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Über 100 Jahre alt: Kermeter-Stollen an Urfttalsperre in sehr gutem Zustand

Über 100 Jahre alt : Kermeter-Stollen an Urfttalsperre in sehr gutem Zustand

Der über 100 Jahre alte Kermeter-Stollen befindet sich in „sehr gutem Zustand“, wie der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) jetzt nach einer Inspektion mitteilte. Für die Begehung war das Wasser aus der Urfttalsperre fast komplett abgelassen worden.

In den letzten Wochen hatte der Wasserverband Eifel-Rur die Urfttalsperre weitgehend entleert, um den so genannten Kermeter-Stollen frei von Wasser zu bekommen. Dieser 2,7 Kilometer lange Stollen leitet das Wasser der Talsperre durch den Bergzug Kermeter zum so genannten Jugendstil-Kraftwerk nach Heimbach-Hasenfeld.

Durch die Entleerung verblieb nur noch eine halbe Million Kubikmeter Wasser im See, der bis zum Vollstau 45,51 Millionen Kubikmeter fassen könnte. Das Wasser der Talsperre war zuletzt durch die Grundablässe in den angrenzenden Obersee der Rurtalsperre abgelassen worden, der zu diesem Zweck ebenfalls um drei Meter abgesenkt war.

Die Inspektion ergab, dass sich der parallel zur Errichtung der Urfttalsperre aufgefahrene Stollen, der im Einlaufbereich ausgemauert und verputzt und dann im weiteren Verlauf mit Beton ausgekleidet ist, trotz seiner mehr als 100 Jahre währenden Betriebszeit nach wie vor in einem sehr guten Zustand befindet.

Diplom-Ingenieur Richard Gronsfeld, Leiter des Unternehmensbereichs Talsperren beim Wasserverband Eifel-Rur (WVER), ist mehr als zufrieden: „Wie bei der letzten Inspektion im Jahr 1997 befindet sich der Stollen immer noch in einem tadellosen Zustand.“

 Der Stollen wurde im Einlaufbereich ausgemauert und verputzt und später mit Beton ausgekleidet.
Der Stollen wurde im Einlaufbereich ausgemauert und verputzt und später mit Beton ausgekleidet. Foto: WVER/HuppDobusch

Der Wiedereinstau der Talsperre begann unmittelbar nach Abschluss der Inspektion. Inzwischen befinden sich bereits wieder mehr als eine Million Kubikmeter Wasser im See, und die Sohle des Stollens ist auf ihrer gesamte Länge bereits wieder mehrere Meter eingestaut.

Wie schnell der Wiedereinstau des Urftsees dauern wird, hängt im Wesentlichen von der Witterung ab. Die nächste turnusmäßige Inspektion des Stollens und die damit verbundene vollständige Absenkung des Urftsees wird frühestens wieder in 20 Jahren stattfinden.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Über 100 Jahre alter Kermeter-Stollen inspiziert