1. Lokales
  2. Düren
  3. Vettweiß

In Vettweiß: Diskussion um den angemessenen Grundstückspreis

In Vettweiß : Diskussion um den angemessenen Grundstückspreis

In Vettweiß ist sich die Politik bezüglich des Neubaugebiets in Jakobwüllesheim unsicher. Wie viel ist den Menschen zuzumuten?

Es geht um 16 Grundstücke, die die Gemeinde Vettweiß am alten Sportplatz in Jakobwüllesheim veräußert, insgesamt sind es 20, vier befinden sich in privater Hand. Und wegen dieser Grundstücke hat die CDU-Fraktion im Haupt- und Finanzausschuss eine Diskussion über den Verkauf angestoßen. Da die Veräußerung von einem Teil der Grundstücke in einer der kommenden Sitzungen erfolgen soll, sind im Vorfeld ein Kaufpreis und Vergaberichtlinien festzusetzen.

Ursprünglich wurde im Haushalt mit 190 Euro pro Quadratmeter für ein voll erschlossenes Grundstück geplant, wie Bürgermeister Joachim Kunth (CDU) in der Sitzung erläuterte. Ein Gutachterausschuss des Kreises Düren habe jedoch den Bodenrichtwert für die Ortschaft Jakobwüllesheim für 2022 auf 200 Euro pro Quadratmeter festgesetzt, weswegen die Verwaltung jetzt zehn Euro mehr verlangen wollte. Die Grundstücke sind im Schnitt mit 400 Quadratmetern bemessen; insgesamt handelt es sich um eine Wohngebietsfläche von etwa 9500 Quadratmetern.

Dirk Hürtgen führte für die CDU aus, dass die Fraktion intensive Diskussionen darüber geführt habe, wie tatsächlich mit dem Bodenrichtwert umzugehen sei: „Fakt ist, dass der reale Marktwert deutlich höher liegt.“ Er verglich das Neubaugebiet in Jakobwüllesheim mit dem in Gladbach hinter der Bebauung an der Straße Michelsgraben, wo die Grundstücke für 300 Euro pro Quadratmeter verkauft werden. In dieser Ortslage sei eine ähnliche Infrastruktur vorhanden, weswegen es schwierig sei, zu begründen, warum die Grundstücke in Jakobwüllesheim so viel günstiger sein sollen.

Zu bedenken sei außerdem, dass die Kommune nicht allzu viele Flächen zur Verfügung habe. Die Politik habe zwar eine Verantwortung gegenüber den Bauwilligen, aber auch gegenüber allen anderen Bürgern. Hürtgen verwies in dem Zusammenhang auf die Auswirkungen auf den Haushalt und die Hebesätze bei den Steuern. „Natürlich ist eine Kommune kein auf Gewinnmaximierung ausgerichtetes Unternehmen, aber wir haben nun einmal unterschiedliche Interessenslagen.“

Die SPD und die Grünen konnten sich damit anfreunden, erneut in die Diskussion zu gehen. Bürgermeister Kunth brachte daraufhin 250 Euro als Kompromiss für den Verkaufspreis in Jakobwüllesheim ins Spiel. Auch dieser Idee waren die Fraktionen nicht abgeneigt, baten die Verwaltung aber um eine Berechnung, welcher Preis welche Auswirkung auf einen zukünftigen Haushalt haben kann, um die Situation besser bewerten zu können. Deswegen einigte sich die Politik auf Vorschlag des Bürgermeisters darauf, eine Runde der Fraktionsvorsitzenden in der kommenden Woche abzuhalten und eine aktualisierte Beschlussvorlage mit konkreten Zahlen in der Ratssitzung am 12. Mai zu beraten.