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Fußball-Bezirksliga: Germania will den Spitzenreiter ärgern

Fußball-Bezirksliga : Germania will den Spitzenreiter ärgern

Während der FC Roetgen nach seiner höchst unglücklichen Niederlage am Donnerstagabend seine Stolberg-Tour auf dem Donnerberg fortsetzt, reist Germania Eicherscheid mit viel Rückenwind nach Brand.

Das ist natürlich bitter. Wenn man nach gefühlten 100 Minuten Spielzeit dann auch noch ein „K.o.“-Tor bekommt. Und zuvor auch noch alle Kraft aufgewendet hat, ein scheinbar unerreichbares 0:3 noch wett zu machen. Nach dem 3:4 bei der SG Stolberg „waren wir extrem enttäuscht“, beschrieb Roetgens Trainer Philipp Dunkel die Gefühlslage beim FC. Mit mustergültigem Engagement hatte seine Mannschaft nach klarem Rückstand drei Tore gemacht „und sogar auch noch die Chance auf den Siegtreffer gehabt“.

Doch das muss jetzt sehr schnell verdaut werden. Denn Teil zwei des langen Stolberg-Wochenendes steht für Roetgen am Sonntag an. Dabei hofft man auf Seiten der „13er“, die gute Bilanz gegen Columbia Donnerberg noch ausbauen zu können. Seit 2018 hat Roetgen kein Spiel mehr gegen das Aufgebot von Columbia-Trainer Tobias Voss verloren. Außerdem steigen die Roetgener Siegeschancen dadurch, dass Donnerberg zuletzt fünfmal nicht mehr gewonnen hat. Oder wird das die Gastgeber zusätzlich anstacheln? Zuletzt kritisierte Tobi Voss die lasche Einstellung seines Teams, dass nach einem 4:1-Vorsprung in Dremmen innerhalb von neun Minuten noch drei Treffer kassierte. Der hauptberufliche Polizeibeamte will seine Leute nun noch stärker in die Pflicht nehmen.

Die letzte Begegnung der beiden Teams endete im Oktober ’21 0:0 in Roetgen. Wie intensiv das torlose Spiel dennoch geführt wurde, bekundeten zwei Rote Karten. FC-Co-Trainer Kelly Ajuja musste (erstmals in dieser Saison) vom Platz, und der Donnerberger Jens Jäckel durfte ihn auf dem Weg unter die Dusche begleiten. Auch diesmal werden sich Roetgener wieder auf eine sehr kampfbetonte Partie einstellen. Philipp Dunkel sagt dazu: „Das 0:0 im Hinspiel war für mich keine Enttäuschung, denn Donnerberg schmeißt sich wirklich mit allem was man hat, in den Weg“.

Nach der „brutalen Enttäuschung bei der SG“ wollen sich die Roetgener nun daran orientieren, wie sie mit ganz hoher Moral noch eine Aufholjagd (fast) erfolgreich beendeten. Diesmal aber garniert mit drei Punkten ...

Mit dem Rad nach Brand?

Die nächste Reise des Bezirksligisten Germania Eicherscheid führt zum Tabellenersten Raspo Brand. Das sind etwa 25 Kilometer, die zu bewältigen sind. Beim derzeitigen „Lauf“, den der Kader von Trainer Sandro Bergs hat, könnte man vermuten, dass die Germanen diese Distanz auch mit dem Rennrad ableisten könnten. Um dann trotzdem noch Kondition für die danach folgenden 90 Fußball-Minuten zu haben. Das wird natürlich nicht passieren, und der Bergs-Kader wird ausgeruht beim Spitzenreiter sein Spiel aufziehen.

Den möglichen Aufsteiger aus Brand haben die Eicherscheider nicht in schlechter Erinnerung. Im eigenen Stadion gelang den Germanen ein respektables 2:2. Die Anerkennung folgte prompt vom Gegner. Raspo-Coach Daniel Formberg lobte: „Das Unentschieden hatten sich die Gastgeber auch redlich verdient“.

Nun reisen Marvin Weckmann, Matthew Gibbons, Nico Wilden, Dennis Johnen und Kumpels mit der Empfehlung eines 4:1-Sieges über Jugendsport Wenau beim Ligaprimus an. US-Boy Gibbons hat gerade sein erstes Saisontor erzielt, Wenau gehört nicht zur Laufkundschaft der Liga – auch das sollte etwas fürs Selbstvertrauen der Gäste sprechen. Aus den letzten fünf Partien holte man 12 Punkte (Wenau, Würm, Würselen, Donnerberg) und leistete sich nur eine Niederlage in Oidtweiler.

Mit Rückblick auf den glatten Sieg gegen die Jugendsportler kommentierte Trainer Sandro Bergs: „Ich denke, dieses Spiel haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen“. Der Unterschied zum vergeigten Auftritt in Oidtweiler war nach seiner Meinung: „Unsere Mannschaft ist sehr geschlossen aufgetreten. Das war in Oidtweiler in manchen Phasen nicht so“.

Das Dauerproblem der Eicherscheider wird sich auch in Brand nicht abstellen lassen. „Wir haben es weiterhin schwer, genügend Leute zusammen zu bekommen“, zeigt Bergs auf. Mit dem Zusatz, „egal, mit welcher Mannschaft, wir wollen es den Brandern so schwer wie möglich machen. Denn wir wissen schon, dass wir da ein paar Kilometer mehr laufen müssen. Brand hatte im Hinspiel nicht alle Leute dabei und unser Rasen war in einem schlechten Zustand.“