Geldautomaten-Aus : Die Sparkasse sucht nach Lösungen für Bares
Simmerath/Nordeifel Die Abschaltung von vier Automaten im Raum Simmerath soll nicht das letzte Wort in Sachen Bargeldziehen bleiben. Dies fordert Bürgermeister Bernd Goffart und bestätigt Sparkassenleiter Andreas Kreitz.
„Sparkasse Aachen entfernt Geldautomaten“, vermeldete das Kreditinstitut am Freitag und begründete die Abschaltung von 13 Geldautomaten mit der anhaltenden Serie von Geldautomaten-Sprengungen. Mit sieben bzw. vier vom Netz genommenen Geräten seien die Stadt Aachen und die Gemeinde Simmerath am stärksten betroffen hieß es.
„Die Sicherheit geht vor“, bestätigte Andreas Kreitz, Gebietsdirektor der Sparkasse in der Nordeifel am Montag, dass die Sprengung des außen liegenden Geldautomaten an der Trierer Straße in Imgenbroich letztlich den Ausschlag gegeben habe, diese Geräte abzuschalten. „Wenn man sieht, welche Sprengkraft da angewandt wurde und wie weit die Teile geflogen sind, möchte man sich gar nicht vorstellen, wenn da zufällig Passanten in der Nähe gewesen wären. Das können und wollen wir nicht mehr verantworten“, bittet er um Verständnis für den Schritt.
Wie berichtet, sind von der Abschaltung vier Automaten in der Gemeinde Simmerath betroffen, wo man bereits am Wochenende kein Geld mehr ziehen konnte. Bei zwei Automaten wird es voraussichtlich auch keine Alternative zum Abbau der Geldautomaten geben: Die Geräte am Baumarkt in Simmerath und auch der Bargeldautomat am Nationalparktor in Rurberg seien vergleichsweise wenig genutzt worden, was sicher auch mit der verstärkten Nutzung der Kartenzahlung zusammenhänge, die in der Corona-Zeit noch forciert worden sei. Der Wegfall dieser Automaten und der Serviceleistung sei zwar bedauerlich, letztlich aber eine Folge der Geschehnisse überall in der Region.
Für die beiden anderen Standorte sei man jedoch intensiv auf der Suche nach alternativen Lösungen bzw. gebe es kurzfristig eine Alternative. „Wir werden in der Hauptstelle in Simmerath im Vorraum zur Schalterhalle einen zweiten Automaten aufstellen, der 24/7 genutzt werden kann“, kündigte Andreas Kreitz an. Der weggefallene Automat in Kesternich werde dagegen am Dienstag Thema bei einer Vorstandssitzung sein, da das Bargeldziehen dort sehr häufig von Kunden in Anspruch genommen worden sei. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in Kesternich diesen Service nicht mehr anbieten werden“, kündigte der Gebietsdirektor an, wollte aber einer Entscheidung nicht vorgreifen.
„In Kesternich muss es auch weiterhin die Möglichkeit geben, Bargeld zu ziehen. Nicht weil ich selbst im Ort wohne, sondern weil der Geldautomat dort von sehr vielen Ausflüglern, die auf dem Weg zum Rursee dort vorbeikommen, wie auch von unseren Bürgern genutzt wird“, sagte Bernd Goffart am Donnerstag in der Sitzung des Gemeinderates.
Und Goffart wurde noch deutlicher. „Als das Filialnetz seinerzeit auch in unserer Gemeinde ausgedünnt wurde, hat die Sparkasse uns versprochen, zumindest mit den Geldautomaten vor Ort zu bleiben. Daran möchte ich nun erinnern“, sagte Goffart, der nach eigenen Worten bereits vergangene Woche Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden Norbert Lauffs, dem Leiter der Sparkasse in Simmerath, Daniel Wergen, und Gebietsdirektor Andreas Kreitz geführt hatte. „Der Bürgermeister hat mit Recht an unser Versprechen von damals erinnert. Und wir werden zeitnah eine Lösung finden“, kündigte Andreas Kreitz an.