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Fliegerhorst Nörvenich: Ungewöhnlicher Fototermin vor dem Eurofighter

Fliegerhorst Nörvenich : Ungewöhnlicher Fototermin vor dem Eurofighter

Mitglieder des Motor-Sport-Clubs (MSC) Kleinhau posieren mit ihrer Seitenwagen-Motocrossmaschine auf dem Fliegerhorst Nörvenich. Die Verbindung dorthin ist Oberfeldwebel Thomas Stick, Techniker bei der Bundeswehr und Schrauber beim MSC.

Ungewöhnlich ist der Fototermin allemal gewesen, in der Geschichte des Fliegerhorsts Nörvenich wohl auch ein Novum: Ein Eurofighter wurde aus dem Shelter gezogen, damit vor ihm vom Sidecarteam Prümmer, bestehend aus Fahrer Tim Prümmer und Beifahrer Jarno Steegmans, ein Bild fürs Boelcke-Echo geschossen werden konnte.

An der Stelle braucht es ein paar Erklärungen. Fangen wir vorne an: Die beiden jungen Männer fahren Motocross mit Beifahrer. Der Beifahrer sitzt nicht im Beiwagen, sondern hält sich stehend an einer Stange fest. Na ja, stehend – während der rasanten Fahrt verlagert er in Kurven sein Gewicht rechts über die Standfläche und links über die Maschine hinaus, ist also ständig in Bewegung, was ziemlich spektakulär aussieht und hohen Puls sowie jede Menge Adrenalin verspricht. Einer der Techniker am Eurofighter nun, Oberfeldwebel Thomas Stick, ist Schrauber beim Motor-Sport-Club (MSC) Kleinhau, zu dem das Sidecarteam gehört.

Und im Boelcke-Echo, des Mitteilungsblatts des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“, soll nun nicht nur das Hobby des Technikers bekannter gemacht werden, sondern auch um neue Mitglieder sowie Sponsoren geworben werden. Denn Seitenwagen-Motocross ist eine Nische – und ein teurer Sport, zumal es nur wenige Sidecarcross-Maschinen fertig ab Werk gibt. Auch die Maschine von Tim Prümmer ist in großen Teilen Marke Eigenbau. So wurde am Rande des Fototermins vor dem Shelter noch ein wenig gefachsimpelt, wie man welches Bauteil am besten umpositioniert, damit das Gewicht ideal verteilt ist.

Hobby präsentieren

Wie ein Pressesprecher der Bundeswehr am Rande des Termins sagte, ist es außerdem auch im Interesse seines Arbeitgebers, Soldaten durchaus mal mit ihren Hobbys in der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. „Damit man sieht: Die sind auch nur Menschen.“

60 bis 70 Teams melden sich im Schnitt derzeit für die Weltmeisterschaften im Sidecar-Motocross an, um auf einen der 30 Startplätze zu gelangen. Der MSC Kleinhau, um einen weiteren Größenvergleich zu bringen, hat 220 Mitglieder, darunter sechs oder sieben Sidecarteams. Tim Prümmer fährt seit dem Kindergartenalter Motocross und hat bereits einige respektable Titel eingefahren. In ein paar Wochen will er mit Jarno Steegmans bei der WM in den Niederlanden antreten. Auf Facebook ist er unter „Sidecarteam Prümmer“ zu finden.