KuK in Monschau : Ausstellung zeigt neue Bilder von Robert Lebeck
Monschau Die im Monschauer KuK gezeigten Motive sind vielfältig und nah am Menschen – wie auch der Fotojournalist Robert Lebeck selbst. Der Eintritt ist frei.
„Das Foto der Wäscherinnen aus dem spanischen Cullera ist mein Lieblingsbild. Mein Mann Robert hatte an dem Tag, wie eigentlich immer, zuerst das Gespräch gesucht. Dabei hat er den Wäscherinnen erzählt, dass er Geburtstag hat. Daraufhin sangen und tanzten sie für ihn.“ Was Robert Lebecks Witwe, Cordula Lebeck, bei der Führung im Kunst- und Kulturzentrum der Städteregion Aachen in Monschau erzählt, ist nur eine kleine Episode, die aber viel über den Fotografen aussagt. Der Moment des Tanzes der Wäscherinnen, den er 1964 für die Ewigkeit festhielt, kann fast exemplarisch für viele seiner Bilder stehen. Dem Fotografen fiel es leicht, mit jedem in Kontakt zu kommen, egal an welchem Ort der Welt.
Und so kann der Betrachter bei den rund 130 Arbeiten des weltberühmten Fotografen neben der Wäscherin aus Spanien, dem Käsehändler aus Tiflis oder der Arbeiterin im norditalienischen Reisfeld auch viele Fotos berühmter Persönlichkeiten sehen. Lebeck fotografierte unter anderem Winston Churchill, Elvis Presley, Josef Beuys, Herbert von Karajan oder den damaligen Bundeskanzler Willi Brandt, den er auch im privaten Urlaub begleitete. Immer wieder gibt es Neuentdeckungen von Lebeck-Fotos, die bislang unveröffentlicht waren.
Ein Beispiel ist das Bild von Paul Newman, das den berühmten Schauspieler und privaten Hobby-Rennfahrer in Hollywood 1968 lässig an einen Käfer Cabrio gelehnt zeigt. Auch Fotos, wie das aus dem Jahr 1960, das Robert Lebeck quasi über Nacht weltberühmt machte, sind in Monschau zu erleben. Es zeigt, wie ein junger Kongolese in Léopoldville bei der Parade zur Unabhängigkeit des jungen afrikanischen Staates den Prachtdegen des belgischen Königs Baudouin aus dem offenen Auto entwendet.
Lebeck reiste um den Globus
Robert Lebeck, 1929 in Berlin geboren, war einer der bedeutenden deutschen Fotojournalisten der Nachkriegszeit. Zunächst arbeitete er als Fotoreporter für Heidelberger Zeitungen.
1955 wurde er Leiter des Redaktionsbüros der „Revue“ in Frankfurt, 1962 wurde das Hamburger Magazin „Stern“ auf ihn aufmerksam, das ihn für sein festes Reporterteam engagierte. In dieser Funktion reiste er rund um den Globus.
Die Ausstellung „Portraits von Menschen und Ländern“ ist in Monschau noch bis zum 13. September zu sehen. Sie umfasst ca. 130 Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Robert Lebeck, die zwischen den späteren 1950er und den 90er Jahren entstanden sind. Neben Porträts sind auch Reisereportagen, zum Beispiel aus dem „verborgenen Land“ Russland sowie aus Spanien, Italien und Japan zu sehen.
Das KuK (Austraße 19, 52156 Monschau) ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei!