Kommentar zur Roetgener Haushaltsdebatte : Alles nur „Laberköppe“?
Meinung Roetgen Einen Vorwurf kann man den Roetgener Kommunalpolitikern nicht machen: Ihre Sitzungen sind meist alles andere als langweilig – höchstens langwierig. Hochgradig engagiert, manchmal auch verbissen wird hier meist bis in die späten Abendstunden diskutiert, oft auch gestritten.
Das ist vom Grundsatz her vorbildlich. Denn hier opfern Ehrenamtler ihre Freizeit, um sich mit Bauplänen und anderen, für das Leben in Roetgen meist ganz praktisch relevanten Fragen zu beschäftigen. Gut, wenn kritische Geister darunter sind, die ihr Amt so ernst nehmen.
Schwierig wird es, wenn die Kritik zum reinen Selbstzweck verkommt, wie es in Roetgen schon mal der Fall ist. Wenn Ratsmitglieder wie Chefankläger auftreten, bei Kritik an der eigenen Person aber wiederum mimosenhaft und beleidigt reagieren. Wenn man nicht mehr in der Sache streitet, sich stattdessen persönliche Scharmützel liefert. Das ist schade, weil alle Beteiligten ein Ziel einen sollte: Dass sich der Heimatort gut entwickelt. Doch so einfach ist es anscheinend nicht. Persönliche Befindlichkeiten und Interessen sind gerade in der lokalen Politik nicht zu unterschätzen. Manche Rechnung ist da noch offen.
Gut, dass die Wählerinnen und Wähler ihre Ratsvertreter in diesem Jahr wieder einmal daran erinnern dürfen, wessen Interessen sie eigentlich vertreten sollten.