Hohe Kosten für Entsorgung : Illegale Müllkippe im Narzissen-Tal
Monschau/Simmerath Das Wasserwerk Perlenbach informiert über einen dreisten Fall von Umweltfrevel: 190 Kubikmeter Bauschutt und Grünabfälle haben Unbekannte auf einem Grundstück des Verbands im Naturschutzgebiet Fuhrtsbachtal offenbar über Jahre entsorgt. Nun gibt es einen weiteren Fall.
Trinkwasser aus der Perlenbachtalsperre wird immer teurer – erst zum Jahreswechsel wurde die jüngste Preiserhöhung wirksam. Dabei zahlen die Trinkwasserverbraucher auch für Kosten, die man in der Abrechnung nicht unbedingt erwarten würde. Darauf weist das Wasserwerk Perlenbach nun am Beispiel eines besonders dreisten Falls von Umweltfrevel hin: Offenbar über Jahre hinweg haben Unbekannte Bauschutt und Grünabfälle im Naturschutzgebiet Fuhrtsbachtal entsorgt und dabei eine illegale Müllkippe mit den beachtlichen Ausmaßen von 15 mal zehn Meter bei einer Höhe von zwei Metern angelegt. Und weil sie dafür ein Grundstück des Wasserverbands nutzten, musste dieser im vergangenen November die Entsorgungskosten von mehr als 20.000 Euro tragen. „Das Material wurde den Hang hinuntergeschoben, zum Teil bis auf den Wanderweg 71, erklärt Nico Gottfried vom Wasserverband Perlenbach.
Am 9. November war dem Verband als Grundstückseigentümer zunächst nur eine Anhäufung von Grünabfällen gemeldet worden. Erst bei genauer Untersuchung des Müllbergs kamen der eingestreute Bauschutt zutage, unter anderem mit einer großen Menge an Dachpappe, Tonröhren und auch Plastikfolien. Ins Geld ging anschließend nicht nur die Entsorgung der 190 Kubikmeter. Der Verband musste auch für die Wiederauffüllung des Hangs mit natürlichem Material bezahlen. Zudem wurde das Grundstück gegen Wiederholungstäter mit einem 24 Meter langen Zaun gesichert.
Damit jedoch nicht genug: Am Dienstag entdeckten Mitarbeiter des Wasserwerks auf einem weiteren Grundstück Unrat: Am Hochbehälter an der Jägerhausstraße bei Lammersdorf hatten Unbekannte Bauschutt und Haushaltsmüll entsorgt. Zwar sei das Ausmaß nicht mit dem Fall in Monschau vergleichbar. „Hier hat einfach jemand seinen Anhänger voller Müll abgeladen“, sagt Gottfried.
Gleichwohl seien dies in Summe alles Kosten von mehr als 22.000 Euro, die am Ende die Kunden des Wasserwerkes tragen müssten. Deshalb werde jeder Fall zur Anzeige gebracht. Wer trotz der mittlerweile verstrichenen Zeit noch Hinweise auf den oder die Täter geben kann, sollte sich bei der zuständigen Polizeidienststelle in Simmerath melden.
Die Gemeinde Simmerath hatte unlängst Anfang Januar eine komplette Containerladung Dämmplatten an der Bundesstraße 266 zwischen Kesternich und Einruhr nahe des Birkenhofs sichergestellt. Diese waren dort bei Nacht und Nebel abgeladen worden. Die Entsorgungskosten beliefen sich in diesem Fall auf 2.500 Euro. Teuer kann dies auch die Verursacher zu stehen kommen: Die Geldbuße für die Entsorgung des wilden Mülls kann bis zu 50.000 Euro betragen.