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„Neue strategische Ausrichtung“: Sihl GmbH baut in Düren 30 Arbeitsplätze ab

„Neue strategische Ausrichtung“ : Sihl GmbH baut in Düren 30 Arbeitsplätze ab

Die Sihl GmbH in Düren stellt Medien für den Digitaldruck her: zum Beispiel Eintrittskarten oder Fluggepäckanhänger. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Unternehmen entsprechend hart getroffen. 30 von 300 Arbeitsplätzen werden abgebaut. Die Geschäftsführung will so auch die Zukunftsfähigkeit des Standortes stärken.

„Das ist bei uns nicht einfach eine kalte Restrukturierung, sondern eine strategische Neuausrichtung mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit, an die wir glauben“, sagte Geschäftsführer Reiner Bolz auf Anfrage der Redaktion. Die Sihl GmbH beziehungsweise die Sihl Direct GmbH in Düren gehören zur gleichnamigen schweizer Gruppe, die sich nun „schlanker und effizienter“ aufstellen müsse. Dazu gehören laut Geschäftsführung die Teilerneuerung des Maschinenparks, das Anpassen des Produkt-Portfolios wie auch eine schlankere Personalstruktur.

In Abstimmung mit dem Betriebsrat hat sich die Unternehmensleitung auf den zeitnahen und sozialverträglich gestalteten Abbau von 30 Arbeitsplätzen geeinigt. Das sei auch weit überwiegend gelungen. Die Sihl GmbH werde sich hierüber auch verjüngen, sagte Reiner Bolz im Gespräch mit der Redaktion, denn zum einen würden einige Arbeitnehmer die Möglichkeit, mit 63 Jahren in den Ruhestand zu treten, nutzen. Zum anderen haben sich Management und Arbeitnehmervertreter darauf verständigt, weiterhin Auszubildende bei Eignung zu übernehmen und auch künftig neuen Nachwuchs einzustellen.

Der Abbau ziehe sich quer durch das gesamte Unternehmen und betreffe die Bereiche Administration ebenso wie die Produktion oder auch Innovation und Forschung. Die Coronavirus-Krise habe das Unternehmen stark getroffen, sagte Reiner Bolz, denn die Digitaldruckmedien würden eben in bestimmten Segmenten (Veranstaltungstickets, Fluggepäckanhänger) nicht oder kaum noch nachgefragt, aber auch im komplett danieder liegenden Messebau seien für Sihl als Zulieferer starke Einbrüche von 30 und mehr Prozent zu verzeichnen.

Der Geschäftsführer ist fest davon überzeugt, dass sein Unternehmen in Folge der jetzt getroffenen Entscheidungen für die Zukunft ohne Corona-Einschränkungen gut aufgestellt und dann auch schnell wieder Personalwachstum möglich ist. Bolz: „Hier gehen nicht die Lichter aus!“ Das lasse sich auch an Investitionen wie dem Kauf einer neuen Beschichtungsmaschine erkennen.