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Monschau: Der Monschauer Weihnachtsmarkt hat eine besondere Atmosphäre

Monschau : Der Monschauer Weihnachtsmarkt hat eine besondere Atmosphäre

Wenn am Freitagabend der Monschauer Weihnachtsmarkt eröffnet, sollen die Besucher die besondere Atmosphäre möglichst entspannt genießen können. Dafür sind viele Vorbereitungen nötig und eine Reihe von Sicherheitsauflagen zu beachten.

„Natürlich gibt es ein allgemeines Unbehagen bei Großveranstaltungen. Wir wollen verantwortungsvoll ein sicheres Gefühl vermitteln, uns aber auch weiterhin als offene Stadt präsentieren“, hatte Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter nach den Anschlägen in Paris mit Blick auf den Weihnachtsmarkt gesagt. Einen endgültigen Schutz vor Fanatismus gebe es nie, Versammlungen und Veranstaltungen müsse es aber auch weiterhin geben. „Unser Recht auf Freiheit sollte nicht beschränkt werden“, hatte Ritter gesagt.

Sie waren am Donnerstag unterwegs, um die Sicherheitsauflagen zu kontrollieren: Eva Klinkhammer von der Mon-Touristik, Martin Breuer von der Stadt Monschau, Franz Vaßen vom TÜV Rheinland und Marktleiter Georg Kaulen.
Sie waren am Donnerstag unterwegs, um die Sicherheitsauflagen zu kontrollieren: Eva Klinkhammer von der Mon-Touristik, Martin Breuer von der Stadt Monschau, Franz Vaßen vom TÜV Rheinland und Marktleiter Georg Kaulen. Foto: A. Gabbert

In einem Gespräch mit dem Aachener Polizeipräsidenten am 17. November sei man übereingekommen, dass der bisherige Polizeieinsatz ausreichend für das Sicherheitsgefühl der Besucher des Weihnachtsmarktes sei. Bei einer Änderung der Lage und bei Bedarf würde die Präsenz der Polizei aber verstärkt, erklärte Ritter jetzt auf Anfrage. Die Polizei wird also wie in den vergangenen Jahren mit Fußstreifen auf dem Markt Präsenz zeigen. Hinzu kommen die normalen Streifenfahrten der Polizei.

Aber auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst werden wieder für die Sicherheit der Besucher im Einsatz sein. Im Gerätehaus der Feuerwehr an der Stadtstraße sind zu den Öffnungszeiten acht Wehrleute und vier Sanitäter im Bereitschaftsdienst. Auf der Umgehungsstraße werden wieder Flächen für Rettungsfahrzeuge freigehalten.

Seit dem Jahr 2013 gilt der Monschauer Weihnachtsmarkt nicht mehr als Großveranstaltung, für die besondere Sicherheitsmaßnahmen wie die Präsenz eines Sicherheitsdienstes nötig wären. Abhängig ist die Einstufung davon, wie viele Besucher sich auf einer bestimmten Flächengröße bewegen. In Monschau müssten sich dann mehr als 7000 bis 8000 Leute auf der Veranstaltungsfläche befinden.

„Wenn eine so hohe Besucherdichte erreicht wird, dass man von einer Großveranstaltung sprechen kann, werden in Absprache mit der Polizei die entsprechenden Maßnahmen getroffen“, sagt Marktleiter Georg Kaulen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hätte aber gezeigt, dass das unwahrscheinlich ist. „Vor drei Jahren haben wir die Besucher an den Eingängen zur Stadt genau gezählt, da sind wir unter der Zahl geblieben, die für eine Einstufung als Großveranstaltung relevant wäre“, sagt Marktleiter Kaulen.

Weihnachtsbaum ausgetauscht

Im Vorfeld des Weihnachtsmarktes wurden zwei bis drei Kilometer Stromkabel verlegt, rund ein Kilometer für die Notbeleuchtung und ein Kilometer Lautsprecherkabel. „Die Lautsprecherkabel wurden im Sommer entlang der Rur neu verlegt, damit wir wieder eine sichere Leitung haben. Letztes Jahr hatten wir ein paar Wackler drin“, erklärt Kaulen bei einem Rundgang über den Markt.

Jedes Jahr sind auch mehrere Kilometer Flatterband nötig, um das Parken entlang der Zufahrtsstraßen zum Weihnachtsmarkt zu verhindern. In diesem Jahr wird sogar noch etwas mehr Flatterband gebraucht, da nun auch in der Eschbachstraße ein absolutes Halteverbot eingerichtet wurde. „Dort wurden die Autos an beiden Straßenseiten geparkt, so dass es zu Engpässen kam und der Rettungswagen Schwierigkeiten hatte. Einige Autofahrer mussten mehrere hundert Meter zurücksetzen, um den Rettungswagen durchzulassen“, sagt Kaulen.

Der große Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz musste bereits ausgetauscht werden. „Der erste Baum hatte in etwa 3,50 Meter Höhe einen Riss. Nachdem es zwei Tage lang gestürmt hatte, haben wir entschieden, dass er nicht stehen bleiben kann. Vergangenen Freitag wurde dann der neue aufgestellt“, erklärt Kaulen.

Auf der offiziellen Fläche gibt es in diesem Jahr 34 Buden, hinzu kommen etwa zehn weitere auf privaten Flächen. Während einige Betreiber am Donnerstag noch dabei waren, zu schmücken und letzte Vorbereitungen zu treffen, waren Mitarbeiter des TÜV Rheinland, der Stadt Monschau und der Mon-Touristik unterwegs, um die Sicherheitsauflagen zu kontrollieren.

„Wir haben hier inzwischen einen sehr hohen Standard, der kaum noch zu verbessern ist“, sagt Martin Breuer, der als verantwortlicher Elektromeister für die Stadt Monschau fungiert. Die Stadt und vor allem die Budenbetreiber hätten viel in die Sicherheit investiert, wenn teilweise auch zähneknirschend. „Wir haben unser Sicherheitskonzept zu 100 Prozent umgesetzt“, sagt Breuer. Das werde auch an der Zeit deutlich, die die Überprüfung einer Bude in Anspruch nimmt. Während das in den vergangenen Jahren noch bis zu 15 Minuten gedauert habe, seien jetzt nur noch fünf Minuten dafür nötig.

Allenfalls geringe Mängel

Im Wesentlichen geht es um den Brandschutz. Es wird zum Beispiel kontrolliert, ob ein Feuerlöscher und eine Löschdecke vorhanden sind, ob die Stromverteiler den Vorgaben entsprechen und eine Prüfplakette tragen, und ob es Geräte gibt, die einen Brand auslösen könnten. „Meistens werden zum Beheizen der Buden Ölradiatoren eingesetzt, manche bringen sich aber auch noch einen Heizlüfter mit. Da halten wir dann ein Papier rein — fängt es an zu brennen, wird das Gerät nicht genehmigt“, erklärt Breuer.

„Die Betriebe bekommen im Vorfeld die entsprechenden Informationen und halten sich daran; die Atmosphäre bei den Überprüfungen ist jetzt auch viel entspannter“, sagt Breuer. Das bestätigt auch der TÜV-Sachverständige Franz Vaßen: „Durch regelmäßige Prüfungen habe wir einen sehr hohen Standard erreicht. Wenn es Mängel gibt, dann nur geringe, die von den Budenbetreibern direkt beseitigt werden.“ „Mit wenigen Ausnahmen sind das hier ja immer die gleichen Budenbetreiber, da kommt Routine rein“, sagt Kaulen.

Martin Breuer wird während der Öffnungszeiten des Marktes ständig vor Ort sein, um schnell reagieren zu können, wenn die Stromversorgung nicht richtig funktionieren sollte. Wenn in den Buden mehrere Elektrogeräte eingesetzt würden, sei es durchaus normal, dass auch mal eine Sicherung rausfliege. „Das passiert fünf- bis sechsmal am Tag“, sagt Breuer. Früher war das durchaus öfter der Fall, als sich mehrere Buden eine Sicherung teilen mussten. Seitdem die Stadt neue Verteilerkästen angeschafft hat, hat jede Bude ihre eigene Sicherung.

Auch Georg Kaulen wird an jedem Öffnungstag von 10.30 Uhr bis eine halbe Stunde nach Markt-ende in den Straßen der Altstadt unterwegs sein und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Das ist zwar viel Zeit, es macht aber auch eine Menge Spaß und man kommt mit vielen Leuten in Kontakt“, sagt der Marktleiter.