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Berlin Comedian Harmonists: Zu Herzen gehender musikalischer Abend in Düren

Berlin Comedian Harmonists : Zu Herzen gehender musikalischer Abend in Düren

Die Berlin Comedian Harmonists haben im Dürener Haus der Stadt ein besonderes Weihnachtskonzert gegeben. Es ging zu Herzen.

Mit einem weihnachtlichen Programm gastierten die sechs Berlin Comedian Harmonists im Haus der Stadt. Das Ensemble, bestehend aus den Sängern Ulrich Bildstein, Oliver Drauschke (Baritone), Wolfgang Höltzel (Bass), Norbert Kohler, Holger Off (Tenöre) und dem Pianisten Nikolai Orloff, hat sich ganz der Musik und dem Stil ihrer Vorbilder, den Comedian Harmonists, verschrieben.

Einige Lieder des berühmten deutschen Ensembles der späten 20er und frühen 30er Jahre erklangen, aber das Ensemble unserer Tage stellt sich nach eigener Aussage auch immer wieder die Frage, was ihre Vorbilder wohl noch alles hätten schreiben mögen, wenn sie länger hätten wirken können, und so brachten sie auch Stücke aus eigener Feder und in ihrem Stil umgeschriebene Stücke.

Natürlich durfte der kleine, grüne Kaktus nicht fehlen, auch „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ und „Hallo, hallo, was machst du heut’, Daisy“ erklangen. Daneben gab es etwa die „99 Luftballons“ von Nena oder „Danke für die Lieder“ (auf „Thank you for the music“ von Abba) in neuem musikalischem Gewand, das auch Helene Fischers „Atemlos“ oder Reinhard Meys „Über den Wolken“ angelegt hatten. Zwischendurch stimmte das Ensemble bekannte Weihnachtslieder an, so etwa „Maria durch ein Dornwald ging“ oder „Sind die Lichter angezündet“.

Der tonkünstlerische Vortrag der sechs war von sehr großer Farbigkeit geprägt und stets mit einem ordentlichen Schuss Humor gewürzt, als sie ihre sehr ausgefeilten Arrangements zu Gehör brachten und fürs Auge spielten. Ein kleiner Schlag Zuckerguss schloss das weihnachtliche Musik-Backwerk obenauf ab. Die liebevollen Geschichtchen, die sie zwischen den Liedblöcken erzählten, beruhten auf eigenen Erfahrungen, etwa mit der lachenden Oma Klärchen, die beim Kartenspielen mogelt und in der Schlafkammer Eingewecktes lagert, der kleinen Schwester, die die Jungfrau Maria spielen soll und die Gottesdienstbesucher von der Predigt ablenkt, oder einem Junkie, der darum bittet, in den Arm genommen zu werden und dann in Tränen ausbricht.

Für einen sehr zu Herzen gehenden Abend mit tadellos und mit großem stimmlichem Schmelz vorgetragener Musik bedankte sich das Publikum stehend und Applaus ausschüttend und erklatschte sich drei Zugaben.