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Roetgen: Genossen demonstrieren Geschlossenheit

Roetgen : Genossen demonstrieren Geschlossenheit

Bereits im August hatte sich die Roetgener SPD einmütig dafür entschieden, bei den Kommunalwahlen 2009 erneut Bürgermeister Manfred Eis ins Rennen zu schicken. Auf einer Mitgliederversammlung in der Gaststätte „Brander Stübchen” wurde dieser Schritt nun auch formal vollzogen.

Gleichzeitig wurden die Direktkandidatinnen und -kandidaten für die 13 Wahlkreise sowie für die Reserveliste gewählt. Dabei demonstrierten die Roetgener Genossen 100-prozentige Geschlossenheit, alle Ergebnisse waren einstimmig.

Als Gast begrüßte Vorsitzender Frank Knur den Kandidaten der SPD für das Amt des Städteregionsrats, Uwe Zink. Versammlungsleiter Thomas Bäumer zeigte sich überzeugt, dass die CDU, nachdem sie vor 12 Jahren nicht mehr den Gemeindedirektor und in zwei Wahlen nicht mehr den Bürgermeister stellen konnte, nun auch die Mehrheit verlieren werde. Vorsitzender Frank Knur forderte alle Mitglieder auf, in der Zeit bis zu den Wahlen das intensive Gespräch mit den Bürgern zu suchen, um sie zu überzeugen, dass die SPD die bessere Alternative für Roetgen ist.

Mit Manfred Eis habe die Partei einen Bürgermeisterkandidaten, der das bei zwei Wahlen in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt und die Gemeinde zielstrebig weiterentwickelt habe. Ein guter Bürgermeister brauche jedoch den Rückhalt seiner Fraktion, je stärker diese sei, umso besser für den Bürgermeister und für Roetgen.

Im Wesentlichen in zwei Punkten sieht Knur die Interessen des Bürgers in seiner Fraktion besser aufgehoben als bei den anderen Parteien. Zum einen wolle die SPD Roetgen weiterentwickeln im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten - nicht auf Pump nach dem Motto „Nach uns die Sintflut”. Zum anderen sieht Knur einen gravierenden Unterschied im Politikverständnis, das sich im Umgang mit dem Bürger zeigt. Über seinen Willen und sein Recht auf Mitwirkung dürfe nicht so mit Arroganz hinweggegangen werden, wie es in der Vergangenheit geschehen sei.

Bürgermeister Manfred Eis verwies auf das positive Fazit seiner zwei Amtszeiten, das er bereits bei seiner Nominierung im August gezogen hatte. Er wolle sich jedoch nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen, sondern in die Zukunft sehen. Als Aufgaben, die anzupacken sind, nannte er unter anderem die Weiterführung des Bebauungsplans Wiedevenn, die Erweiterung der TV-Turnhalle und eine Breitbandversorgung für Rott, dies im Rahmen der Städteregion gemeinsam mit Monschau und Simmerath, die ähnliche Probleme haben.

Das Versprechen der Gebührenstabilität habe er nicht nur einhalten können, sondern in weiten Bereichen habe es sogar teils deutliche Senkungen gegeben. Zu einer Beständigkeit und Kontinuität in der Politik gehöre auch die entsprechende finanzielle Ausstattung, erklärte Eis und verwies darauf, dass die Gemeinde seit 1999 schuldenfrei sei. „Das ist seit 43 Jahren meine Linie, dafür stehe ich auch weiterhin”, betonte er.

Das Wahlergebnis wertete Frank Knur als Zeichen der Harmonie in der Partei. Alle werden nun geschlossen in die Wahl gehen und an einem Strang ziehen, um anschließend fünf Jahre gut zusammenzuarbeiten - was aber nicht heiße, dass es um das ein oder andere Thema nicht auch kontroverse Diskussionen geben werde, betonte der Vorsitzende.

Schwerpunkt Schulen

Als Kandidat der SPD für das Amt des Städteregionsrats gab Uwe Zink den Roetgener Genossen einige Erläuterungen zu seiner Person und zu den Erwartungen an die Städteregion aus sozialdemokratischer Sicht. Frank Knur berichtete aus der Wahlversammlung, dass der Dezernent, beim Kreis unter anderem zuständig für Umwelt und Bauordnung, mit einer überzeugenden Rede die Genossen aus Stadt und Kreis hinter sich gebracht habe und bescheinigte dem 56-Jährigen, dass er fachliche und menschliche Kompetenz für das Amt des Städteregionsrats mit einer sozialdemokratischen Seele verbinde.

Schon im bisherigen Schulzweckverband hätten die Sozialdemokraten besonderen Wert auf Schulentwicklung gelegt, erklärte Zink. Es könne nicht hingenommen werden, dass Kinder aus unteren Schichten die Verlierer des Bildungssystems sind. Beifall erhielt er für seine Forderung nach einem beitragsfreien Kindergartenjahr nach dem Vorbild der Stadt Aachen.

Gewiss sei es wichtig und richtig, die Kommunen zu entwickeln und zu pflegen, aber als eine Gebietskörperschaft mit rund 350000 Einwohnern stehe die Region in wirtschaftlicher Hinsicht ganz anders da, führte Zink weiter aus und warf dabei auch einen Blick über die Grenzen zur Parkstad Limburg und Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten sei ein vorrangiges Ziel. Die Region müsse ein soziales Gesicht bekommen, betonte Zink und forderte seine Parteifreunde auf, mit ihm dafür zu kämpfen.