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2G im Einzelhandel: Ulf Minartz kritisiert bundeseinheitliche Regelung

2G im Einzelhandel : Ulf Minartz kritisiert bundeseinheitliche Regelung

Jetzt kommt also auch 2G im Einzelhandel. Nur noch Geimpfte und Genesene dürfen in die Geschäfte. Ulf Minartz, Vorsitzender der IG City, übt Kritik an der bundeseinheitlichen Regelung.

2G im Einzelhandel wird bundesweit Pflicht. Darauf haben sich Bund und Länder im Kampf gegen die vierte Corona-Welle geeinigt. Das heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene dürfen in die Läden, ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs, also Supermärkte, Apotheken und Drogerien. „Besser als ein kompletter Lockdown“, betont Ulf Minartz, Sprecher der IG City Düren. Glücklich aber ist er mit der Maßnahme nicht.

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir anders als Bars und Diskotheken kein Pandemietreiber sind und unsere Hygienekonzepte gegriffen haben.“ Statt eines flächendeckenden Ausschlusses aller Ungeimpften hätte sich Minartz gewünscht, dass ein solcher Einschnitt wie bei der angekündigten Schließung von Clubs und Diskos an die Inzidenz gekoppelt worden wäre. „So werden die Regionen mit hoher Impfquote und niedrigeren Inzidenzen bestraft“, erklärt Minartz.

Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet auch der IG-City-Vorsitzende erhebliche Umsatzeinbußen für den Dürener Handel im so wichtigen Weihnachtsgeschäft. Der HDE spricht von bis zu 50 Prozent, die einzelnen Geschäften in der Kasse fehlen werden. Denn die Schlangen vor den Kontrollen an den Ladentüren schreckten viele Kundinnen und Kunden ab, die Frequenz werde deutlich sinken.

Auch Ulf Minartz sieht die Gefahr, dass nun viele Geimpfte und Genesene den Weg in die Geschäfte meiden werden und verweist auf entsprechende Erfahrungen der örtlichen Gastronomie, für die bereits seit Wochen die 2G-Regel gilt. „Ich kann nur hoffen, dass die Kunden nicht wegbleiben.“ Aber sein Optimismus hält sich nach dem enttäuschenden ersten Adventssamstag in Grenzen, an dem bereits eine große Zurückhaltung der Kunden auch in Düren spürbar war.

Während HDE-Geschäftsführer Stefan Genth die Bundesregierung auffordert, die drohenden Verluste bei vielen stationären Händlern jetzt konsequent aufzufangen, um eine weitere Verödung in vielen Innenstädten zu vermeiden, ist Ulf Minartz angesichts der bisherigen Erfahrungen mit den Überbrückungsgeldern skeptisch, ob Hilfen überhaupt greifen werden. Hier müssen die Zugangsvoraussetzungen deutlich erleichtert werden, fordert er.  

Personell werde die Kontrolle der 2G-Regel vor allem für kleinere Betriebe zu einer Herausforderung, insbesondere, wenn die Zahl der Kunden zeitweise steigt, schließlich müssen die Zertifikate bereits am Eingang kontrolliert werden. Da dürften Verkäuferinnen und Verkäufer zeitweise zu Türstehern werden. Bei größeren Häusern geht Minartz davon aus, dass sie Sicherheitspersonal an den Eingängen postieren werden, das QR-Codes und Personalausweise kontrolliert.