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Jahresrückblick Teil 1: Corona hält 2021 die Eifel weiter im Griff

Jahresrückblick Teil 1 : Corona hält 2021 die Eifel weiter im Griff

Ein Rückblick auf ein wechselvolles Jahr, in dem trotz oder auch wegen der Pandemie in der Nordeifel vieles bewegt wird.

Januar

1.-3.: Alle Appelle bleiben ungehört: Die verschneite Eifel lockt unkon­trollierbare Massen von Erholungssuchenden an, was besonders in Mützenich, Lammersdorf und an Fringshaus für schwierige Verhältnisse auf Straßen, Parkplätzen und privaten Flächen sorgt. Beschädigte Wiesen und Bankette sowie wilder Müll und Notdurft in privaten Gärten lösen eine breite Diskussion aus zu der Frage: Wie weit geht das Recht auf persönliche Erholung und wann sollten die Ordnungsbehörden eingreifen? Zum zweiten Wochenende, dann sorgt eine Wettermilderung für die natürliche Lösung.

 Zwischen Freude und Ärger: Zum Jahresbeginn lassen sich die unterschiedlichen Aspekte der weißen Pracht erleben.
Zwischen Freude und Ärger: Zum Jahresbeginn lassen sich die unterschiedlichen Aspekte der weißen Pracht erleben. Foto: MHA/Jürgen Lange

6.: Die VHS in der Eifel kann man als schillernde Perle der Bildungslandschaft bezeichnen: 2020 konnten trotz Pandemie 200 von 225 angebotenen Kursen der Erwachsenenbildung im Südkreis auch stattfinden, 95 Prozent davon durch Fördermittel finanziert.

9.: Der Eifelwinter zeigt seine Krallen: Stundenlanger Schneefall sorgt für Straßensperrungen, ausgefallene Buslinien, Unfälle und erhebliche Verkehrsbehinderungen in den Höhenlagen.

12.: Nach dem tödlichen Unfall im August 2020 auf der Hahner Straße startet Kathinka Fabigan aus Lammersdorf eine Online-Petition mit dem Ziel, die Sicherheit auf dieser Landesstraße 12 zu erhöhen. Über 1500 Menschen unterschreiben.

16.: Engel auf Laufschuhen: Trotz Behinderung durch Corona und ausgefallener Laufveranstaltungen übergibt der Dürener Spendenläufer Peter Borsdorff mit seiner Aktion „Running for Kids“ im Jahr 2020 273.286 Euro an Hilfebedürftige.

19.: Erfreuliche Zahlen: In der Nordeifel wurden 2020 so viele Babys geboren wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Das wirkte sich positiv auf die Geburtenzahl im Simmerather Krankenhaus aus, die mit 339 Entbindungen so hoch lag wie zuletzt im Jahr 2005.

20.: Die Voss GmbH im Rollesbroicher Gewerbegebiet investiert 1,5 Millionen Euro in eine neue Produktionsstraße für die Pulverbeschichtung von Metallen.

26.: Das älteste Fahrgastschiff der Rurseeschifffahrt, die „Eifel“, verlässt den Obersee. Künftig fährt es als Linien- und Eventschiff auf dem Neckar.

 Das mit 66 Jahren älteste Schiff der weißen Flotte verlässt den Rursee. Die „Eifel“ wird unter neuen Namen auf dem Neckar verkehren.
Das mit 66 Jahren älteste Schiff der weißen Flotte verlässt den Rursee. Die „Eifel“ wird unter neuen Namen auf dem Neckar verkehren. Foto: Peter Stollenwerk

28.: Das Gesamtkonzept für den Busverkehr in Simmerath steht: Mit einem Netliner für das Rurtal und einer besseren Anbindung der Dörfer an den Zentralort sollen zum Fahrplanwechsel im Februar 2022 mehr Menschen zum Umstieg in den Bus motiviert werden

30.: Schneeschmelze und viel Regen lassen die Pegelstände der Talsperren rasant steigen. Talwiesen werden überflutet, die Rur wird zum reißenden Gewässer.

Februar

1.: Zu Beginn des neuen Schuljahrs lernen die Kinder in allen Nordeifeler Schulen weiter in Distanz. Bei allen Beteiligten haben sich mittlerweile konstruktive Routinen entwickelt, die Versorgung mit Technik kommt nur schleppend voran.

3.: Die Narren haben sich in das Unvermeidliche ergeben: Alle Karnevalsveranstaltungen sind wegen Corona abgesagt. Zur Hochphase des Karnevals leidet die Jeckenszene jedoch in besonderem Maße.

4.: In Roetgen fordert der Gemeinderat einen kostenfreien Bustarif. Er wird bis Jahresende nicht kommen, wohl aber das weiter verbilligte Roetgen-Ticket zu 1 Euro ab Juli.

8.: Seit 2010 unterliegt Roetgen einer Haushaltssicherung. Jetzt ist ein Ende absehbar. Bürgermeister und Kämmerer kündigen an, dass das Spardiktat „2022 auslaufen wird“. Ab 2023 will Roetgen wieder eigener Herr seiner Finanzen sein.

11.: Nachdem CDU und Grüne in Monschau viele Wochen über die Einstellung eines Beigeordneten gestritten haben, soll ein Kompromissvorschlag der SPD die aufgeheizte Debatte entschärfen. Sie beantragt, im Jahr 2021 auf die Ausschreibung und Besetzung der Beigeordneten-Stelle zu verzichten – aus haushalterischen Gründen und zur Wahrung des guten Miteinanders.

15.: Mit einem verwaltungstechnischen Kniff macht Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart den Weg frei für den Bau des Kreisverkehrs in Lammersdorf. Dieser wurde bislang durch eine Klage dreier Bürger aufgehalten. Kann das Neubaugebiet Hasselfuhr nun ebenfalls realisiert werden? Die Kläger kündigen eine rechtliche Prüfung an.

16.: Mit ihrem neuen Vorsitzenden Wolfgang Kaever will die ISG Monschau die Altstadt attraktiv machen – zum Wohnen.

18.: Der evangelischer Pfarrer Wolfgang Köhne (65) geht in Roetgen nach 30 Jahren in den Ruhestand. Seine Stelle wird nicht neu besetzt. Die Arbeit für die rund 1400 Gemeindemitglieder übernehmen seine beiden verbleibenden Kollegen Pfarrer Jens-Peter Bentzin und Volker Böhm zusätzlich.

19.: Symbol des Wandels: Im Rahmen eines Millionen-Projektes werden entlang des Rurufer-Radwegs 19 Rast- und Erlebnisorte errichtet.

20.: Seit Wochen waren in der Nordeifel die Familien aufgerufen, ihre Kinder nur im absoluten Notfall in einer öffentlichen Tageseinrichtung betreuen zu lassen. Ab 22. Februar stehen in den 27 Kindertagesstätten in Simmerath, Monschau und Roetgen die Türen wieder für alle Kinder offen, wenngleich mit Einschränkungen.

22.: „Das Wunder von Monschau“: Er durfte zwar nicht in seiner verkleinerten Landschaftskirche in der Höfener Pfarrkirche musizieren, dennoch hat der singende Hirte Reiner Jakobs (79) wieder für krebskranke Kinder gesammelt und 81.650 Euro zusammengetragen.

23.: Ein weiteres Stück Alt-Simmerath wird dem Erdboden gleich gemacht: Die altehrwürdige Traditionsgaststätte Wilden wird abgerissen. Auch der angrenzende Saal sowie das benachbarte Wohnhaus an der Bruchstraße gehören der Vergangenheit an und machen Platz für eine moderne Wohnanlage.

27.: Eine starke Stimme für Selbstständige: In Roetgen gründet sich befeuert durch die geplante Erweiterung des Gewergebietes ein Gewerbeverein.

27.: Auf dem Ausweichplatz des TuS Lammersdorf soll ein großzügiger Sport- und Begegnungspark samt Kunstrasenplatz entstehen. Nachdem das Land NRW kurzfristig eine Förderzusage über 750.000 Euro aus dem Programm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ in Aussicht gestellt hat, beschließt der Rat der Gemeinde Simmerath einstimmig, den Eigenanteil von knapp 140.000 Euro noch in den Haushalt 2021 aufzunehmen.

März

1.: Der Neubau der Feuerwache in Roetgen soll am bisherigen Standort unter Einbeziehung des Schützenheims bis 2025 erfolgen, entscheiden Bauausschuss und Rat.

2.: Die Bodenrichtwerte in der Nordeifel sind 2020 in fast allen Bereichen gestiegen. Die zumeist im zweistelligen Prozentbereich gekletterten Quadratmeterpreise unterfüttern eindrucksvoll die These, dass das Leben in der ländlichen Nordeifel immer beliebter zu werden scheint. Corona hat das Ganze noch befeuert.

2.: Nach zehn Wochen Zwangspause dürfen die Friseure wieder arbeiten und zur Schere greifen. Das freut auch die Kunden.

4.: Schwarze Null: Der Rat in Simmerath verabschiedet mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen den Haushalt für 2021. Dabei stellten Bürgermeister und Fraktionen heraus, dass die Finanzplanung trotz Corona-Krise und ohne Steuererhöhungen ausgeglichen gestaltet werden kann.

6.: Nach 131 Jahren geben die Inhaber auf: Restaurant Fringshaus steht zum Verkauf.

6.: Nach vielen Wendungen wird ein Bebauungsplan an der Bundesstraße aufgestellt, damit der Vennhof in Roetgen umfassend erweitert werden kann.

10.: Auf dem Rahmenberg in erinnert eine Graffiti-Galerie an die Tuchmachertradition Monschaus.

 Wo früher die Tuchmacher ihre Stoffe zum Trocknen aufspannten, erinnert in Monschau Graffiti-Kunst an Traditionen.
Wo früher die Tuchmacher ihre Stoffe zum Trocknen aufspannten, erinnert in Monschau Graffiti-Kunst an Traditionen. Foto: MHA/Marco Rose

12.: Lutz Schell hat das Hirsch-Café am Marktplatz in Monschau übernommen. Außerdem will der Betreiber des Hotels „Horchem“ und der „Alten Molkerei“ einen Imbiss mit belgischen Spezialitäten eröffnen.

Lutz und Heike Schell und Ralf Kaulen übernehmen trotz Corona das seit 2019 geschlossene Hirsch-Café am Monschauer Markt.
Lutz und Heike Schell und Ralf Kaulen übernehmen trotz Corona das seit 2019 geschlossene Hirsch-Café am Monschauer Markt. Foto: Andreas Gabbert

13.: In Monschau und Roetgen kann man nun einen kostenlosen Corona-Schnelltest machen. Weitere Standorte folgen in den nächsten Wochen in Simmerath und am Rursee.

13.: Zweiter Jahrestag des Wirbelsturms in Roetgen: Im Roetgener Wald ist die Tornadoschneise auch zwei Jahre danach nicht zu übersehen, auch wenn die umgestürzten Bäume längst abtransportiert sind: Rund 13.500 Festmeter Schadholz hatte der Sturm hinterlassen.

15.: Was in den Nordeifeler Grundschulen seit 22. Februar angelaufen ist, soll ab 15. März auch für Mädchen und Jungen ab dem 5. Schuljahr möglich sein: ein Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht für die beiden verbleibenden Wochen bis zu den Osterferien.

16.: Der Roetgener Gemeinderat verabschiedet den Haushalt für das laufende Jahr einstimmig. Man spricht von einem historischen Ereignis.

17.: Es ist eine Nachricht, auf die viele Menschen in Eicherscheid gewartet haben, die allerdings bei einigen Anwohnern auch Ängste weckt: Die Telekom beginnt mit den Arbeiten an einem 36 Meter hohen Mobilfunk-Sendemast am Ortsausgang Richtung Simmerath. Damit endet das viele Jahre währende Tauziehen um eine Verbesserung des Mobilfunkempfangs im Ort.

19.: Streetfood und „Genuss-Stationen“ eröffnen am Rursee: Simmerath will Gästen in Rurberg unter Corona-Bedingungen einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen.

27.: Clarissa und Chris G. Maier beginnen den ehemalige „Sonnenhof“ in Einruhr zu sanieren. Mit Investitionen in Millionen-Höhe soll ein Luxus-Resort entstehen.

30.: Im Waldgebiet „Buhlert“ zwischen Strauch und Schmidt will die Gemeinde Simmerath einen weiteren Windpark vorantreiben. Mittels einer europaweiten Ausschreibung sollen Investoren gewonnen werden.