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Vossenack: Unterschriftenaktion für das Lehrschwimmbecken

Vossenack : Unterschriftenaktion für das Lehrschwimmbecken

Die Schulpflegschaft der Gemeinschaftsgrundschule Vossenack/Bergstein hat eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens in Vossenack gestartet.

Das Lehrschwimmbecken ist sanierungsbedürftig. Es müsste für 20.000 Euro saniert werden. Ohne Sanierung droht eine Schließung des Beckens und die Kinder müssten dann zum Lehrschwimmbecken in Straß gebracht werden. Die jährlichen Bewirtschaftungskosten für das Bad liegen bei 30.000 Euro.

Die Schulpflegschaft spricht in einer Erklärung von einem „deutlichen Qualitätsverlust in der Lehrarbeit“. Schulpflegschaftsvorsitzender Manfred Bolder kritisiert, dass die Fahrten dafür sorgen würden, dass bei einem Zeitaufwand von 90 Minuten weniger als 30 Minuten Schwimmzeit zur Verfügung stehen würden.

Die geringere Schwimmzeit würde sich negativ auf die Sicherheit auswirken, mit der sich die Kinder im Wasser bewegen können. Dies habe auch Auswirkungen auf die Freizeit: „Hier sei an die immer häufiger werdenden Ertrinkungsunfälle durch ungeübte Schwimmer erinnert“, heißt es in dem Schreiben, das auch der Gemeindeverwaltung übergeben wurde. Darüber hinaus argumentiert die Schulpflegschaft, dass die Schüler mit der Fahrt nach Straß einer „unnötigen Gefahr im Straßenverkehr“ ausgesetzt würden. Dabei verweist die Schulpflegschaft auch auf die winterlichen Straßenverhältnisse und spricht von einem erhöhten Stressfaktor für Schüler und Lehrer.

Die Schulpflegschaft weist auch darauf hin, dass an der Vossenacker Grundschule Schüler mit und ohne Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden. Bei den Schülern mit Förderbedarf sei für die Busfahrt ein erhöhter Personalbedarf zu erwarten, zudem sei gerade für eine Schule, die das „Gemeinsame Lernen“ ermögliche, das Lehrschwimmbecken ein „deutlicher therapeutischer Vorteil“.

Die Schulpflegschaft fürchtet, dass die Attraktivität der Schule sinkt, wenn das Lehrschwimmbecken nicht erhalten bleibt. „Immerhin ziehen junge Familien solche Überlegungen in die Lebensplanung ein und entscheiden unter anderem danach über ihren Wohnort.“ Fehlende Attraktivität der Orte führe zu Landflucht mit allen bekannten Folgen. Darüber hinaus geht die Schulpflegschaft von negativen Auswirkungen auf den übrigen Schulunterricht aus.

Da der Stundenplan in Zukunft mit anderen Schulen abgesprochen werden müsse, fürchtet die Schulpflegschaft, dass die Vossenacker Schulkinder den ungünstigst gelegenen Schwimmunterricht in den ersten beiden Stunden zugeteilt bekommen, „was einen effektiven Unterricht in den Stunden danach fast unmöglich macht“, wie die Schulpflegschaft in ihrem Schreiben betont. Am Donnerstag steht das Thema Lehrschwimmbecken auf der Tagesordnung des Schulausschusses, der ab 17 Uhr im Kleinhauer Rathaus tagt.

(smb)