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21 Bewohner und elf Mitarbeiter positiv: Corona-Ausbruch auch im Simmerather Seniorenheim

21 Bewohner und elf Mitarbeiter positiv : Corona-Ausbruch auch im Simmerather Seniorenheim

Nach Roetgen nun auch Simmerath: Ein Infektionsausbruch in der Itertal Seniorenresidenz hat nach Auskunft der Städteregion Aachen zum Montag zu einem erheblichen Anstieg der Fallzahlen in der Gemeinde geführt.

Wie Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart am Montag bestätigte, wurden in der Einrichtung am Wochenende mehr als 20 Bewohner und knapp ein Dutzend Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet. Mit wenigen Ausnahmen seien jedoch die meisten positiv getesteten Personen weitgehend symptomfrei, berichtete der Bürgermeister. Zudem handele es sich bei den Betroffenen durchweg um Bewohner ein und derselben Station im Haus, „alle anderen Stationen waren zunächst nicht betroffen“, so Goffart am Montagmittag.

Die Massentestung war veranlasst worden, nachdem ein Bewohner der Seniorenresidenz aufgrund einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert und routinemäßig – so wie alle stationären Aufnahmen - getestet worden war. Das positive Schnelltest-Ergebnis veranlasste die Heimleitung dann, alle Bewohner des Hauses testen zu lassen. Von den 23 Bewohnern der betroffenen Station ergab sich nach Informationen unserer Zeitung für 21 ein positives Ergebnis; für zwei Bewohner sowie für alle anderen getesteten Personen verlief der Test negativ.

Beim Testen der Mitarbeiter ergaben sich ebenfalls elf positive Testergebnisse beim Personal besagter Station. „Ich bin im engen Austausch mit der Leitung des Seniorenheims und der Gesundheitsbehörde und kann versichern, dass die Lage weitgehend unter Kontrolle ist“, sagte Bernd Goffart der Lokalredaktion. In der Simmerather Einrichtung herrsche nach seiner Einschätzung trotz des Ausfalls der Mitarbeiter auch kein Pflegenotstand, so Goffart. Gleichwohl sei ein Antrag auf zusätzliche Personalkapazitäten veranlasst. Mit dem Simmerather Ausbruch traf es den gleichen Träger wie vergangene Woche in Roetgen.

Abgesehen vom Ausbruch in der Simmerather Pflegeeinrichtung sei die Entwicklung über das Wochenende auch in Simmerath „völlig normal“ verlaufen, sagte Bernd Goffart mit Blick auf vier neue Fälle in der Gemeinde am Wochenende. Insgesamt aber gab es so 36 neue Fälle in Simmerath, die Zahl der Fälle insgesamt schnellte von 242 am Freitag auf 278 am Montag empor, und aktuell gelten 60 Personen als infiziert.

Die Inzidenz stieg naturgemäß stark an, von 104 auf 318 – höher liegt in der gesamten Städteregion nur noch die Gemeinde Roetgen nach dem Massenausbruch vergangene Woche. Übers Wochenende stieg in Roetgen die Zahl der aktuell amtlichen Infektionen nochmals von 52 auf 69 Personen, die Gesamtzahl der Fälle von 140 am Freitag auf nun 159. Die Inzidenz für Roetgen explodierte von 543 am Freitag nochmals auf nunmehr 740, was selbst im bundesweiten Vergleich mit anderen Kommunen einen der höchsten Werte darstellen dürfte. Der weitere Anstieg hat unter anderem mit weiteren Fällen in der Roetgener Alteneinrichtung zu tun.

Weiterhin unauffällig ist die Lage in der Stadt Monschau, wo es lediglich einen neuen positiven Test gab, die Zahl der aktuellen Fälle jedoch von neun auf acht sank. Die Inzidenz liegt aktuell bei 43, den mit weitem Abstand niedrigsten Wert in der Städteregion Aachen.

Nach Information der gemeinsam agierenden Krisenstäbe von Stadt und Städteregion Aachen gab es am Montag insgesamt 413 mehr nachgewiesene Fälle als am Freitag. Seit Beginn der Zählung Ende Februar 2020 steigt damit die Zahl der nachgewiesen Infizierten auf 11.970 Menschen. 10.237 ehemals positiv auf das Coronavirus getestete Personen sind aus der Quarantäne entlassen.

Die Zahl der gemeldeten Todesfälle liegt aktuell bei 219. Hinzugekommen sind in den vergangenen Tagen zwei Frauen (83 und 84 Jahre) und drei Männer (84, 85 und 89 Jahre), die zuvor positiv auf Corona getestet worden waren. Damit sind in der Städteregion Aachen aktuell 1514 Menschen nachgewiesen infiziert, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 165.