Haus Schleebach : Wegen Schimmelpilzen nicht als Wohnheim geeignet
Roetgen Die Befürchtungen, die viele Ratsvertreter zu Haus Schleebach hegten, sind wahr geworden. Das Gebäude ist für eine Unterbringung von Menschen nicht geeignet.
Es ist im Sozialausschuss am 15. März, als einige Ratsvertreter erhebliche Zweifel anmelden, dass im Kuhberg 24 wieder Flüchtlinge untergebracht werden können. Drei Jahre zuvor hatte der Rat explizit auf eine weitere Nutzung des Gebäudes verzichtet. Schimmelbildung erwies sich seinerzeit als eklatante Gefahr für jeglichen Bewohner.
Vier Tage später erfolgt durch Vertreter der Fraktionen eine Besichtigung von Haus Schleebach, wo seit Juli 2021 Vertriebene des Hochwassers untergebracht waren. Beim Rundgang durch das in den 1950er Jahren errichtete Gebäude sehen die Skeptiker ihre Bedenken bestätigt. Der DRK Kreisverband in der Städteregion, seit dem 1. April neuer Eigentümer der Immobilie, sicherte eine Analyse zu.
Was weder die Gemeinde noch DRK bis Redaktionsschluss bestätigten, hat sich nach Informationen unserer Zeitung dennoch eingestellt. Das Gebäude ist als Notunterkunft nicht nutzbar. Darüber informierte Corinna Schreiber als zuständige Fachbereichsleiterin am Morgen schriftlich die Beteiligten.
Demnach liegt das Ergebnis der beauftragten Schimmeluntersuchung zwischenzeitlich dem DRK und der Verwaltung vor. Es bescheinigt, „dass eine dauerhafte Nutzung der Räume durch Menschen nicht zugelassen werden kann“.
Aufgrund dessen habe die Verwaltung in Abstimmung mit dem DRK zwischenzeitlich Abstand genommen von der Absicht, das Objekt „Kuhberg 24“ kurzfristig bis zum 31. Dezember wieder als Notunterkunft nutzen zu wollen. Kurzfristig hatten Bürgermeister Jorma Klauss und DRK-Vorsitzender Axel Fielen „per Handschlag“ eine Nutzung vereinbart. Der Ausschuss hatte vorbehaltlich des Besichtungsergebnisses eine Nutzung bis Ende diesen Jahres gestattet und somit den eigenen Beschluss, dort keine Menschen mehr unterzubringen, vorübergehend außer Kraft gesetzt.
Derweil will das DRK, das für das Objekt eigentlich langfristig eine Nutzung in der Jugendhilfe anstrebt, sich über den weiteren Umgang mit dem Gebäude Gedanken machen.
Gedanken machen muss sich nun auch die Gemeinde, wie sie in dem von Wohnraumnot geprägten Roetgen alternativ Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen aus dem Boden stampfen kann. Dem Vernehmen nach rücken wieder die Belegung der gemeindlichen Sporthalle, die aufgrund eines Brandschadens nach den Osterferien wieder nutzbar sein soll, sowie das Aufstellung weiterer Mobilheime auf öffentlichen oder privaten Flächen wieder mit Priorität in den Fokus.