Nordeifel : Die Raucher sind nicht zu stoppen
Nordeifel Seit dem 1. März diesen Jahres ist das Rauchen wieder teurer geworden. Die erste Stufe von insgesamt drei Preiserhöhungen für Zigaretten ist nun schon seit vier Tagen in Kraft.
Kostete vorher eine Packung Zigaretten am Automaten noch drei Euro, so kostet sie jetzt schon vier. Im Tabakladen müssen die Kunden 40 Cent mehr für ein Päckchen bezahlen. Doch noch zwei weitere Stufen sind für den Herbst und für das kommende Frühjahr angekündigt.
Restbestände zum alten Preis
Aber im Moment sind die Zigaretten in der Nordeifel noch nicht teurer geworden, denn viele hiesige Händler verkaufen derzeit ihre Restbestände zum alten Preis. „Wir haben mehr Päckchen bestellt als sonst”, erzählt Martina Zolnir vom Autohaus Hermanns in Simmerath, „denn unsere Stammkunden wissen, dass wir noch so lange wie möglich zum alten Preis verkaufen werden.”
Doch ein anderes Konsumverhalten der Käufer hat sie auch schon beobachten können. „Die Leute kaufen viel mehr Zigaretten als sonst. Viele legen sich einen Vorrat an, manche steigen aber auch auf die preiswertere Alternative, die verschiedenen Stecksysteme, um.”
Nach Begien
Der Trend werde eher nicht zum Selberdrehen gehen, denn der Tabak werde vermutlich demnächst auch teurer werden, so vermutet Zolnir. Die Meisten fahren sowieso nach Belgien und kaufen dort ein.
Einen besseren Schutz für die Jugendlichen, wie von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt durch die Preiserhöhung geplant, sieht sie nicht. „Wir verkaufen Tabakwaren nur an Jugendliche, die schon 16 Jahre alt sind. Doch die Jüngeren gehen einfach an die Automaten, wenn wir ihnen nichts verkaufen.”
Ähnlich schätzt man die Lage auch im Autohaus Mingers in Imgenbroich ein. Auch dort glaubt man nicht, dass viele Menschen durch die Preiserhöhungen aufhören werden zu rauchen. „Die richtigen Raucher werden auch weiterhin ihre Markenzigaretten konsumieren. Diejenigen, die die billigen Marken kaufen, gehen weiterhin zu den Markendiscountern. Viele werden aber auch einfach nach Luxemburg oder Belgien fahren und den Zigarettenkauf mit dem Tanken verbinden.”
Kein besserer Jugendschutz
Einen besseren Jugendschutz sehen auch die Beschäftigten des Autohauses Mingers durch die Preiserhöhungen nicht gewährleistet. „Solange die Automaten öffentlich zugänglich sind, werden die Jugendlichen das Rauchen auch nicht aufhören.”