Eifelfußball : Lammersdorf und Schmidt vor dem letzten Schritt
Nordeifel „Rien ne va plus – nichts geht mehr!“ heißt es am Sonntag um 17 Uhr bei den Amateurfußballern. Bis dahin heißt es aber besonders für unsere beiden A-Liga-Kellerkinder TuS Lammersdorf und TuS Schmidt noch einmal: Gas geben für den Klassenerhalt!
Während Herren-Landesligist SV Rott bereits die Sommerpause genießen kann, kämpfen die Landesligafrauen des TV Konzen im Heimspiel gegen Oleftal und im Fernduell mit Fortuna Köln und dem SSV Berzdorf noch um die – allerdings bedeutungslose – Vizemeisterschaft in der fünfthöchsten Spielklasse. In den tieferen Klassen ist Anspannung bis zum letzten Schlusspfiff nur noch beim SV Nordeifel in der Kreisliga C4 angesagt, der beim FV Vaalserquartier III drei Punkte holen muss, um danach die Sektkorken knallen lassen zu können.
Bezirksliga
Kollektiv packte man sich an die eigenen Nasen. Nach dem 1:2 gegen den (wahrscheinlichen) Meister und Aufsteiger SV Helpenstein kam Germania Eicherscheids Trainer Sandro Bergs schnell zur Erkenntnis, „das waren wir selbst schuld, dass wir dieses Spiel verloren haben“. Allzu gerne hätte man dem angehenden Meister die erste und wahrscheinlich einzige Saisonniederlage beigebracht. Aber stattdessen gingen die Hausherren im Stadion an der Bachstrasse hin und schenkten den Gästen innerhalb kürzester Zeit die zwei Treffer, die benötigt wurden. „Okay, letztlich war der Helpensteiner Sieg verdient, das darf man nicht wegreden“, betonte Sandro Bergs vor dem letzten Saisonspiel, das die Germanen zum TuS Rheinland Dremmen führen wird. Aber er hatte noch ziemlich lange an den beiden „Nackenschlägen“ zu knabbern, die der SV den Gastgebern „ratz fatz“ verpasste. Denn insgesamt hatten Bergs‘ Schützlinge ein gutes Spiel abgeliefert und vor allem gut gegengehalten. So konnte man wenigstens ein kleines „Erfolgserlebnis“ aus dieser Begegnung mitnehmen. Trotz der beiden spielentscheidenden „Böcke“ bei den Gegentoren, „die uns letztlich um den verdienten Lohn gebracht haben“.
In Dremmen wird man nun versuchen, dass 2:3 aus dem Hinspiel wieder wett zu machen. „Damals war das ein super wichtiges Spiel, das wir unnötig in den Sand gesetzt haben“, erinnert sich Bergs noch gut an die Situation. „Anstatt, dass wir uns aus dem Abstiegsbereich gelöst hätten, sind wir damals noch zusätzlich unter Druck geraten.“ Das ist inzwischen mehr als ausgebügelt worden. Germania Eicherscheid hat mit dem sechsten Rang einen guten Mittelfeldplatz in der Klasse erreicht. Mit einem Dreier in Dremmen will man das abschließend noch unterstreichen. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, hat sich nochmals die Kampfeslust beim Trainer geweckt. Obwohl es um nichts mehr geht, denn der TuS muss in die Kreisliga zurück. Sandro Bergs: „Wir beabsichtigen in diesem Spiel, dem einen oder anderen noch eine Chance zu geben, der bislang weniger Spielzeiten hatte.“
Zum Saisonabschluss wird es sich Fußball-Bezirksligist FC Roetgen „so richtig gutgehen lassen“, kündigt Trainer Philipp Dunkel an. Was auf gar keinen Fall heißen soll, dass man die abschließende Partie gegen den FC Heinsberg-Lieck irgendwie nicht ernst nimmt. Nein, erst wird die Aufgabe um weitere drei Punkte in Angriff genommen – um dann auf der Platzanlage ein bisschen zu feiern. „Wir haben eine sehr vertretbare Rückrunde gespielt“, dankt Philipp Dunkel seinen Männern. Und wenn es dann der sechste Platz in der Endabrechnung werden würde, könnte man „noch ein bisschen doller“ feiern. Denn das würde bedeuten, dass der FC noch den Eifelkonkurrenten Germania Eicherscheid überholen würde. Eicherscheid belegt den sechsten Platz bei besserem Torverhältnis.
Philipp Dunkel blickt nochmals zurück. „Wir hatten einen einstelligen Tabellenplatz zu Saisonbeginn angepeilt. Das ist uns gelungen“, strahlt der Coach ein bisschen Zufriedenheit angesichts der Leistung seiner Mannschaft aus. Ein Grund, „auf den wir nun auch anstoßen können“, wird man nach dem Spiel noch ein bisschen zusammensitzen. Die Zusage, dass Klubchef Tom Moosmaier dabei die Grillzange schwingen wird und sich mit dem gesperrten Mannschaftskapitän Marco Cosler abwechselt, lag allerdings offiziell noch nicht vor. Für Cosler, der sich die fünfte Gelbe Karte beim 0:3 in Brand zuzog, tut es dem Coach besonders leid, dass er nicht spielen darf. „Er war in allen 27 Partien davor dabei“, hätte der Trainer die personifizierte Zuverlässigkeit Cosler auch im letzten Spiel gerne eingesetzt.
Nach der Lieck-Partie wird man bis zum 12. Juli Pause machen, um sich dann auf die neue Spielzeit vorzubereiten. Philipp Dunkel hofft, dass am Sonntag die Revanche für das 0:2 im Hinspiel gelingen wird. „Im Grunde sind die Heinsberger sehr unangenehm zu spielen“, weiß der Trainer aus den bisherigen Begegnungen. Dennoch will man dem eigenen Publikum eine ansehnliche Begegnung anbieten. Um dann mit vollen Händen dazustehen. Was Punkte, Würstchen und Bier angeht ...
Kreisliga A Aachen
Angelehnt an den Bill-Ramsey-Hit aus den Sechzigern lässt sich die Situation des Lammersdorfer Trainers Tim Ziemons etwa so beschreiben: „Ohne (Abstiegs-)Krimi geht der Timi nie ins Bett.“ Eine ganze Saison lang kämpfte der Coach in den Tälern der Kreisliga A. Am Sonntag ist die Serie endlich durch. Nur: mit welchem Ende? Kann der Trainer den Krimi endlich und befreit in die Ecke schmeißen? Oder geht’s doch nach unten? Die Voraussetzungen, das „Buch“ mit einem guten Ende zu schließen, sind jedenfalls nicht ganz so schlecht. Ein Unentschieden im abschließenden Spiel in Stolberg würde die Klasse für ein weiteres Jahr sichern. Oder es würde auch eine Niederlage reichen, wenn der Mitkonkurrent aus Lichtenbusch gegen Breinig 2 nicht gewinnt.
Aber verlassen wird sich Tim Ziemons auf gar nichts. Ausgenommen auf den Glauben an sein Team: „Wir sind zwar nur Außenseiter in Stolberg, aber wir werden alles raushauen, um nicht zu verlieren“, sagt der Trainer im Brustton der Überzeugung. Zuletzt blieben die Lammersdorfer dreimal ungeschlagen und holten die eminent wichtigen Punkte beim 1:0-Heimerfolg (Torschütze Peter Johnen) über GW Lichtenbusch. Tim Ziemons: „Wir haben das erlösende Tor gemacht und dann die Partie in den letzten 20 Minuten über die Zeit gerettet.“
Nun hofft der Trainer, dass sich „möglichst viele Lammersdorfer mit uns auf den Weg zum FC Stolberg machen, denn wir brauchen jegliche Unterstützung“. Klingt das wie das Pfeifen im dunklen Wald? „Nein, wir haben trotz unserer großen Personalprobleme immer noch ein schlagkräftiges Team. Ich traue unseren Jungs zu, dass sie den Klassenerhalt am Sonntag hinkriegen“, sagt der Coach. So soll die Saison, die mehr Tiefen als Höhen hatte, doch noch versöhnlich ausklingen. Der TuS bricht auch mit dem Selbstbewusstsein im Rücken in die Kupferstadt auf, dreimal in Serie nicht mehr verloren zu haben.
Wie man beim FC Stolberg gewinnt, demonstrierte der TV Konzen Ende Mai beim 3:2-Erfolg. Das könnte ein wenig Anschauungsunterricht für den Nachbarn aus Lammersdorf sein. Trotz des Auswärtssieges konnte der TV am Donnerstag nicht nachlegen. Gegen Burtscheid setzte es eine deutliche 1:4-Niederlage vor eigenem Anhang. Nach zwei Heimniederlagen gegen Burtscheid und Lichtenbusch könnte es also ein gutes Omen für den TV und seinen Trainer Stefan Carl sein, dass man zum Saisonabschluss nochmals auswärts antreten muss. Zuletzt blieb der TV auswärts dreimal ungeschlagen. Tobias Giesen, Simon Krebs, Kevin Braun oder Janek Gasper und nicht zuletzt Nico Felser wollen sich in Eschweiler mit einem Dreier aus der Saison verabschieden. Maximal 55 Punkte und der dritte Platz sind schließlich auch Leistungen, die sich vorzeigen lassen.
Kreisliga A Düren
Spannung pur wird am kommenden letzten Spieltag in der Fußball-Kreisliga A Düren herrschen: Die Liga sucht den dritten und vierten Absteiger. Kandidaten sind der TuS Schmidt, Viktoria Koslar und Schwarz-Weiß Huchem-Stammeln. Letztere erkämpften sich durch das 4:4 gegen Viktoria Birkesdorf noch die Minichance auf den Ligaverbleib. Man ist auf Schützenhilfe angewiesen. Koslar darf beim SV Merken nicht punkten, zudem muss Huchem-Stammeln bei SW Düren gewinnen, gleichzeitig Schmidt keinen Punkt bei Alemannia Lendersdorf holen. Würden diese Erwartungen des momentan Tabellen-15. erfüllt, kommt noch das Torverhältnis ins Spiel. Huchem-Stammeln bringt es auf minus 35, Koslar auf minus 37 und Schmidt auf minus 31.
„Natürlich wird es ein spannendes Finale. Wir haben dabei die besseren Karten und wollen mit einem guten Auftritt in Lendersdorf an die heutige Leistung anknüpfen“, sagte Schmidts Trainer Björn Salger nach dem 5:1-Sieg gegen den BC Oberzier. „Der ging nach einer überragenden Leistung meiner Mannschaft auch in Ordnung.“ Für sein Gegenüber Sascha Nacken war die Partie alles andere als erfreulich. „Wir haben völlig zu Recht verloren. Wir sind alle froh, wenn es vorbei ist.“ Hoffentlich mit einem guten Ende für den TuS Schmidt.