Zu viel Unrat : Stadt will Burgau-Gymnasium einzäunen
Düren Abfall, Flaschen, Scherben, Drogenreste, Kot, Urin: Was der Hausmeister des Burgau-Gymnasiums vor Unterrichtsbeginn so alles auf dem Schulhof und im Bereich des Haupteingangs findet, ist an Ekel oft kaum zu überbieten. Jetzt zieht die Stadtverwaltung die Reißleine und will auch dieses Schulgelände einzäunen lassen.
Das Problem mit Jugendlichen, Obdachlosen und Drogenabhängigen, die vor allem abends auf Schulhöfen herumlungern und ihren Unrat hinterlassen, ist nicht neu und kein auf den Dürener Süden begrenztes Phänomen. In der Vergangenheit hat die Stadt bereits an der Grundschule Im Pesch, der Heinrich-Böll-Gesamtschule, der Realschule Wernersstraße und am Rurtal-Gymnasium mit Einzäunung reagiert. 2018 wurde auch der Schulhof Hauptschule Burgauer Allee abgeschottet.
Seitdem ist der Alkohol- und Drogenkonsum dort signifikant zurückgegangen, wie das Schulverwaltungsamt in einer Vorlage für den städtischen Bauausschuss betont, die Problemklientel aber ist nur einige Meter weitergezogen, ans Burgau-Gymnasium. Dort muss der Hausmeister in den Sommermonaten nicht nur fast täglich vor Unterrichtsbeginn den Schulhof und den Bereich rund um den Haupteingang mit erheblichem Aufwang reinigen, teilt das Fachamt mit. Trifft er die unerwünschte Klientel an und fordert sie auf, das Gelände umgehend zu verlassen, reagieren viele aggressiv und drohen, berichtet Amtsleiter Dirk Keimes.
Als ein Wachdienst im Juli und August 2018 für monatlich 5000 Euro regelmäßig das Schulgelände kontrollierte, habe sich die Situation vorübergehend gebessert. Als der Wachdienst wieder abgezogen wurde, habe die Zahl der Vorfälle schnell wieder zugenommen. Und 2019 und 2020 wurde es nicht besser, im Gegenteil: Es kam vermehrt zu Beschwerden von Anwohnern, teils auch mit dem Hinweis auf Drogenkriminalität, so die Stadt. Deshalb entschied sich die Rathausspitze im Oktober, noch einmal einen Wachdienst zu beauftragen, auch der städtische Sicherheits- und Ordnungsdienst hat das Gelände verstärkt zwischen 20 und 1.30 Uhr kontrolliert. Es wurden zwar immer wieder Personen gesehen, die sich verbotenerweise auf dem Gelände aufhielten, die allerdings das Weite suchten, wenn sie die Ordnungskräfte sahen. Und weil auch eine bessere Ausleuchtung des Schulhofes nicht zu einer Verbesserung der Situation geführt hat, soll nun ein Zaun helfen. Geschätzte Kosten: rund 80.000 Euro. Damit soll zumindest das Problem rund um das Burgau-Gymnasium gelöst werden, auch wenn der Verwaltung klar ist, „dass diese Maßnahme einen weiteren Verdrängungseffekt auslösen“ wird. Der Bauausschuss wird am 22. April über das Thema beraten, eine endgültige Entscheidung soll im Stadtrat am 5. Mai fallen.