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Lokalpolitik verärgert: Vettweißer Sportstättenkonzept enthält Unstimmigkeiten

Lokalpolitik verärgert : Vettweißer Sportstättenkonzept enthält Unstimmigkeiten

Die Politik in Vettweiß ist mit den Ergebnissen des Kreissportbunds Düren nicht zufrieden und bittet um eine Überarbeitung des Sportstättenkonzepts.

Es könnte Auswirkungen auf die Vereinsstruktur in Vettweiß haben und ist schon nach der ersten Vorstellung nicht unstrittig: Der Kreissportbund Düren (KSB) hat wie vom Rat in Vettweiß beschlossen ein Sportstättenkonzept für die Gemeinde erstellt, das nötig ist, um entsprechende Fördermittel beantragen zu können. Diese Ausarbeitung hat KSB-Geschäftsführer Wolfgang Schmitz im jüngsten Sportausschuss der Politik vorgestellt.

Er und sein Team hätten alle Sportstätten im Gemeindegebiet erfasst, begutachtet und dann objektiv beurteilt, betonte Schmitz. Die Datenerfassung der insgesamt 28 Anlagen, zu denen nicht nur Fußball- und Tennisplätze, sondern auch Schießstände gehören, sei mit Fragebögen und persönlichen Gesprächen mit Vereinsmitgliedern, teilweise vor Ort, erfolgt.

Mehr Tiefe gewünscht

Der KSB hat allgemeine Informationen zur demografischen Struktur in den Ortschaften, zur Ausstattung der Anlagen und deren Zustand mit einem Ampelsystem veranschaulicht sowie zum Nutzungsverhalten der Vereine zusammengetragen. Am Ende jeder Sportanlage befindet sich der Abschnitt „Bewertung und Ausblick“.

Genau dieser Punkt ist den Ausschussmitgliedern zu wenig bearbeitet worden: „Alles in allem hätten wir uns von dem Konzept mehr Tiefe in der Analyse und konkrete Handlungsempfehlungen versprochen“, stellte beispielsweise Arnold Fraussen für die CDU-Fraktion fest. Dies wäre hilfreich für die Ausschussmitglieder gewesen, die nicht alle Sportstätten im Gemeindegebiet kennen könnten und deswegen auf eine solche Beurteilung angewiesen seien.

Das Konzept sei eine Orientierungshilfe für die Gemeinde, aus der sie Maßnahmen ableiten könne, sagte Wolfgang Schmitz darauf hin. „Wenn Sie zwischen den Zeilen lesen, erkennen Sie, wo wir eine Fusion von Vereinen für möglich erachten. Wir werden aber nicht schreiben, dass wir empfehlen, diese oder jene Sportstätte zu schließen.“

Platz nicht in gutem Zustand

Kritik wurde auch an unstimmigen Angaben im Sportstättenkonzept vorgebracht. Angemerkt wurde beispielsweise, dass der Tennisplatz in Gladbach Grün, also in gutem Zustand, dargestellt sei. Vereinsmitglieder würden jedoch bemängeln, dass der Untergrund des Platzes sehr schlecht sei. „Das sehen wir natürlich nicht, wenn wir ein Mal vor Ort sind“, setzte Wolfgang Schmitz dem entgegen und bezog das auch auf die Anmerkung, dass zum Teil Zahlen zu Vereinsmitgliedern nicht stimmen. Der KSB vertraue auf die Angaben der Vereine selbst, könne aber natürlich das Konzept jederzeit anpassen und korrigieren.

Darum baten ihn die Ausschussmitglieder dann auch und sprachen sich gleichzeitig einstimmig dafür aus, das 149-seitige Konzept nicht wie in der Beschlussvorlage beschrieben direkt an den Rat zu verweisen, sondern eine Entscheidung in die nächste Sitzungsrunde im Mai zu vertagen und somit zuerst erneut im Fachausschuss zu beraten. In der Zwischenzeit soll auf Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Jürgen Otto (SPD) die Verwaltung die Ortsvorsteher informieren und diese darum bitten, sich mit den ortsansässigen Vereinen in Verbindung zu setzen. Modifizierungsvorschläge des Konzepts sollen bei der Verwaltung zur Weitergabe an den Kreissportbund eingereicht werden.