1. Lokales
  2. Eifel

Spätwinter: Märzschnee sorgt auch am Mittwoch noch für schulfrei

Spätwinter : Märzschnee sorgt auch am Mittwoch noch für schulfrei

Stundenlange Schneefälle am Dienstagnachmittag und in der Nacht haben am Mittwochmorgen in der Nordeifel erneut für erhebliche Behinderungen im Berufs- und Schülerverkehr gesorgt.

In den Serpentinen zwischen Monschau und Imgenbroich sorgen liegengebliebene Fahrzeuge für Stillstand, auch zwischen Fringshaus und Roetgen wurde die Steigungsstrecke in Richtung Monschau zum unüberwindbaren Hindernis für Fahrzeuge ohne Winterausrüstung. Viele Schüler und Berufstätige warteten vergebens an ihrer Bushaltestelle auf ihre Linie. Erneut konnten viele Schulen in Monschau, Simmerath, Vossenack und Schleiden nur eine Notbetreuung einrichten, weil nur wenige Schüler bis zur Schule vorgedrungen waren.

Betroffen vom späten Wintereinbruch waren hauptsächlich die Hochlagen oberhalb von 500 Metern. In Richtung Rureifel waren die Straßen zumeist frei. Erst im Laufe des Vormittags normalisierte sich die Situation. Da waren viele Schülerinnen und Schüler allerdings schon wieder zu Hause und genossen den unerwarteten Ferientag.

Warum der Wintereinbruch erneut für ein Chaos am Morgen gesorgt hat, wurde in den sozialen Medien am Mittwoch kontrovers diskutiert. Den allgemeinen Vorwurf, der Winterdienst des Landesbetriebs Straßen NRW in Rollesbroich habe zu spät oder unzureichend reagiert, wollte Ulrich Kreutz, stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Simmerath, aber so nicht gelten lassen. „Wir waren am Vorabend noch in vielen Bereichen unterwegs und dann um 3.30 Uhr in der Frühe mit sieben Fahrzeugen auf der Strecke“, sagt Kreutz. Um diese Zeit sei es auch noch relativ ruhig gewesen. Als es dann aber nach 4 Uhr heftig zu schneien begonnen habe, sei eine Extremsituation eingetreten: „Wir haben in zwei Stunden über 20 Zentimeter nassen Neuschnee gemessen, der dann vom beginnenden Berufsverkehr in eine Eisschicht verwandelt wurde, weil wir natürlich nicht gleichzeitig überall sein können“, sagte Ulrich Kreutz. Die Straßenmeisterei hat in der Nordeifel ein Streckennetz von 330 Kilometern zu betreuen. Dies geschieht nachts mit sieben Fahrzeugen, tagsüber mit acht. Kreutz räumte ein, dass es in der Nacht bei einem Fahrzeug „ein technisches Problem“ gegeben habe. Dies sei aber nicht der Grund für die Behinderungen in den kritischen Bereichen.

Kreutz selbst gelangte Mittwochfrüh „problemlos von Kalterherberg nach Rollesbroich“, weil zu dieser Zeit der Verkehr zwar langsam, aber problemlos gerollt sei. „Kritisch wird es dann, wenn sich Lkw oder Busse querstellen und kein Vorbeifahren der vernünftig ausgerüsteten Fahrzeuge mehr zulassen“, erläuterte er. „Wenn die Räder der Lkw auf Steigungsstrecken durchdrehen, sollten die Fahrer besser stehen bleiben und auf den Winterdienst warten statt auf Teufel komm raus zu versuchen, weiter zu fahren und irgendwann die ganze Fahrbahn zu versperren“, empfiehlt er dem Schwerlastverkehr.

Kritik wurde am Mittwoch aber auch am Winterdienst der Kommunen laut, die nach Angaben von Lesern „die Nebenstraßen viel zu spät beziehungsweise gar nicht geräumt“ oder „sinnlos Salz auf den 20 Zentimeter hohen Neuschnee“ gestreut hätten.

 Dort, wo kein Fahrzeug liegen blieb, rollte der Verkehr am Mittwochmorgen langsam, aber stetig.
Dort, wo kein Fahrzeug liegen blieb, rollte der Verkehr am Mittwochmorgen langsam, aber stetig. Foto: MHA/Heiner Schepp

Nur Blechschäden

Für die Städteregion Aachen meldet die Polizei am Mittwochmorgen fünf Unfälle, von denen zwei witterungsbedingt waren. Auf der Monschauer Straße in Aachen hat ein Transporterfahrer gegen 5.50 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Es kam zum Unfall, der Fahrer blieb unverletzt. Um 7 Uhr war der Einsatz abgeschlossen und die Straße wieder frei. Zuvor war bereits um 5.10 Uhr ein Autofahrer auf der Trierer Straße in Monschau von der glatten Straße abgekommen und mit seinem Wagen gegen eine Laterne geprallt. Auch bei diesem Unfall blieb der Fahrer unverletzt. Für drei weitere Unfälle mit Blechschaden auf der Passstraße und Hahnbrucher Straße in Aachen sowie der Karlstraße in Eilendorf soll das Wetter nicht ursächlich gewesen sein.

Die Polizei berichtete außerdem von mehreren Gefahrenstellen am Mittwochmorgen. So staute es sich auf der B258 bei Roetgen in Richtung Fringshaus. Dort standen Lkws quer auf der Fahrbahn. Der Verkehr staute sich dort zwischenzeitlich bis zur Grünepleistraße zurück. In der Nähe eines Campingplatzes an der L128 zwischen Woffelsbach und Rurberg ist ein Baum auf die Fahrbahn gefallen und versperrte die Straße. Die Feuerwehr war im Einsatz.

Der Winterdienst der Straßenmeisterei Simmerath war nach eigenen Angaben von 3.30 Uhr an  auf dem 330 Kilometer großen Streckennetz unterwegs.
Der Winterdienst der Straßenmeisterei Simmerath war nach eigenen Angaben von 3.30 Uhr an auf dem 330 Kilometer großen Streckennetz unterwegs. Foto: MHA/Marco Rose

Am Mittwochmorgen kam es durch glatte und schneebedeckte Straßen zu Störungen im Busverkehr, teilte die Aseag mit. Es kam zu Verspätungen und einzelnen Ausfälle, so auch bei Schulbussen, die aufgrund von glatten Straßen nicht das Depot verlassen konnten. Auch hier war besonders die Eifel betroffen, im Rest der Städteregion blieb es ruhig. Kunden wurden gebeten, die Echtzeit-Fahrplandaten in den Mobilitätsapps movA und naveo zu beachten.

Am Vormittag berichtet die Aachener Polizei, dass sich die Verkehrslage aufgrund der Witterung beruhigt hat.