Zehn Jahre Junior-Ranger im Nationalpark Eifel : Erste Volunteer-Ranger für ihr Engagement ausgezeichnet
Nordeifel Schon zehn Jahre ist es her, dass im Nationalpark Eifel die ersten Junior-Ranger ausgebildet wurden: Naturbegeisterte Kinder zwischen acht und zwölf Jahren durchlaufen dabei eine einjährige Ausbildung, schärfen bei regelmäßigen Treffen ihre Wahrnehmung von Natur und erleben eine entstehende Wildnis.
Anlässlich des Jubiläums wurden jetzt die ersten Volunteer-Ranger ausgezeichnet – acht junge Menschen, die von naturschutzbegeisterten Kindern zu engagierten Jugendlichen herangewachsen sind.
In der Wildniswerkstatt Düttling, der Umweltbildungseinrichtung der Nationalparkverwaltung Eifel für Tagesprogramme, gab es zu diesem Anlass ein buntes Programm für Junior-Ranger und ihre Familien. „2009 haben die ersten Junior-Ranger in der Eifel angefangen, bisher wurden 284 Kinder zu Junior-Rangern ausgebildet und ausgezeichnet. Davon sind heute rund 60 hier, das ist großartig“, freute sich Maike Schlüter, die das Junior-Ranger-Projekt in der Nationalparkverwaltung betreut. „Und es zeigt, dass das Jahr prägt, dass die Erlebnisse hängen bleiben, und das Allerwichtigste: Dass es eine Verbindung zur Natur gibt, die mit Freude am Draußensein verbunden ist.“
Nationalpark-Leiter Michael Röös zeichnete vor rund 120 Gästen insgesamt acht Jugendliche als Volunteer-Ranger aus, lobte ihr Engagement und übergab ihnen eine Urkunde. Als äußeres Zeichen ihrer neuen Rolle erhielten die frisch gebackenen Volunteer-Ranger außerdem Kapuzenpullover mit Nationalpark-Aufnähern – finanziert wurden diese durch eine Spende des Rotary-Clubs Aachen-Frankenburg.
Der bunte Nachmittag auf dem Gelände der Wildniswerkstatt in Heimbach-Düttling hatte für die Gäste viel zu bieten: Verteilt im Wald waren Stände aufgebaut, an denen verschiedenste Workshops angeboten wurden. Da wurden Schlüsselanhänger geschnitzt, ein Niedrigseil-Parcours aufgebaut, Fotos gemacht und Tiere und Pflanzen am Wegesrand entdeckt. Ein Workshop informierte über den Wolf, ein Stück weiter drehte sich alles ums Filzen. Stilecht endete der Tag schließlich mit Lagerfeuer und Stockbrot.
Wie wird man Junior-Ranger?
Bei ihrer Ausbildung kommen die Kinder ein Jahr lang wöchentlich in den Nationalpark und lernen auf vielfältige Weise ihr Schutzgebiet kennen. Das abwechslungsreiche Programm mit Entdeckungen, Abenteuern, Spaß und Wissen stattet die Kinder mit wichtigen Handlungskompetenzen aus. Gemeinsam mit Rangern des Nationalparks erkunden und erforschen sie die Natur und lernen die naturräumlichen und kulturhistorischen Besonderheiten im Nationalpark Eifel kennen. Spielerisch werden die Kinder mit den Aufgaben der Ranger vertraut und setzen sich für handfeste Naturschutzprojekte ein.
So beteiligen sie sich aktiv an der Renaturierung, helfen dabei, Fichten an Bachläufen zu entfernen und pflanzen junge Buchen, um die Natur in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Und weil es für ein positives Naturverständnis wichtig ist, viel Zeit draußen zu verbringen und eigene Erfahrungen zu sammeln, findet die Ausbildung zum Junior-Ranger bei Wind und Wetter draußen statt.
Wer nach einem Jahr mit einer Urkunde zum Junior-Ranger ausgezeichnet wird, kann auch weiter aktiv im Nationalpark Eifel bleiben: Wer möchte, kann selbst Führungen für Familien übernehmen, an Treffen zu fachlichen Themen teilnehmen, sich mit Junior-Rangern anderer Schutzgebiete treffen und andere Nationalparks kennenlernen oder das erlernte Wissen an Freunde und Familie weitergeben.