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Erdbeben bei Aachen: Stärke 2,8 auf der Richterskala

Epizentrum in Roetgen : Keine Schäden nach Erdbeben im Raum Aachen

Ein lauter Knall am Morgen hat im Großraum Aachen viele Menschen aus dem Schlaf gerissen. Ursache war ein leichtes Erdbeben, das in der Eifel, in Ostbelgien, Aachen und Stolberg wahrgenommen werden konnte.

Wie mehrere Erdbebendienste berichten, bebte die Erde um 7.36 Uhr. Das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 2,8 auf der Richterskala wurde zunächst in Schleiden im Kreis Euskirchen verortet. Später bestimmte der belgische Erdbebendienst das Gemeindegebiet von Roetgen als den Erbebenherd. Auch der Geologische Dienst NRW verortet das Zentrum zwischen Rott und Zweifall, östlich von Mulartshütte.

Bei der Polizei Aachen gingen mehrere Notrufe ein, wie ein Sprecher am Sonntag berichtete. Schäden seien aber nicht gemeldet worden. „Besorgte Bürger haben angerufen“, sagte der Sprecher. „Wir haben sie fernmündlich beruhigt.“ Der Geologische Dienst NRW registrierte mehr als 100 Meldungen. Einige Bürger berichteten, dass das Geschirr geklirrt habe, in einem Fall fiel ein Buch aus dem Regal.

Gebäudeschäden seien bei Erdbeben dieser Stärke nicht zu erwarten, sagte der Leiter des Landeserdbebendienstes, Klaus Lehmann, der Deutschen Presse-Agentur. Ein solches Beben komme in der Niederrheinischen Bucht etwa ein Mal im Jahr vor. Die ersten Gebäudeschäden seien grob ab einer Stärke von 4,5 bis 4,8 zu erwarten. „Das ist also noch einiges entfernt von dem Ereignis, was wir heute hatten“, sagte Lehmann. Das Beben ereignete sich den Angaben zufolge in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern.

Bei einem Beben der Stärke 2,8 spüre man einen kräftigen Stoß, sagte Lehmann. „So dass man sich in seinem Bett bewegt fühlt. Oder das Geschirr in den Schränken klirrt und klimpert. Leichte Teile auf dem Tisch können vibrieren und sich bewegen. All das kann passieren.“ Gebäudeschäden oder sonstige Schäden seien bei dieser Stärke eigentlich nicht zu erwarten. „Von diesem Erdbeben hat man nichts zu befürchten“, so Lehmann.

Trotz der relativ geringen Stärke sei das Beben vielerorts als sehr stark verspürt worden. Zeugen im Süden von Aachen und in Stolberg hätten noch eine verhältnismäßig hohe Intensität IV gemeldet, so Erdbebennews.de.

Das habe zum einen damit zu tun, dass viele Menschen zum Zeitpunkt des Bebens noch im Bett lagen und die Auswirkungen so stärker gespürt hätten. „Die Leute haben sich erschreckt“, stellte Lehmann fest. „Das liegt auch daran, dass Frühstückszeit war und wir im Lockdown sind. Das heißt, die Leute sind meistens zuhause und verhalten sich relativ ruhig. Und das sind natürlich dann auch solche Gelegenheiten, dass man sehr feinfühlig für solche Ereignisse ist.“

Zudem gab es seit langem kein Erdbeben mehr in der Region und so nur einen geringen Vergleichswert. Es sei das stärkste Erdbeben im Raum Aachen seit 2013 und das stärkste in NRW seit 2018.

(nick/dpa)