Vollsperrung in Düren erforderlich : Umbau der Euskirchener Straße steht kurz bevor
Düren Seit einer Woche wird an der Euskirchener Straße gebaggert. Noch aber hat die große Umgestaltung zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Oststraße nicht begonnen. Noch fließt der Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Aber nicht mehr lange.
Ben Savelsberg, Leiter des zuständigen Amtes für Tiefbau und Grünflächen der Stadt Düren, spricht von „vorbereitenden Maßnahmen“. Die Stadtwerke-Tochter Leitungspartner verlegt neue Versorgungsleitungen. Aber schon in wenigen Wochen wird der Abschnitt komplett gesperrt.
Fast anderthalb Jahre nach dem Stadtratsbeschluss sind die Vorbereitungen abgeschlossen, ist der Auftrag für das aktuell mit knapp vier Millionen Euro größte Straßen- und Kanalbauprojekt in der Stadt Düren vergeben. „Wir mussten zwingend erst die Freigabe der Ostumgehung und die Fertigstellung der Kanalbauarbeiten in der Kölner Landstraße abwarten“, erklärt Savelsberg. Beides verzögerte sich bekanntlich, und parallele Arbeiten an der gesperrten Euskirchener Straße hätten zweifelsohne zum Verkehrschaos geführt.
Umleitungen werden ausgeschildert. Dabei hofft Savelsberg, dass der Durchgangsverkehr möglichst komplett die Ostumgehung nutzt, während Anlieger und Besucher der Stadt zum einen über Oststraße/Hohenzollernstraße/Kölnstraße, zum anderen über die Binsfelder Straße umgeleitet werden sollen. Das genaue Verkehrskonzept werde in diesen Tagen noch erarbeitet. Engpässe und Stockungen aber werden insbesondere im Berufsverkehr kaum zu vermeiden sein.
Begonnen wird an der Euskirchener Straße mit der Erneuerung des Schmutz- und Regenwasserkanals zwischen Kreisverkehr und „Am Krausberg“, die Savelsberg und seine Kollegen der Stadtentwässerung allein mit rund 1,2 Millionen Euro kalkuliert haben. Danach folgt der rund 2,7 Millionen Euro teure Umbau der Straße, an dem sich zum Teil auch die Anlieger beteiligen müssen. Allerdings hofft die Stadt, dass sie hier in den Genuss einer 50-prozentigen Förderung des Landes NRW kommt, um die Anliegerkosten von knapp 1,3 Millionen Euro doch deutlich senken zu können. Eine Prognose, ob das Geld aus Düsseldorf am Ende fließen wird, wollte Savelsberg nicht geben. Der jährlich für 396 Kommunen zur Verfügung stehende Topf ist auf 65 Millionen Euro gedeckelt, und abgerechnet werden kann erst nach Abschluss der Arbeiten.
Mit dem Umbau des Straßenabschnitts wird die provisorische Verengung auf eine Spur je Fahrspur nun auch baulich umgesetzt. Radfahrer erhalten künftig deutlich mehr Raum, auf beiden Seiten einen 2,10 breiten Weg. Die Fahrbahn selbst erhält nach dem Vorbild des Aachener Adalbertsteinwegs einen innovativen Asphalt, der Stickoxide aus der Luft unter Einwirkung von UV-Licht abbauen soll. Damit sollten die Zeiten, an denen an der Euskirchener Straße die NOx-Werte zu den landesweit höchsten zählten, endgültig der Vergangenheit angehören. Schon die (Teil-)Freigabe der Ostumgehung hatte hier für deutliche Entspannung gesorgt.
Die bis mindestens Ende 2022 dauernde Vollsperrung der Euskirchener Straße wird nicht die einzige im Stadtgebiet im kommenden Jahr sein. Die Planungen für den dringend erforderlichen Neubau des einsturzgefährdeten Kanals in der Veldener Straße sind nahezu abgeschlossen, ohne externe Hilfe, wie Savelsberg nicht ohne Stolz betont, komplett mit eigenen Kapazitäten im Rathaus. Der Amtsleiter und Chef der Stadtentwässerung geht davon aus, dass die Ausschreibung der Arbeiten im Frühjahr erfolgen kann, so dass ein Baubeginn zur Jahresmitte möglich sein sollte. Savelsberg rechnet mit einer Bauzeit von vielleicht fünf Monaten, sollte es nicht zu Lieferengpässen bei den Kanalmodulen kommen, die „just in time“ angeliefert werden. In dieser Zeit muss der Verkehr über Malteser- und Paradiesstraße umgeleitet werden.