Stadt geht gegen „Schrotthäuser“ vor : Nutzung der Häuser teilweise untersagt
Düren Die Stadt Düren teilt mit, dass sie konsequent gegen sogenannte Schrottimmobilien vorgehen wird.
Und deshalb haben im Rahmen der im vergangenen Jahr eingerichteten Task Force „Problemimmobilien Düren“ am Mittwochmorgen Mitarbeiter verschiedener Ämter der Stadt Düren, der Jobcom, der Leitungspartner GmbH, des Dürener Service Betriebes sowie des Hauptzollamtes Aachen in einer gemeinsamen Aktion zwei Immobilien im Dürener Norden an der Johanniter Straße und der Kirchstraße überprüft.
Die Polizei Düren, die im Wege der Amtshilfe die Sicherheit der eingesetzten Mitarbeiter des Bauordnungsamtes, des Bürgerbüros, des Ordnungsamtes (SOD), der Feuerwehr sowie des Sozialamtes gewährleistete, hat während der Objektprüfungen zwei Personen in Gewahrsam genommen. Gegen eine dieser Personen lag ein Haftbefehl vor, die andere Person konnte sich nicht ausweisen.
Anlass für die Maßnahme waren konkrete Hinweise, dass sich in den Unterkünften Personen illegal aufhalten, feuerschutzrechtliche- und baurechtliche Vorschriften missachtet werden und auch Wohnungen überbelegt sind.
Zu beiden Häusern lagen zudem zahlreiche Beschwerden etwa über auffällig hohes Müllaufkommen oder Lärmbelästigungen vor. Insgesamt wurden ihnen 38 Personen aufgefunden und überprüft. Davon waren mehrere Personen melderechtlich nicht erfasst. Zudem wurde festgestellt, dass andere Personen, obwohl für die jeweilige Immobilie gemeldet, nicht mehr dort wohnten. Sie werden von Amts wegen abgemeldet. Eine entsprechende Überprüfung dauert aber noch an.
Aus baurechtlichen Gründen wurden Nutzungen für Teilbereiche beider Häuser untersagt, weil teilweise erhebliche bauliche Mängel festgestellt worden waren. Die Personen müssen diese Wohnräume verlassen, eine andere Unterbringung hat die Stadt aber gesichert. Zudem werden die Eigentümer informiert und aufgefordert, umgehend die Mängel zu beseitigen. Neben dem Bauordnungsamt wird auch die Wohnungsaufsicht die Angelegenheit weiter im Auge behalten. In einem Haus wurde ein manipulierter Stromzähler festgestellt, der abgeklemmt und von der Leitungspartner GmbH sichergestellt wurde.
Parallel zur Überprüfung der Häuser kontrollierte das Ordnungsamt der Stadt abgestellte Fahrzeuge im Umfeld. Hierbei wurden unter anderem Verwarnungen wegen Falschparkens oder abgelaufener Tüv-Plaketten ausgesprochen.
Die Task Force „Problemimmobilien Düren“ wurde in Anlehnung an ähnliche Einrichtungen, insbesondere in Ruhrgebietsstädten, eingerichtet. Ihr Ziel ist insbesondere eine ämterübergreifende Zusammenarbeit sowie eine Vernetzung behördlicher Stellen. Rechtsdezernentin und Einsatzleiterin Christine Käuffer ist mit dem Ergebnis dieser ersten gemeinschaftlichen Überprüfungsaktion von „Schrottimmobilien“ sehr zufrieden. „Wir wollten hiermit auch ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir die derzeitige Situation rund um das Thema nicht weiter hinnehmen“, sagte Käuffer. „Weitere Überprüfungen im gesamten Stadtgebiet werden stattfinden!“
Denn nicht nur im Dürener Norden gibt es diese sogenannten Schrottimmobilien.