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Breitbandausbau für Gewerbegebiete: Pläne für schnelles Internet bleiben im Behördendickicht stecken

Breitbandausbau für Gewerbegebiete : Pläne für schnelles Internet bleiben im Behördendickicht stecken

Eigentlich soll der Breitbandausbau für Gewerbegebiete Tempo aufnehmen – vor allem dort, wo das Internet noch lahmt. Seit 2018 beteiligt sich der Kreis an einem Förderprogramm. Aber bisher ist noch kein Meter Kabel verlegt.

Ein Breitbandanschluss ist für viele Firmen inzwischen überlebenswichtig und ein entscheidendes Kriterium für die Ansiedlung in einer Kommune. Im Kreis Düren sind aber noch lange nicht alle Gewerbegebiete am schnellen Netz angebunden. Mithilfe verschiedener Förderprogramme soll der Ausbau des schnellen Datennetzes vorangetrieben werden. Aber es hakt – und das hat mehrere Gründe.

Nachdem das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur im Jahr 2018 dazu aufgerufen hatte, den Breitbandausbau von Gewerbegebieten finanziell zu unterstützen, wurde im Kreis Düren der Bedarf abgeklopft. Ergebnis: Elf Gewerbe- und Industriegebiete mit 102 Adressen sind förderfähig. Alle Areale und Unternehmen befinden sich im Südkreis. Neben der Stadt Düren (45 Adressen in fünf Gebieten) sind die Stadt Heimbach (9/1), die Gemeinde Hürtgenwald (21/2), die Gemeinde Merzenich (12/1) und die Stadt Nideggen (15/2) beteiligt.

Dies heißt jedoch nicht, dass die Bagger anrollen konnten. Jede Kommune musste zunächst einen Förderantrag stellen, bevor schließlich Ende August 2020 aus Berlin grünes Licht in Form eines Zuwendungsbescheids kam. Da auch das Land mit im Boot sitzt, wurden nach dem Signal des Bundes Anträge nach Düsseldorf geschickt.

Erst danach konnte man die Leistungen ausschreiben – europaweit. Bis zum 31. März des vergangenen Jahres hatten Telekommunikationsunternehmen die Gelegenheit, sich am Verfahren zu beteiligen. Den Zuschlag erhielten schließlich die Stadtwerke Düren und die Telekom Deutschland. Der Kooperationsvertrag mit der Telekom ist unterschrieben, die Vereinbarung mit den Stadtwerken soll in Kürze folgen.

Die Förderung von Bund und Land bezieht sich nicht auf das Investitionsvolumen, sondern auf die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke, also die Differenz zwischen den Kosten für den Leitungsausbau und den zu erwartenden Ertrag der Telekommunikationsunternehmen. Insgesamt beträgt diese Summe 1,7 Millionen Euro für die Standorte in den fünf Kommunen.

Bis die Bauarbeiten beginnen können, sind noch einige Schritte zwischengeschaltet. Es muss eine detaillierte Abstimmung mit den Fördermittelgebern erfolgen. Darüber hinaus müssen die Unternehmen den Ausbau noch detailliert planen und vorbereiten. Der Kreis selbst teilt selbst mit, dass derzeit kein „belastbarer zeitlicher Verlauf skizziert“ werden könne. Man setze aber weiterhin alles daran, dass der Breitbandausbau schnellstmöglich gestartet werde, heißt es weiter.