Kommentar zu Bodenrichtwerten : Der Preisanstieg ist überfällig
Meinung Nordeifel Die Bodenrichtwerte für Bauland klettern in der Nordeifel – und nur dort. Das ist kein Zufall, findet unser Kommentator.
Der Preisanstieg für Grundstücke in der Eifel ist nicht nur konsequent, er ist sogar überfällig. Mit den Argumenten Arbeitsplätze, Infrastruktur und Einzelhandel ist das immense Stadt-Land-Gefälle der Grundstückspreise für privates Bauland schon lange nicht mehr zu begründen.
Mag sein, dass man für eine Kinderklinik und eine größere Fachärzteauswahl, für bestimmte Behördengänge oder auch qualifizierte Arbeitsplätze weitere Wege in Kauf nehmen muss. Auch Nadelöhre wie Roetgen und Oberforstbach oder ein eingeschränktes ÖPNV-Angebot spielen da eine Rolle.
Aber in der Corona-Zeit ist das Home-Office in vielen Bereichen nach vorne gekommen, auch wenn es natürlich noch viele Berufe gibt, die nur in Präsenz auszuüben sind. Das Einkaufen hat sich ohnehin – sehr zum berechtigten Leidwesen des örtlichen Einzelhandels – in vielen Bereichen ins Internet verlagert.
Da erscheint es wie aus der Zeit gefallen, dass in der Aachener Innenstadt der Bodenrichtwert für Einzelhandelsflächen trotz Rückgangs immer noch bei 6000 Euro liegt – wohlgemerkt pro Quadratmeter. Von solchen Zahlen sind die Preise für Gewerbeflächen in der Eifel Lichtjahre entfernt, auch wenn der Vergleich natürlich hinkt.
Der Anstieg der Grundstückspreise in Roetgen, Simmerath und Monschau zeigt, wie hoch nach wie vor die Nachfrage nach dem eigenen Häuschen oder auch einer Wohnung in der Nordeifel ist. Aber auch die gestiegenen Preise dienen offensichtlich nicht als Regulativ gegen die weitere Flächenversiegelung in unserer ländlichen Region. Noch nicht.