Mobilität in Düren : Lastenfahrrad „Anna“ ist bislang ein Ladenhüter
Düren Aus Sicht von Bürgermeister Frank Peter Ullrich (SPD) passen elektrische Lastenfahrräder sehr gut in die Mobilitätsstrategie der Stadt Düren. Die kostenlose Ausleihe aber wird bislang kaum genutzt.
Seit September steht „Anna“ im Vorraum von Rewe Peters an der Kölnstraße – weitgehend unbenutzt. Eigentlich sollte das erste der beiden von der Stadt Düren auf Antrag von SPD, Grünen, BfD und Bunter Liste angeschaffte E-Lastenfahrrad viel häufiger auf den Straßen der Innenstadt zu sehen sein. Schließlich kann es kostenfrei stundenweise, tageweise oder an ganzen Wochenenden ausgeliehen werden, um den Einkauf nach Hause zu transportieren oder dank der beiden Anschnallgurte für Kinder eine Radtour mit der Familie zu ermöglichen.
Die Realität aber sieht anders aus, wie Stadtsprecher Dirk Zirke auf Nachfrage bestätigte. Tatsächlich ist das elektrisch unterstützte Rad ein Ladenhüter. Seit „Anna“ zur Verfügung steht, wurde das Lastenfahrrad im Durchschnitt nur einmal pro Woche ausgeliehen, oft am Wochenende, erklärt der Sprecher.
„Wir haben noch deutlich Luft nach oben“, räumt Zirke ein. Gleichzeitig betont er, dass Annas Bruder Leopold, der nach langer Standortsuche seit dem 1. März in Denns BioMarkt Düren an der Neumühle in der Nähe des Rurbads zur Verfügung steht, öfter ausgeliehen wird. „Wir werden als Stadt in den kommenden Wochen aber noch einmal eine Informationsoffensive starten“, kündigt Zirke an.
Ob die bislang eher enttäuschende Auslastung am bürokratischen Aufwand der Ausleihe mit Leihvertrag, Übergabe- und Rückgabeprotokoll liegt, an der winterlichen Jahreszeit oder am Standort Innenstadt, bedarf noch der Analyse. Ziel der Investition war es, Werbung für Lastenfahrräder zu machen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, auch ohne Auto die Einkäufe zu transportieren, wie Bürgermeister Frank Peter Ullrich (SPD) Anfang September bei der Vorstellung von „Anna“ betonte.
Und diese Werbung ist nicht billig: 15.000 Euro haben die beiden elektrisch unterstützten Lastenfahrräder gekostet. Und auch wenn 60 Prozent der Anschaffungskosten vom Land NRW aus dem Programm „progres.nrw – Emissionsarme Mobilität“ übernommen wurden, bleiben es Steuergelder.