Eifel-Freibäder öffnen im Juni : Der Beckenrand wird zur Einbahnstraße
Abenden/Heimbach/Vossenack Der Sommer hat seine Fühler bereits ausgestreckt. Die Lust auf Spiel, Spaß und Abkühlung im Freibad steigt, auch in Heimbach, Vossenack und Abenden. Noch aber müssen sich Einheimische und Touristen ein wenig gedulden, angesichts der Corona-Pandemie und der mit dem Virus verbundenen Hygiene- und Abstandsauflagen müssen noch einige Fragen geklärt werden. Die gute Nachricht: Alle drei Bäder werden öffnen.
Der Förderverein des Freibades in Vossenack hat den 6. Juni als Eröffnungsdatum fest ins Auge gefasst. „Bis dahin ist aber noch einiges zu tun“, erklärt der Vorsitzende Wolfgang Menningen. „Wir dürfen maximal 300 Besucher ins Bad lassen, wollen aber erst einmal mit 150 bis 200 anfangen, um Erfahrungen zu sammeln.“ Dabei geht es in erster Linie um die Einhaltung des Abstands auf der knapp 4000 Quadratmeter großen Liegewiese, aber natürlich auch im 660 Quadratmeter großen Schwimmbecken. „Leider müssen wir das Planschbecken in diesem Jahr sperren“, kündigt Menningen an. „Das tut uns für die Familien mit kleinen Kindern zwar sehr leid, ist aber nicht zu ändern.
Mindestabstände sind hier nicht einzuhalten.“ Am Schwimmbeckenrand selbst führt der Förderverein ein Einbahnstraßensystem ein. Das heißt: Zum Becken geht’s über den eigentlichen Zugang, zurück zur Liegewiese nur über die danebenliegende Treppe. Sorgen bereitet Menningen noch die erforderliche Erfassung der Kontaktdaten, die vier Wochen lang aufbewahrt werden müssen. Trotzdem will der Förderverein keine Eintrittskarten übers Internet verkaufen. Besucher werden an der Kasse das entsprechende Formular ausfüllen müssen.
Zu den Coronavirus-Auflagen gehören auch die Schließung der Sammelumkleide und einzelner Toiletten, um den Mindestabstand einhalten zu können. Zu diesem Zweck werden vor dem Kiosk auch die Sitzbänke und Tische entzerrt. An einigen Stellen werden noch Abtrennungen aus Holz und Plexiglas installiert, „trotzdem werden die Besucher im Gebäude selbst einfache Gesichtsmasken tragen müssen“, kündigt Menningen an.
Bis zur Eröffnung am 6. Juni wartet auf ihn und seine Mitstreiter vom Förderverein aber auch abseits von Corona noch einiges an Arbeit. Gerade wird das Becken entleert, das dann mit Hochdruckreinigern gesäubert und anschließend mit frischem Wasser neu gefüllt wird. Auch der Gartenbereich und die Liegewiese müssen noch auf Vordermann gebracht werden. „Am Wochenende steht mit möglichst vielen Vereinsmitgliedern zudem noch die Grundreinigung des Gebäudes an“, erklärt der Vorsitzende, damit die ersten Badegäste am Samstag, 6. Juni, ab 10 Uhr ein perfekt vorbereitetes Bad vorfinden.
„Frühestens Fronleichnam“
Knapp eine Woche später will die Stadt Heimbach ihr Freibad an der Rur eröffnen. „Frühestens Fronleichnam“, kündigt Bürgermeister Peter Cremer (parteilos) an, im schlimmsten Fall aber auch erst in den Sommerferien. „Wir sind es unseren Bürgern, die das Bad über ihre Steuern schließlich mitfinanzieren, und den Touristen einfach schuldig“, betont Cremer, auch wenn der Zuschussbedarf in diesem Corona-Sommer sicherlich deutlich steigen wird.
Angesichts einer Liegewiese von rund 5000 Quadratmetern könnte die Stadt eigentlich bis zu 500 Gäste zeitgleich ins Bad lassen. Um aber auch in den Becken – das Planschbecken bleibt auch in Heimbach geschlossen – ohne großen Aufwand die Abstandregeln einhalten zu können, werden es wohl nur maximal 200 sein, ließ Cremer auf Nachfrage durchblicken. Deshalb überlegt die Stadt nun, Schwimmen im zwei Schichten – von 11 bis 14 und 15 bis 18 Uhr – anzubieten, und Karten über die eigene Internetseite zu verkaufen. Noch nicht geklärt sei, ob Heimbachern ein Vorkaufsrecht eingeräumt werden soll.
Auch bei der Dorfgemeinschaft Abenden laufen die Vorbereitungen für die Freibadsaison mit Blick auf die Corona-bedingten Einschränkungen auf Hochtouren. „Wir wollen wie ursprünglich geplant am Samstag, 13. Juni, öffnen“, kündigt Willi Heidbüchel an, das Becken werde in diesen Tagen gefüllt, die Liegeweise vorbereitet.
Maximal 90 Gäste dürfen sich dann gleichzeitig im 920 Quadratmeter großen Becken tummeln, bis zu 300 will der Verein auf die Anlage lassen. „Das entspricht unserer durchschnittlichen Besucherzahl“, erklärt Heidbüchel, „reicht aber natürlich nicht für Spitzentage, an denen es normalerweise bis zu 600 wären“. Auch in Abenden wird es eine Einbahnstraßenregelung am Beckenrand geben. Pflicht ist auch hier die Dokumentation der Kontaktdaten. Um die Einhaltung der Abstandsregeln zu kontrollieren, wollen die Ehrenamtler an heißen Tagen zusätzliche Dienste schieben.
Das Freizeitbad Monte Mare in Kreuzau muss aufgrund der geltenden Coronaschutzverordnung des Landes weiterhin geschlossen bleiben.