Stellensuche : Kein Jahr bleibt der neue Techniker im Tiefbauamt
Roetgen Drei Anläufe hat es bedurft, bis der gesuchte Mitarbeiter für das Tiefbauamt gefunden ist. Nun muss Roetgen erneut suchen.
Unüberhörbar war das Aufatmen im vergangenen Jahr, als die vakante Stelle im Roetgener Tiefbauamt endlich besetzt werden konnte. Während die einzige Sachbearbeiterin der Abteilung in Arbeit zu versinken drohte, waren drei Anläufe dazu erforderlich. Als Konsequenz aus den Erfahrungen wurde für die Suche im letzten Frühjahr die Stelle eigens aufgewertet.
Die Stelle wurde mit Entgeltgruppe A 9 ausgeschrieben. Gesucht waren staatlich geprüfte Bautechniker mit der Fachrichtung Tiefbau oder einer vergleichbaren Qualifikation durch mehrjährige Berufserfahrung. Von der Planung, Koordination, Betreuung und Überwachung von Unterhaltungsarbeiten und Sofortmaßnahmen im Straßenbau über Auftragsabwicklung und Bauüberwachung bis zur Mitarbeit im Kanalwesen reicht auch weiterhin die Palette der Aufgaben.
Es war ein Roetgener, der den Zuschlag erhielt und zum 1. September seinen Dienst antrat. Zum 30. Juni verlässt er nun wieder das Rathaus, weil er in das Unternehmen seiner Eltern einsteigt. In der Hoffnung, dass Katja Breda ab Juli nicht wieder allein die Fahne des Tiefbauamtes in Roetgen hochhalten muss, hat die Verwaltung die zweite Stelle in der Abteilung jetzt neu ausgeschrieben.
Die Aufgabenpalette ist unverändert breit. Gesucht wird geschlechtsneutral ein staatlich geprüfter Bautechniker mit der Fachrichtung Tiefbau oder vergleichbarer Qualifikation durch mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Tiefbau. Bieten kann Roetgen neben interessanten und abwechslungsreichen Aufgaben vor allem eine flexible Arbeitszeitgestaltung, etwa bei Wiedereinstieg nach Elternzeit, und die Entgeltgruppe E 9. Die Zeit drängt: Millionensummen muss Roetgen in der nächsten Dekade alleine in die Ableitung des Oberflächenwassers investieren.
Wie schwierig es für eine kleine Gemeinde wie Roetgen ist, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, zeigt ein Blick in die Mittelstadt Stolberg. Dort sind allein 23 Stellen quer durch alle Dezernate ausgeschrieben. Gesucht wird auch eine Reihe von Führungskräften, wie einen Feuerwehrchef als Amtsleiter (A 15), die Leitung des Personalwesens (A 13) und ein City-Manager (A 11).
Vier offene Stellen in Stolberg kommen aus dem technischen Bereich: Die Leitung des Technischen Betriebsamtes wird mit A 13 dotiert, zwei Ingenieure der Fachrichtung Architektur / Hochbau / Allgemeines Bauingenieurwesen sowie der Fachrichtung Technische Gebäudeausrüstung werden mit A 12 vergütet, und eine Sachbearbeitung in der zentralen Vergabestelle der Bauverwaltung ist mit A 9 bewertet. Mit solchen Dotierungen kann das kleine Roetgen nicht mithalten.
Auch Simmerath hat da schwer: Dort sind eine Teilzeitstelle in der Personalverwaltung (E 9), eine befristete Sachbearbeitung für den Bereich Tourismus und Kultur (E 9) sowie eine Sachbearbeiterstelle für das Ordnungsamt (E 10/A 11) zu besetzen.
Derweil läuft im Roetgener Rathaus noch eine Bewertung der Stellenlandschaft. Als offenes Geheimnis gilt, dass der Bauverwaltung zusätzliches Personal zugestanden werden müsste, wenn es seine aufgetragene Arbeitsflut auch bewältigen können soll. Mitte des Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen.
Dann ist auch mit der Ausschreibung eines neu in den Stellenplan aufgenommenen Jobs zu rechnen: Ein mit E 10 dotierter Manager für Klimaschutz und Mobilität ist ein ausdrücklicher Wunsch von Bürgermeister Jorma Klauss. Im vergangenen Herbst wurde der Inhalt dieser Stelle noch kontrovers diskutiert mit einer Spannbreite von Klimaneutralität über Verkehrskonzept bis hin zu einem Multitalent, das auch bei der maroden Infrastruktur mit anpacken kann. Man darf gespannt sein. Als sicher gilt jedenfalls, dass in diesem Jahr noch die Stelle eines Straßenbauers für den Bauhof ausgeschrieben wird.