Programm 2000x1000 : Warum der Kreis Düren über eine Fortsetzung nachdenkt
Kreis Düren Immer mehr Menschen setzen im Kreis Düren auf regenerative Energie. Innerhalb von vier Monaten war das 2000x1000-Förderprogramm ausgeschöpft. Jetzt will der Kreis nachlegen.
Die Rechnung des Kreises ist simpel: Jede Umrüstung der Heizung auf regenerative Energieformen, jede Anschaffung von Photovoltaikelementen und energetischen Sanierungen von Fenster und Türen wird mit 1000 Euro gefördert, wenn die wenigen Formvoraussetzungen erfüllt sind. Im Gegenzug wird damit die Wirtschaft angekurbelt, weil dieses Geld natürlich bei weitem nicht ausreicht, eine Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Für zwei Jahre waren 2000 solcher Förderungen vorgesehen. Nach vier Monaten war der Fördertopf ausgeschöpft.
Genauer: Da der aktuelle Doppelhaushalt erst im Juni des vergangenen Jahres genehmigt war, konnten die ersten Anträge erst ab dem 28. Juni genehmigt werden. Am 7. November war schon wieder Schluss, obwohl die zur Verfügung stehenden zwei Millionen Euro eigentlich auch für das Jahr 2023 noch reichen sollten. Jetzt soll der Kreistag darüber entscheiden, ob es zu einer Neuauflage für dieses Jahr kommt – ebenfalls mit zwei Millionen Euro Fördersumme versehen.
Dass der Kreistag zustimmt, gilt als sicher. Zumal sich das Programm nicht nur aufgrund der hohen Nachfrage als Erfolgsgeschichte entpuppt. Laut Kreisverwaltung löste der Fördertopf in den vier Monaten des vergangenen Jahres ein Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 55,2 Millionen Euro aus. Jeder öffentliche gezahlte Euro löste also eine 25-fach höhere Summe aus. Von einer solchen Quote sind andere Förderprogramme weit entfernt.
Die aktuelle Marktlage spielt den Fördergebern natürlich in die Karten. Durch die Energiekrise ist die Nachfrage nach Photovoltaik und Energiesparsystemen extrem hoch. Dadurch sind die Kosten einer neuen Anlage ebenfalls gestiegen. Dies soll den Erfolg des Klimaprogramms nicht schmälern. Seit der Premiere im Jahr 2019 wurden insgesamt 5000 Projekte mit einer Gesamtinvestitionssumme in Höhe von 105 Millionen Euro finanziell unterstützt.
Insgesamt wurden nach Angaben der Kreisverwaltung zwischen Juni und November des vergangenen Jahres 2091 Anträge gestellt. Die meisten sahen eine neue Photovoltaikanlage vor: 1369 mit einer installierten Leistung von 17,15 MW. 82-mal flossen Zuschüsse in einen neuen Batteriespeicher, in 72 Fällen in Solarthermie. Eine energetische Sanierung der Fenster und Außentüren war 203-mal Grund eines Antrags. Jeweils 1000 Euro wurden in 365 Fällen für neue Wärmepumpen ausgezahlt.
Auch in der nächsten Tranche soll die Neuinstallation von Photovoltaikanlagen förderfähig sein. Ebenfalls Geld aus dem Fördertopf kann erwarten, wer sich eine PV-Steckeranlage zulegt, einen Batteriespeicher nachrüstet oder eine Solarthermieanlage bauen lässt. Die Sanierung von Fenstern und Außentüren sowie der Austausch von Ölheizungen und Gasheizungen gegen Wärmepumpe oder eine alternative erneuerbare Energieversorgung waren auch bisher schon Bestandteile des Programms.
Dass die 1000 Euro nicht alleiniger Grund einer Investition sind, ist den Verantwortlichen im Kreis durchaus bewusst. „Wer seinen Altbau sanieren will, was sehr teuer ist, macht dies in der Regel nicht, weil es 1000 Euro gibt, aber jede Unterstützung wird gerne mitgenommen“, wird der Kreisklimaschutzmanager Eric Floren auf der Homepage der Behörde zitiert. Bei anderen sei das Klimaschutzprogramm aber ein Anreiz, sein Projekt endlich zu starten und umzusetzen, besonders bei kleineren Sanierungen wie bei Fenstern oder Türen.“
Im Rahmen des Klimaschutzprogramms werden nach wie vor Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher für Unternehmen, Balkonsolaranlagen sowie Dachbegrünung gefördert. Ob es zur Fortsetzung des 2000x1000-Programms kommt, debattieren die Kommunalpolitiker im Kreis am 1. Februar im Ausschuss für Klimaschutz und Mobilität. Der Kreistag entscheidet schließlich am 28. März. Da der Startzeitpunkt nicht von der Haushaltsgenehmigung beeinflusst wird, können kurz danach die ersten Förderzusagen gemacht werden.