„Leader“ : Große Hilfe für 20 Kleinprojekte
Rollesbroich Die „Leader-Region Eifel“ fördert mit insgesamt 200.000 Euro eine Vielzahl von kleineren Maßnahmen in den Dörfern.
In den Eifeldörfern geschieht vieles im Verborgenen, ohne öffentliches Getöse, ohne Eigennutz. Hier werden Ruhebänke instand gesetzt, dort Spielgeräte aufgestellt. Meist sind ehrenamtlich tätige Bürger im Einsatz, denen ihr Dorf und das soziale Leben in der Dorfgemeinschaft am Herzen liegt.
Um solche Projekte zu fördern, hat die „Leader-Region Eifel“ seinerzeit ein sogenanntes Regionalbudget aufgelegt. „Leader“ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raumes, deren Ziel die Förderung und Unterstützung einer nachhaltigen Regionalentwicklung in ländlichen Gebieten ist, wobei die Bürger einer Region aufgerufen sind, sich mit Projektideen vor Ort einzubringen. Damit auch kleinere Maßnahmen schnell und unkompliziert zum Zuge kommen, wurde für die Jahre 2019 bis 2023 das Regionalbudget für Kleinprojekte eingerichtet. In den Genuss der Fördermittel kommen die 15 der Leader-Region angeschlossenen Städte und Gemeinde in den Kreisen Euskirchen, Düren und der Städteregion Aachen.
Aus den insgesamt 48 eingegangenen Anträgen wählte der Koordinierungskreis der Leader-Region Eifel in seiner aktuellen Sitzung jetzt 20 förderungswürdige Projektideen für 2022 aus, die bis Ende des Jahres in der gesamten Region realisiert werden. lm dritten Jahr in Folge stehen die Fördermittel in Höhe von 200.000 Euro in der Leader-Region insbesondere Vereinen und Initiativen zur Verfügung, um diese in ihrem Engagement für die Dorfgemeinschaft zu unterstützen.
Bescheide ausgehändigt
Im neuen Feuerwehrhaus in Rollesbroich wurden jetzt die Förderbescheide für den Bereich der Städteregion Aachen und den Kreis Düren ausgehändigt. Der Ort der Handlung war mit Bedacht ausgesucht worden, denn in den Ort fließt eine Zuwendung von 11.000 Euro aus dem Regionalbudget. Auf dem Dorfplatz wird im Laufe des Jahres ein großes Spielgerät aufgestellt. „Aktivierung des Sozialkapitals und gesunder Dorfstrukturen“, nennt die Leader-Region bedeutungsvoll dieses Projekt „regionaler Entwicklungsstratagie“, das vom Verein für Heimatgeschichte Rollesbroich auf den Weg gebracht wurde. „Wir freuen uns, dass das Rollesbroicher Projekt Berücksichtigung gefunden hat“, sagte Ortsvorsteher Armin Voßen zur Begrüßung der Teilnehmer.
„Das vergangene Jahr mit Corona und der Flutkatastrophe hat viele Vereine und Initiativen in der Region vor große Herausforderungen gestellt. Mit dem Regionalbudget kann die Leader-Region zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, Vereine und Initiativen zu unterstützen, die sich für die Gestaltung unserer Heimat einsetzen, indem sie z. B. den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft durch die Schaffung von Begegnungsräumen stärken“, sagte Stefan Grießhaber, der Vorsitzende der Leader-Region Eifel, der die symbolische Überreichung der Förderbescheide vornahm. Tags zuvor waren bereits im Kreis Euskirchen die Förderbescheide überreicht worden.
Mit der Auswahl von insgesamt 20 Projekten wurde das Gesamtbudget von 200.000 fast komplett ausgeschöpft. Das Gesamtvolumen aller ausgewählten Projekte beläuft sich auf knapp 250.000 Euro; die Differenz von 50.000 Euro wird durch Eigenmittel bestritten. Die Mittel kommen 14 der 15 Kommunen der Leader-Region zugute. Grießhaber verwies auf das unkomplizierte Antragsverfahren. Wichtig sei auch, dass mit den Förderprojekten „nachhaltig breite Bevölkerungsgruppen angesprochen werden.“ Vor allem aber erführen „tausende Ehrenamtler in der Region damit eine Wertschätzung. Die ausgewählten Projekte sind inhaltlich vielfältig und richten sich an unterschiedlichste Zielgruppen.
Typische Förderungen
Durch die Anschaffung eines Kleintraktors wird beispielsweise die Arbeit des Heimat- und Bürgervereins Schevenhütte bei der Pflege von Wanderwegen erheblich vereinfacht. Die Aufwertung von verschiedenen Dorfgemeinschafts- und Vereinshäusern soll dazu beitragen, weiterhin attraktive Veranstaltungen anzubieten. Auch die Erweiterung von Spielplätzen gehört zu den typischen Leader-Kleinprojekten.
Dank der Kofinanzierung durch die Kreise Düren und Euskirchen sowie der Städteregion Aachen stehen der Region 200.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Kleinprojekte werden mit bis zu 20.000 Euro bei einer 80-prozentigen Förderung unterstützt.
Weitere Projektideen, sagte Nicolas Gath, Regionalmanager der Leader-Region Eifel, könnten laufend eingebracht werden. Aufgrund der auslaufenden Förderphase müsse aber eine Umsetzung bis zur Jahresmitte 2023 gewährleistet sein.