 schon über 100.000 Euro verteilt. So auch jetzt wieder in der Eifel.

„Ich komme immer gerne zu Euch in die Eifel. Denn die Eifel ist meine zweite Heimat“, lauten stets die ersten Sätze des sympathischen Düreners, wenn er seine Spendengelder persönlich bei hilfebedürftigen Menschen oder Einrichtungen abgibt. So wie diese Woche, als ihn der Weg zur Förderschule Nordeifel nach Eicherscheid führte.

Genau an dem Tag, als nach ziemlich stillen drei Wochen wieder Kinderstimmen aus den geöffneten Fenstern der Klassenzimmer erklangen. „Für die Kinder ist es enorm wichtig, wieder in der Schule zu sein, doch leider schwebt über allem die bange Frage: Wie lange wird es dieses Mal sein?“, mochte Schulleiter Robert Welling-Knauff keine Prognose abgeben, ob und wann denn wieder Distanzunterricht befohlen wird.

Ob zu Hause oder in der Schule – um das Lernen aufzulockern, muss auch ab und an mal eine Verschnaufpause eingelegt werden, und die heißt in der Förderschule „Bewegte Pause“. Möglich machen diese sportliche Unterbrechung auf dem Schulgelände an der Bachstraße in Eicherscheid ein großer Schulhof und der direkt daneben liegende Schulgarten mit Spielgeräten, einem Podest zum „Chillen“ und einem kleinen Fußballfeld. Der viel genutzte Bolzplatz jedoch hatte unlängst einen Abgang zu beklagen: „Ein Fußballtor ist witterungsbedingt und durch den Zahn der Zeit kaputt gegangen und war auch nicht mehr zu reparieren“, berichtet Welling-Knauff.

In die Überlegungen, ein neues hochwertiges Tor, das dem Eifelwetter und einer intensiven Nutzung standhält, anzuschaffen, kam das Angebot von Peter Borsdorff gerade recht. Der Spendenläufer hatte angeboten, „noch einmal etwas für diese Schule zu tun“, und war gleich einverstanden und stellte 750 Euro bereit, als die Schule von der Anschaffung für die bewegte Pause erzählte.

„Das ist eine gute Sache und hilft vielen Kindern“, meinte der 77-Jährige, der dann wieder ins Erzählen kam und damit stets seine Zuhörer fesselt. Es sind manchmal sehr traurige, manchmal aber auch Mut machende Erlebnisse, über die Peter Borsdorff zu erzählen weiß. So wie von der Initialzündung seiner Idee, für kranke oder benachteiligte Kinder zu laufen oder auch für segensreiche Einrichtungen, die Hilfe benötigen.

„Das war 1995 bei einem 35-Kilometer-Trainingslauf im strömenden Regen, als mir trotz des schlechten Wetters bewusst wurde, welch ein Glück ich habe, in meinem Alter noch so viel laufen zu können“, erzählt Borsdorff. Was folgte, ist bekannt: Der ersten Spende für den neuen Bollerwagen einer Kita folgten weitere – in 26 Jahren seither unfassbare 3506 Spenden, für rund 600 Einrichtungen und noch viel mehr Kinder, die die Hilfe dringend brauchten.

Dann wird Peter Borsdorffs Stimme leiser: „Ich habe auch zehn Mal Kinder zu Grabe tragen müssen, denen ich vorher geholfen hatte. Am Grab eines Kindes zu stehen, ist das Schlimmste, was sich ein Mensch vorstellen kann“, sagt der 77-Jährige. Stolz ist er darauf, die unglaubliche Zahl von Spenden in den allermeisten Fällen persönlich überbracht zu haben. „Damit ich weiß, dass die Hilfe ankommt“, sagt Borsdorff.

Davon konnte er sich auch in Eicherscheid überzeugen, wo die Kinder gleich das mitgelieferte Tornetz am Aluminiumgehäuse befestigten und losbolzten.

Übrigens lohnte sich der Eifeltrip für Peter Borsdorff so richtig, denn auf dem Rückweg nach Düren machte er noch Halt in Vossenack: Dort erhielten die Volksmusikanten Vossenack eine 750-Euro-Spende für ihre vereinseigene Musikschule, die in Coronazeiten leider sehr gelitten hat, weil sie nicht unterrichten durfte und somit keine Einnahmen hatte. Auch das ist praktische Hilfe, die Kindern und Jugendlichen zugute kommt.