Simmerath : Kein Husten-Schnupfen-Heiserkeit-Doktor
Simmerath Eigentlich wollte er Lehrer für Sport und Englisch werden. In der Oberstufe war es aber dann die Medizin, die ihn begeisterte. Und so zog es ihn nach dem Studium in die Schweiz, wo er sich in Traumatologie und Knochenchirurgie weiterbildete, später dann war er in Wuppertal und Berlin in der Kinderheilkunde und Kinderonkologie tätig.
„Das fand ich unglaublich spannend”, erinnert sich Kinderarzt Dr. Stephan Zaum, wobei er auch die sehr emotionale Zeit in der Kinderonkologie erwähnt, in der er von 1975 bis 1980 krebskranke Kinder betreut hat.
„Ich musste täglich mehrmals Kinder punktieren, an ihnen unangenehme Untersuchungen und Therapien durchführen, aber gerade diese Kinder hatten später eine besondere Beziehung zu mir”, und seine Stimme vermag die Achtung den kleinen Patienten gegenüber zu vermitteln, die trotz der Schmerzen Mut und Verständnis für die Notwendigkeit aufbringen konnten.
Seine fünf Geschwister, Austauschschüler in seiner Jugend, viele Kinder während des Studiums und eine hohe Affinität zu Kindern generell, führten wohl letztlich für Stephan Zaum (59) dazu, sich auf die Kindermedizin zu spezialisieren.
„Ich hatte einen Traum, wollte nicht nur ein Husten-Schnupfen-Heiserkeit-Doktor sein, wollte ambulant arbeiten, völlig frei und bei Null anfangen, Besonderes anbieten können”, erzählt der Mediziner. Da er sowieso „raus wollte aus der Stadt” und seine Frau in der Eifel wohnte, verließ er seine Heimatstadt Wuppertal und gründete 1980 im Alter von 30 Jahren die Sozialpädiatrische Praxis in Simmerath.
Neben der allgemeinen kinderärztlichen Behandlung waren und sind für den Kinderarzt das soziale Umfeld, Probleme in der Schule, Teilleistungsschwächen, familiäre Probleme, sowie seelische Befindlichkeiten von großer Bedeutung. „Da musste ich mehr wissen”, begründet Dr. Zaum sein anschließendes Studium im Bereich der Tiefenpsychologie und in der Sozialpsychiatrie.