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Aus „Q-Bus“ wird „Dona Vina“: Neues portugiesisches Restaurant eröffnet am Bushof

Aus „Q-Bus“ wird „Dona Vina“ : Neues portugiesisches Restaurant eröffnet am Bushof

Längere Zeit blieben die Räume des ehemaligen Bistros „Q-BUS“ am Bushof in Imgenbroich ungenutzt. Doch schon bald soll dort ein neues portugiesisches Restaurant eröffnen.

Die Vorbereitungen für die Eröffnung des neuen Restaurants von Rojan Santo Pedrosa und seiner Mutter Maria laufen auf Hochtouren. „Spätestens am zweiten Adventswochenende soll es so weit sein“, sagt der 23-Jährige. Doch noch sind die Fenster des Lokals im Himo am Bushof in Imgenbroich mit Packpapier verhangen. „Die Leute sind gespannt, was hier jetzt passiert. Viele wollen schon mal einen Blick reinwerfen. Aber was genau sich alles verändert, soll eine Überraschung sein“, erklärt der junge Mann.

Warm und gemütlich mit einer Atmosphäre, die an das Meer und den portugiesischen Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama erinnert, soll es werden – so viel darf verraten werden. „Tradition und Authentizität sind uns wichtig“, sagt Maria Santo Pedrosa.

Auch außen stehen einige Veränderungen an. Da erinnern die Werbetafeln noch an das Bistro „Q-BUS“. Die werden in den nächsten Tagen ausgetauscht. Dann wird dort der neue Name zu lesen sein. „Dona Vina“ wird das portugiesische Restaurant heißen.

 Von außen erinnern die Werbetafeln noch an das Bistro „Q-BUS“. Dort soll bald der neue Name zu lesen sein.
Von außen erinnern die Werbetafeln noch an das Bistro „Q-BUS“. Dort soll bald der neue Name zu lesen sein. Foto: Andreas Gabbert

Dona bedeutet so viel wie Hausherrin, und Vina ist Marias Spitzname. Den Namen hat der Sohn ausgewählt. „In Portugal ist es üblich, die Vorgeneration bei der Namensgebung einzubeziehen. Damit man weiß, woher die Inspirationen für die Gerichte kommen“, erläutert Rojan.

Die Familie stammt aus der Gegend um Leiria, rund 100 Kilometer nördlich von Lissabon war sie an der Küste zu Hause, bevor Marias Vater 1963 nach Deutschland kam. Sie wuchs in Düsseldorf auf und kam im Alter von 20 Jahren in die Nordeifel. Zunächst lebte sie in Rohren und dann in Monschau. „Ich bin jetzt schon seit 38 Jahren eine Eifelerin“, sagt Maria.

Rojan ist ihr zweiter Sohn, geboren wurde er in Simmerath. Acht Jahre lang besuchte er zwischenzeitlich eine deutsche Schule in Portugal, um die Sprache und die Traditionen des Landes kennenzulernen. „Das hat auch schon für meine Eltern eine große Rolle gespielt. Es geht darum, offen zu sein und wie Vasco da Gama die Welt zu entdecken“, erklärt Maria. Deshalb ist die Familie auch gerne unterwegs, um Neues kennenzulernen. „Aber es zieht uns immer wieder zurück in die Eifel. Das ist unser Rückzugsort, an dem wir uns zu Hause fühlen“, sagt sie.

 Maria Santo Pedrosa weiß, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Nun unterstützt sie ihren Sohn auf seinem Weg dorthin.
Maria Santo Pedrosa weiß, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Nun unterstützt sie ihren Sohn auf seinem Weg dorthin. Foto: Andreas Gabbert

Schon immer wollte Rojan in die Fußstapfen seiner Mutter treten, die bereits früh Verantwortung übernommen hatte. Die gelernte Hotelfachfrau war Geschäftsführerin eines Unternehmens, gründete Restaurants und Geschäfte, war in der Modebranche tätig und leitete eine Baufirma. „Ich habe immer etwas aufgebaut“, sagt Maria. Nun will sie ihrem Sohn dabei helfen, ein eigenes Restaurant aufzubauen, ihn dabei beraten und unterstützen.

Die Speisekarte werden Mutter und Sohn gemeinsam gestalten und die Gerichte zusammen auswählen. Sie sollen mediterran und vor allem authentisch sein. „Deshalb haben wir auch viel Wert darauf gelegt, dass bei uns ein portugiesischer Koch in der Küche stehen wird“, sagt Rojan.

Neben einer festen Karte wird es im „Dona Vina“ je nach Jahreszeit auch immer wieder neue Tagesempfehlungen geben. „Wir wollen damit etwas spielen“, sagt Maria. Verwöhnen wollen sie ihre Gäste mit Meeresfrüchten, Stockfisch, Wild und Lamm aber auch mit Steaks und stets frischen Zutaten. „Die portugiesische Küche besteht eben nicht nur aus Fischgerichten“, sagt Rojan, der als Geschäftsführer des neuen Restaurants künftig das Bindeglied zwischen Küche und Service sein wird.

Zum Angebot werden auch zwei bis drei gutbürgerliche, portugiesische Mittagsgerichte gehören, die man zu angemessenen Preisen vor allem den im Himo Beschäftigten anbieten möchte. Insbesondere an den Wochenenden soll es abends nach Küchenschluss noch Tapas geben. „Wenn genügend Betrieb ist, wollen wir an den Wochenenden bis 2 oder 3 Uhr öffnen, um auch jüngeren Leuten etwas zu bieten. Wir wollen alle Generationen ansprechen und ihnen unser Zuhause und unsere Tradition näherbringen“, sagt Rojan.

Neben deutschen und portugiesischen Bieren werden auch Cocktails und Portwein von kleinen ausgewählten Produzenten auf der Getränkekarte zu finden sein. Weinproben sind ebenso geplant wie ein Verkaufsstand mit Spezialitäten, Kuchen, Wein und kleinen Delikatessen.

Portwein von kleinen ausgewählten Produzenten wird auch auf der Getränkekarte zu finden sein.
Portwein von kleinen ausgewählten Produzenten wird auch auf der Getränkekarte zu finden sein. Foto: Andreas Gabbert

Gerade am Anfang wird Rojan viel Unterstützung aus der Familie erhalten. Später soll dann anderes Personal die Aufgaben übernehmen. „Wir wollen den Beschäftigten zeigen, wie es geht und wie wir uns das vorstellen. Wir wollen ein lebendiges Beispiel sein. Bei uns gehört auch das Personal zur Familie. Aber da muss man reinwachsen“, erläutert Maria.

Wegen der Coronavirus-Pandemie und um die Abstände einzuhalten, werden in dem neuen Restaurant zunächst 36 Sitzplätze zur Verfügung stehen – später vielleicht mehr. „Wir wissen ja noch nicht, was uns erwartet“, sagt Rojan und Maria ergänzt: „Außerdem wollen wir uns auf unsere Gäste konzentrieren und nicht im Akkord etwas raushauen. Bei uns soll man sich zuhause fühlen.“

In dem Standort am Bushof und im Himo sehen Mutter und Sohn günstige Bedingungen für ihr Vorhaben. „In Imgenbroich und gerade am Himo gibt es nicht viele Gelegenheiten, südländische Küche zu genießen“, meint Maria. Parkplätze seien ausreichend vorhanden, und die Räume würden viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten, so dass man ganz nach Bedarf weiterwachsen könne. Zudem würde die Terrasse, die sie mit einem besonderen Flair selbst gestalten wollen, an lauen Sommerabenden zum Verweilen einladen. „Wir machen unser Ding, und hier haben wir die Möglichkeiten dazu“, sagt Maria.