Düren : Neujahrsempfänge der Stadt Düren für Vereine auf Schloss Burgau
Düren „Wir stehen nach Jahren der Haushaltskonsolidierung zwar wieder auf solidem Grund, aber auch in Düren wachsen die Bäume nicht in den Himmel“, betonte Bürgermeister Paul Larue (CDU) am Mittwoch beim traditionellen Neujahrsempfang für Behörden, Institutionen, Industrie und Handwerk im Rathaus.
Großen finanziellen Spielraum sieht er angesichts der Herausforderungen unter anderem beim Ausbau der Ganztagesbetreuung in Kitas und Grundschulen, der notwendigen Sanierung der Schulinfrastruktur und der grundlegenden Überarbeitung städtischer Parkanlagen jedoch nicht. Gleichzeitig warnte er in Richtung „Ampel“-Koalition davor, neue Belastungen für kommende Generationen aufzubauen.
Um die Attraktivitätssteigerung der Innenstadt im Zuge des Masterplans nicht zu gefährden, sprach sich Larue für ein Alkoholverbot außerhalb der Gaststätten aus, verbunden aber mit einer sozialpädagogischen Betreuung der Problemgruppen, um eine bloße Verdrängung in andere Stadtbezirke zu vermeiden. Hier scheinen sich Bürgermeister und „Ampel“-Koalition einig zu sein.
Larue begrüßte, dass die Dorfentwicklung Merken am Tagebaurand Inden allmählich starte, das Thema Schrottimmobilien in Norddüren 2018 endlich angepackt werden könne und plädierte für eine Forcierung des Wohnungsbaus, um den anhaltenden Wegzug junger Familien und damit von Leistungsträgern in Umlandkommunen zu stoppen.
Den 19. Neujahrsempfang für Vereinsvertreter auf Schloss Burgau hatte Paul Larue unter den Begriff „Heimat“ gestellt, der lange Zeit verpönt gewesen sei, in jüngster Vergangenheit aber eine Renaissance erlebt habe. Dies zeige sich unter anderem am hohen Interesse der Bürger an lokaler Berichterstattung in den Medien, an der Resonanz auf die Angebote des Stadtmuseums oder der Freude an Mundartmusik. Larue hob die identitätsstiftende Arbeit der brauchtumspflegenden Vereine hervor, die ein Gefühl von Geborgenheit und Verlässlichkeit vermitteln. „Der Zusammenhalt in den Vereinen gibt uns die innere Kraft, etwas für Andere zu tun und am Ende auch für uns selbst“, betonte Larue.
Er dankte den ehrenamtlichen Kräften, die angetreten sind, die Heimat zu verschönern, und denen, die sie in Rettungsdiensten, bei Feuerwehr und THW schützen. „Sind wir aber auch bereit, das Schöne unserer Heimat mit anderen zu teilen?“, fragte Larue mit Blick auf die wichtige Frage der Integration der Flüchtlinge. Seine Antwort: ein klares Ja. „Es ist unsere verdammte Schuldigkeit, Menschen in Not zu helfen.“ Da zur Heimat in Düren auch die Herstellung und Verarbeitung von Papier gehöre („Der Seele unserer Stadt“), erinnerte Larue an die Anfänge der Papierindustrie im 18. Jahrhundert, als es holländische Fachkräfte waren, die mit ihrem Know-how den Grundstein für den Erfolg gelegt hätten. Mit Blick auf die Eröffnung des neuen Papiermuseums im September rief er 2018 als „Jahr des Papiers“ in Düren aus.
Komplettiert wird der Reigen der städtischen Neujahrsempfänge am Donnerstagabend, wenn im Dürener Krankenhaus Vertreter von sozialen und karitativen Organisationen und Verbänden zusammenkommen.