Düren : Merken: Brückenabriss bis Ende 2016
Düren Der Merkener Steg, also die Rurbrücke zwischen Merken und Huchem-Stammeln muss erneuert werden. Ende des Jahres soll die alte Brücke abgerissen werden, für die etwa zwölfmonatige Bauzeit soll nur eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Fahrradfahrer eingerichtet werden.
Die Geschäftsleute, Einzelhändler und Ärzte in dem 3150-Einwohner starken Ort bangen wegen des dann fehlenden Durchgangsverkehrs um ihre Existenz.
Zum Hintergrund: Die K35n, also die Umgehungsstraße für Merken, ist als Ersatzstraße im Braunkohleplan Inden II festgeschrieben und genehmigt. Sie wird von RWE finanziert. „Diese Straße“, sagt der Merkener Bezirksausschussvorsitzende Horst Knapp von der CDU, „führt irgendwann über den Merkener Steg. Diese Brücke ist so marode, dass sie unbedingt erneuert werden muss.
Sie ist schon jetzt regelmäßig gesperrt, weil Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen. Irgendwann geht das aber nicht mehr.“ Im Baujargon, ergänzt Knapp, sei von einer Ertüchtigung die Rede, Fakt sei aber, dass die alte Brücke komplett abgerissen und wieder neu aufgebaut werde. Knapp: „Weil die Behelfsbrücke nicht exakt an der gleichen Stelle steht wie der Merkener Steg, und wir hier ein Naturschutzgebiet haben, kann der Ersatz nur als Fußgänger- und Fahrradüberweg gebaut werden.“
Die Planungen für die K35n und damit auch die für Brücke und Behelfsbrücke, ergänzt Knapp, seien abgeschlossen. Knapp: „Eine Behelfsbrücke, die auch für Autos zugelassen ist, war nie Gegenstand des Genehmigungsverfahrens.“ Der Kreis Düren, der K35n und Brücke plant, spricht in seiner Begründung für einen Fußgänger- und Fahrradüberweg als Ersatzbrücke von einem „möglichst minimalen Eingriff in den Naturraum“.
Er könne, sagt Knapp weiter, die Bedenken der Geschäftsleute verstehen. „Ich fürchte nur, dass es keine Lösung gibt. Die K35n ist für Merken sehr wichtig. Wir können es uns nicht leisten, noch länger auf diese Straße zu warten. Und es würde wieder Jahre dauern, bis die Straße gebaut würde, wenn wir nur wegen der Brücke ein komplett neues Genehmigungsverfahren anstreben würden. Das geht nicht.“
Unter anderem ist die K35n deswegen so wichtig, weil erst nach ihrer Fertigstellung mit der Umsetzung des Dorfentwicklungsplanes für Merken begonnen werden kann. Knapp: „Wir müssen für Merken etwas tun, damit der Ort nach Ende des Tagebaus attraktiv bleibt.“ Unter anderem sollen die Peterstraße und die Roermonder Straße neu gestaltet werden. „Die konkreten Überlegungen zum Dorfentwicklungsplan“, sagt Horst Knapp, „beginnen im Frühjahr. Das ist für Merken eine echte Chance.“