Projekt „Dementia-MOVE“ : Neue Wege bei Behandlung von Demenz
Simmerath Zahlreiche niedergelassene Hausärzte aus Monschau und Simmerath hatten sich kürzlich in der Cafeteria der Eifelklinik St. Brigida eingefunden, um sich über ein Projekt zu informieren, das von Dr. Alexa Häger und Dr. Ana Costa von der Klinik für Neurologie der Uniklinik der RWTH Aachen unter Federführung von Prof. Dr. Kathrin Reetz vorgestellt wurde.
Zahlreiche niedergelassene Hausärzte aus Monschau und Simmerath hatten sich kürzlich in der Cafeteria der Eifelklinik St. Brigida eingefunden, um sich über ein Projekt zu informieren, das von Dr. Alexa Häger und Dr. Ana Costa von der Klinik für Neurologie der Uniklinik der RWTH Aachen unter Federführung von Prof. Dr. Kathrin Reetz vorgestellt wurde.„Dementia-MOVE“ lautet der etwas sperrige Begriff des Projekts, hinter dem sich nichts anderes verbirgt als der Versuch, zu ergründen, inwieweit körperliche Aktivitäten sich günstig auf den Verlauf der Alzheimer-Erkrankung auswirken. MOVE steht für „Multi-objective Validation of Exercise in Dementia“.
Demenz-Erkrankungen, von denen die Alzheimer-Demenz mit etwa 60 bis 70 Prozent die häufigste Form darstellen, nehmen immer mehr zu. Einer der wesentlichsten Gründe sei das zunehmende Alter der Menschen, gelte es doch als wichtigster Risikofaktor. Trotz intensiver Grundlagenforschung sei ein therapeutischer Durchbruch noch nicht gelungen, die bisher zugelassenen Medikamente können allenfalls den Verlauf und die Symptomatik der Erkrankung mildern.
Neueste Studienerkenntnisse zeigen, dass körperliche und geistige Aktivitäten sich auch auf Demenz-Erkrankungen günstig auswirken können, indem kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit verbessert werden. Hier weitere Erkenntnisse zu gewinnen, sei das Ziel des vorgestellten Projektes.
Es werden daher Patientinnen und Patienten zwischen 50 und 80 Jahren gesucht, bei denen eine Alzheimer-Erkrankung im frühen Stadium diagnostiziert wurde. Diese müssen bezüglich ihrer Krankheitsvorgeschichte sowie ihrer geistigen Verfassung in der Lage sein, an einer regelmäßigen sportlichen Betätigung teilnehmen zu können. In Klein-Gruppen nehmen diese an einem definierten Trainingsprogramm teil, welches von der ambulanten Physiotherapie in der Uniklinik der RWTH Aachen unter Leitung von Axel Kilders in mehreren Gruppen angeboten wird. Parallel werden in Kooperation mit der Alzheimer-Gesellschaft durch die Physiotherapie von Med-Aix in Simmerath lokal bis zu zwei Gruppen realisiert. Ergänzt wird das Programm durch häusliche Aktivität und ein Schulungsprogramm (Psychoedukation).
Vor Beginn und im Anschluss finden eine eingehende neuropsychologische sowie Fitness-Untersuchung, Blutuntersuchungen sowie eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) statt. Diese Untersuchungen werden in der Uniklinik der RWTH Aachen durchgeführt. Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen unterstützen bei der Suche nach geeigneten Patienten, die bereit sind, an dieser sinnvollen Studie teilzunehmen.
Weitere Informationen zu der Studie sowie zur Teilnahme sind im Internet unter www.alzheimer-forschung.ukaachen.de zu finden; weiterhin ist eine Kontaktaufnahme über die E-Mail-Adresse neuromove@ukaachen.de oder Tel. 0241/8080855 möglich.