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Trennungsmonster und Buchstabensalat: Neue Spezies erobern Kreis und Redaktion

Trennungsmonster und Buchstabensalat : Neue Spezies erobern Kreis und Redaktion

Sicher haben Sie es bemerkt: Auch im vergangenen Jahr ist es uns nicht gelungen, alle Vertipper, Flüchtigkeitsfehler und Trennungsmonster aus Ihrer Tageszeitung fernzuhalten.

Gleichwohl haben wir in der Redaktion und bei den Korrekturlesern noch so manchen Fehler herausgefischt – und uns manchmal gewundert, wie sehr man auf dem Schlauch stehen kann, wenn der Arbeitstag auf Buchstaben basiert: So wunderte ich mich über die Kommentare der Kollegen, in denen vom Tauchen, Sprüngen vom Zehner oder steilen Klippen die Rede war.

Mehr als zehn Minuten ratterte es in meinem Gehirn, bis ich erkannte, dass ich statt „Drive-In-Impfungen“ von „Dive-In-Impfungen“ geschrieben hatte: Gewiss könnte es neue Zielgruppen erschließen, wenn man die Corona-Impfung bei einem Tauchgang anstatt im Auto sitzend bekommen könnte. Obwohl: Wenn man das Fenster in der Drive-in-Warteschlange herunterkurbelt, kann man in unseren Gefilden wunderbar dem Ru-rufer bei seinen Gesängen zuhören. Diesen Vogel kennen Sie nicht?

In der Redaktion ist er (leider) heimisch, denn die automatische Silbentrennung erweist sich nicht immer als ortskundig, verwandelt das Rurufer gerne in einen Piepmatz und macht uns zu schaffen, denn auch der ­Gewässe-rufer macht sich als invasive Art breit – zumindest in der Printausgabe.

Wechseln wir in die Pflanzenwelt und hoffen, dass die in 2021 im Kreis entdeckte ­„Baltimoere“ sich als junges Gemüse nicht wie Springkraut ausbreitet. Streichen wir ein „e“ und belassen sie in den USA.

Womit wir uns geografischen Angaben zuwenden könnten: Auch alteingesessenen Redakteuren geht die Orientierung einmal verloren: So leuchtete der Budenzauber im Advent „am Fuße der Annakirmes.” Da war der Wunsch Vater des Gedankens und die Sehnsucht nach einer richtigen Annakirmes im Sommer groß.

Manchmal ist es aber auch ein klitzekleiner Buchstabe, der – wenn er denn fehlt – den Sinn eines Wortes vollständig zu verändern mag: So war die Rede von der ehemaligen „Gaststätte Hasser“. Wenn man ein „T“ dazukauft, kommt das ganze freundlicher daher. Ebenfalls zwei fehlende Buchstaben haben aus einem Ehrenamt in der Kommunalpolitik etwas gemacht, dass sich eher nach Krankheit anhört. So haben wir über „Poliker“ geschrieben.

 Auch ein Artikel kann Sinn stiften oder unsinnig sein. So stand in einem fettgedruckten Zwischentitel „Das Hackschnitzel“: Dem fleischliebenden Kollegen lief quasi schon das Wasser im Munde zusammen, doch in Wahrheit handelte es sich um eine ziemlich trockene Angelegenheit, die der Plural deutlich machte: Es handelte sich um „Die Hackschnitzel“, also geschreddertes Holz und damit etwas, was doch eher schwer im Magen liegen dürfte.

Wir hoffen, dass diese unvollständigen Einblicke Sie ein wenig zum Schmunzeln bringen. Wir bemühen uns auch im nächsten Jahr weiter um Besserung, werden Ihnen aber sicher leider auch wieder ein paar Fehler übrig lassen. Vor welchen wir sie verschont haben, lesen sie dann hier!