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Erdgaspreise explodieren: 45 Euro Mehrkosten im Monat

Erdgaspreise explodieren : 45 Euro Mehrkosten im Monat

Anfang des Monats erhöhte die EWV den Gaspreis bereits um knapp einen Cent. Zum 1. Februar folgt der nächste Schub – und der ist noch deutlich saftiger.

Während bereits an allen Fronten die Preise für die Verbraucher steigen, steht Erdgaskunden ein gravierender Griff ins Portemonnaie ins Haus. Für ihre rund 12.500 Kunden in der Grundversorgung zwischen Wassenberg und Kalterherberg steigt der Arbeitspreis um 32,7 Prozent an.

Im Detail steigt der Arbeitspreis von 9,33 Cent auf 12,38 Cent pro Kilowattstunde brutto, teilt der regionale Energieversorger mit Sitz in Stolberg mit. Der Grundpreis bleibt unverändert bei 7,14 Euro brutto pro Monat. „Das bedeutet, dass ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden dann monatlich rund 45 Euro mehr bezahlt“, erläutert Unternehmenssprecherin Yvonne Rollesbroich die finanziellen Folgen für die Kundschaft.

Es ist die zweite Erhöhung, die die Kunden innerhalb drei Monaten trifft. „Anfang Dezember haben wir hauptsächlich die im Januar eingeführte CO2-Abgabe von rund 0,55 Cent brutto pro Kilowattstunde an unsere Kunden weitergeben müssen“, sagt Christoph Hesse. „Wir hatten die Abgabe lange durch eine gute Beschaffungsstrategie auffangen können“, so der EWV-Vertriebsleiter weiter: „Doch die gestiegenen Preise am Energiemarkt hatten uns keine andere Wahl gelassen. Sie sind ebenfalls ein Grund, warum wir die Preise erneut anheben müssen“. Die Beschaffungsmärkte erlebten demnach ein Allzeit-Hoch.

Für die aktuelle Situation in der Energiewirtschaft findet der EWV-Vertriebsleiter klare Worte: „Es ist tatsächlich so, dass unsere Kunden noch nie so viel für ihre Gasversorgung zahlen mussten wie in der heutigen Zeit. Obwohl wir mit unserem neuen Preis im Wettbewerb zurzeit im unteren Bereich liegen. Ob und wann sich die Lage verbessert, können wir schwer abschätzen. Allerdings können wir versichern, dass wir regelmäßig unsere Preise prüfen und bei einer Entspannung der Situation schnell reagieren können.“

In der Tat hat die EWV in zurückliegenden Jahren auch die Preisskala nach unten korrigiert – zuletzt 2016 auf 7,99 Cent pro Kilowattstunde. Drei Jahre später kletterte der Preis für die Grundkunden wieder auf 8,35 Cent, was seinerzeit für den Musterhaushalt einer monatlichen Mehrbelastung von 5,40 Euro entsprach.

Vor einem Jahrzehnt hatte die EWV zum 1. April 2011  die Kosten für eine Kilowattstunde um 0,43 auf 5,74 Cent erhöht. Dies entsprach einer monatlichen Mehrbelastung des Musterhaushaltes von etwa sieben Euro. „Dies entspricht einer Erhöhung von rund acht Prozent, nachdem wir im vergangenen Jahr die Tarife um insgesamt 32 Prozent gesenkt hatten“, erklärte seinerzeit das Unternehmen und sprach von einem Rekordwert von 7,82 Cent je Kilowattstunde im Winter 2008. 

Den neuen Rekordwert bringt im kommenden Jahr der Februar mit 12,38 Cent pro Kilowattstunde in der Grundversorgung. Trotzdem ist dieser Preis derzeit wohl mit Abstand der günstigste weit und breit. Beim Blick in Vergleichsportale gibt es deutschlandweit keinen Anbieter, der einen günstigeren Tarif als den EWV-Basistarif anbieten kann.