Eifeler Wetter-Rückblick : Der letzte Herbstmonat war trocken und frisch
Nordeifel Der meteorologisch letzte Herbstmonat November folgte seinen beiden trockenen Vorgängern, konnte aber auch nicht mit allzu viel Sonne punkten.
Der Herbst 2021 ist vorbei und er war im Rückblick der drei Monate 0,5 Grad zu warm, lieferte 115 Prozent des üblichen Sonnenscheins und war extrem trocken. Nur 66 Prozent des normalen Herbstregens fielen zum Beispiel in Höfen, das sind umgerechnet 172 Liter pro Quadratmeter (l/qm) statt der üblichen 258 Liter. Überwiegend hoher Luftdruck mit schönen Herbststimmungen hielt die meisten Tiefdruckgebiete auf Abstand zum Rheinland und der Nordeifel.
Schauen wir uns die einzelnen Wetter-Parameter des letzten Herbstmonats im Vergleich der Wetterstationen einmal genauer an. Die durchschnittlichen Temperaturen zeigten einen zu kühlen November bei Abweichungen von -0,7 bis -0,9 Grad. Die errechneten Mitteltemperaturen schwankten dabei je nach Höhenlage zwischen 5,7 Grad im Raum Aachen und 3,1 Grad in den Höhenlagen der Nordeifel. Den letzten kalten und winterlichen November erlebten wir rund um Monschau im Jahr 1993.
Weit entfernt von den niedrigsten Novembertemperaturen der letzten 30 Jahre (-14,9 Grad in Kalterherberg 2010 und -11,6 Grad in Roetgen 1988) lagen die Minima in diesem Jahr bei folgenden Werten: -4,7 Grad in Kalterherberg, -4,5 Grad in Höfen, -3,1 Grad in Mützenich, -2,4 Grad in Roetgen und -0,9 Grad in Aachen-Orsbach. Am Erdboden wurden in Kalterherberg -9 Grad abgelesen. Von Aachen mit drei Frostnächten stieg die Zahl der kalten Nächte bis auf 11 in Höfen. Nur oberhalb von 650 Metern Seehöhe gab es im Hohen Venn die ersten Dauerfrosttage (Eistage) vom 27. bis 29. des Monats. Die maximalen Temperaturen blieben im November recht niedrig, wobei der Spitzenwert in Roetgen mit 14,1 Grad gemessen wurde (Stolberg 13.6 Grad).
Die Sonnenscheinsummen im Kreis Aachen und in der Nordeifel blieben im November gut 10 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Folgende Werte wurden bereits gemeldet: Windpark Schöneseiffen 71 Stunden, Aachen 69, Kalterherberg 61 und in Mützenich 56 Stunden. Mit dieser Ausbeute können wir nach dem schlechten Sommer 2021 noch zufrieden sein. Am Beispiel der Wetterstation Kalterherberg zeigt die extrem niedrige Summe (nur fünf Sonnenstunden!) im November 2000, was ein wirklich trüber, nebliger November für ein dunkles Gesicht hat.
Zum Abschluss des Rückblickes noch einige Bilanzen des Niederschlags. Wie zu Beginn schon erwähnt, war der letzte Herbstmonat trockener als im langjährigen Mittel. Aber auch richtig winterlich wurde es nach ersten Schneefällen (am 26.) in den Höhengebieten noch nicht. Während auf etwa 400 Meter Seehöhe am Monatsende nur eine zwei Zentimeter Schneedecke lag, waren es in Lammersdorf 8 Zentimeter, in Kalterherberg 9 Zentimeter und in Höfen bereits rodelfähige 12 Zentimeter am 29. November.
Auch die Niederschlagssummen erreichten gerade mal 50 bis 70 Prozent der Langzeitwerte des Monats November. Für alle Arbeiten im Freien in den Hochwassergebieten war dies natürlich eine gute Voraussetzung. Folgender Blick auf die aufsummierten Niederschläge zeigt die kleinen regionalen Unterschiede im Kreis Aachen: Wilder Pfad auf dem Kermeter 31 l/qm, Stolberg 35 l, Windpark Schöneseiffen/Wahlerscheid 37 l, Aachen-Orsbach 41 l, Windpark Strauch 42 l, Alsdorf 43 l, Perlenbachtalsperre 57 l, Aachen-Brand 59 l, Kalltalsperre 65 l, Höfen 72 l, Kalterherberg 73 l, Roetgen 80 l, Mützenich 81 l und in Lammersdorf sowie Simmerath 82 Liter je Quadratmeter.
Ein kleiner Ausblick noch auf die kommenden Tage und in Richtung Weihnachten: Im Moment spricht Vieles dafür, dass sich die leicht winterliche Großwetterlage nach nach dem Wochenende umstellt und der wetterbestimmende Jetstream, also die Luftbewegungen in großer Höhe, auf einen Anti-Winter-Kurs schwenkt. Die Folgen wären trockenes, mildes und sogar sonniges Wetter, aber auch der Abschied von der weißen Weihnacht 2021. Warten wir’s ab!