Stabsstelle Kultur der Städteregion : Kleines Team mit kleinem Etat sorgt für große Außenwirkung
Städteregion Die Stabsstelle Kultur der Städteregion heimst von Politikern viel Lob ein. Angebote gibt es nicht nur für ein erlesenes Publikum, sondern für breite Schichten.
Fraktionsübergreifend sind sich die Mitglieder des städteregionalen Tourismus- und Kulturausschusses einig: Das Programm, das die Stabsstelle Kultur Jahr für Jahr auf die Beine stellt, ist „immer wieder klasse“, wie es Werner Krickel von den Grünen in der Sitzung am Mittwoch formulierte. Mitarbeiterzahl und Etat seien nicht groß im Vergleich zu anderen Ämtern, „aber an Außenwirkung für die Städteregion steht die Stabsstelle ganz, ganz weit vorn“. Den Wert könne man kaum beziffern. Als Monschauer wisse er, dass viele Touristen eigens für die Ausstellungen im Kunst- und Kulturzentrum (KuK) anreisten. „Monschau ist dann der Beifang“, erklärte Krickel.
Im Ausschuss präsentierte Stabsstellen- und KuK-Leiterin Dr. Nina Mika-Helfmeier die Vorhaben im laufenden Jahr. Dazu gehört unter anderem das Kulturfestival X, das seit nunmehr 17 Jahren Künstlerinnen und Künstler an außergewöhnlichen Orten in den zehn Kommunen der Städteregion auftreten lässt. Immer wieder gibt es Premieren zu sehen. In diesem Jahr sorgt der Schauspieler Joachim Król für eine solche mit der szenischen Lesung „Kennse mich noch?“ zum Abschluss des Festivals Ende August. Konzerte, Lesungen, musikalisch-szenische Darbietungen und auch Theater stehen bis August auf dem Programm, darunter auch Experimentelles. Im Nu waren die preisgünstigen Karten ausverkauft.
Im Kunst- und Kulturzentrum stehen wieder vier große Ausstellungen mit Werken bedeutender Fotografinnen und Fotografen auf dem Programm, die erste mit Fotos der Schwestern Lotte und Ruth läuft bereits, die zweite mit Arbeiten von Robert Lebeck wird am 29. März eröffnet. „Bei der dritten Ausstellung ab Juni gibt es eine KuK-Premiere: Zum ersten Mal zeigen wir ausschließlich Farbfotos“, berichtete Mika-Helfmeier. Der Titel der Ausstellung mit Werken des französischen Fotografen Jacques-Henri Lartigue lautet passenderweise „Das Leben ist bunt“. Premiere feiert nicht zuletzt auch die vierte Ausstellung „Das bin ich! Sicher?“ im September, die zuerst in Monschau und später dann unter anderem in Paris zu sehen sein wird.
Unterstützt wird von der Stabsstelle weiterhin das Projekt Shift, zu dem 18 regionale Fotografinnen und Fotografen gehören. Das Team um Mika-Helfmeier ist seit neun Jahren für das Landesprogramm „Kulturrucksack NRW“ zuständig, das junge Menschen interaktiv an verschiedene kulturelle Sparten heranführt. In dieser Zeit wurden rund 790.000 Euro Fördergelder in die Städteregion geholt, tausende Schülerinnen und Schüler sowie 160 kulturelle Einrichtungen und Schulen profitierten davon.
Das ist genau das, was sich die städteregionalen Politiker wünschen und was Mika-Helfmeier mit ihrem Team umsetzt, stellte Axel Wirtz (CDU) fest: „Dank des Ideenreichtums der Stabsstelle werden kulturelle Angebote nicht für ein erlesenes Publikum, sondern für breite Schichten angeboten. Das gelingt in hervorragender Weise seit vielen Jahren.“ Doris Harst (SPD) lobte besonders, dass mit den Angeboten Menschen erreicht werden, die sonst „keinen oder nur schwer Zugang zu kulturellen Angeboten haben“. Kulturelle Bildung sei aber wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit.
Dem Lob schloss sich Karin Schmitt-Promny von den Grünen an. Sie wies aber auch darauf hin, dass mehr Geld zur Verfügung gestellt werden müsse. So habe das KuK kürzlich eine neue Lichtanlage erhalten und die Wände seien gestrichen worden, das belaste natürlich den Etat der Stabsstelle Kultur. „Wir müssen das im Auge behalten und bei der nächsten Haushaltsberatung berücksichtigen. Da müssen wir uns alle an die Nase packen.“