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Roetgen: Leader-Projekt „Zeitreisen Eifel“: Schicksalhafte Plätze erwandern

Roetgen : Leader-Projekt „Zeitreisen Eifel“: Schicksalhafte Plätze erwandern

Die Abschlussveranstaltungen des Leader-Projekts „Zeitreisen Eifel“ finden am 5. September an verschiedenen Orten statt. In Roetgen hat diese Aufgabe der Heimat- und Geschichtsverein Roetgen (HeuGeVe) übernommen.

Interessierte sind eingeladen, noch einmal den Ausgangspunkt der „Hürtgenwald Schlacht“ 1944/45 an der Roetgener Dreilägerbachtalsperre zu besuchen. In einem etwa zweistündigen Rundgang werden die Plätze besucht und über die Vorgänge dort am 12. September 1944 berichtet, die damals über das zukünftige Schicksal der Heimat und des Landes entschieden.

Roetgen, das damals vergleichsweise glimpflich davon kam, hat diese alten Geschichten längst vergessen. Das jedenfalls könnte man meinen, wenn man den alten Kriegsschauplatz besucht: Die Relikte des 2. Weltkrieges im Vichtbachtal wurden zwar teilweise zu Baudenkmälern gemacht, aber nur Eingeweihte können sie heute überhaupt finden. Roetgens einziges, weltweit bekanntes Baudenkmal, nämlich die Panzersperre über den Vichtbach, wird zwar von vielen Touristen gesucht, aber selten gefunden.

Da Roetgen die erste von den Westalliierten eroberte deutsche „Stadt“ war und da außerdem der berüchtigte Westwall hier zum ersten Mal durchstoßen wurde, gab es damals die entsprechende mediale Aufmerksamkeit, die auch in der Geschichtsschreibung wiederzufinden ist. Die Bilder mit General Eisenhower an der Roetgener Höckerlinie sind natürlich unvergessen. Die Gemeinde Roetgen könnte versuchen, für eine touristische Nutzung und angemessene Erinnerung an diese für die Geschichte Deutschlands so wichtigen Vorgänge zu sorgen.

Am Samstag, 5. September, ist der Parkplatz am Filterhaus um 14 Uhr Treffpunkt. Von dort geht es zur Panzersperre an der Vicht, dort schauen sich die Teilnehmer auch die Reste der Bunker D45 und D49 sowie die Umgebung an, wobei der Heimatverein die alten Geschichten erzählt. Anschließend führt die Wanderung zum Kuhberg und biegt dort auf halber Höhe zur Mauer der Dreilägerbachtalsperre ab. Der Weg führt über die Mauer und anschließend wieder zur L238 hinunter. Dort schauen die Teilnehmer nach dem letzten Westwallbunker in Roetgen, der noch in seiner Struktur erkennbar ist, dem D41. Anschließend geht es zum Parkplatz zurück.

Der Weg und das Gelände dort ist teilweise etwas schwierig. Die Teilnehmer sollten festes Schuhwerk tragen und vorsichtig sein; die Höhenunterschiede betragen 60 m. Ansonsten gilt die Exkursionsordnung des HeuGeVe, die man auf der Webseite finden kann.