In Langerwehe : Töpfermarkt zurück zu seinen Ursprüngen führen
Langerwehe Der Förderverein des Töpfereimuseums will die Traditionsveranstaltung in Langerwehe dieses Jahr anders aufstellen. Coronabedingt sind nur 25 Aussteller dabei.
Als ältesten Töpfermarkt in Deutschland bezeichnet Jürgen Hüftle die Traditionsveranstaltung in Langerwehe, die 1975 zum ersten Mal stattfand, stolz. Das Mitglied des Fördervereins des Töpfereimuseums räumt aber auch ein, dass das Alleinstellungsmerkmal in den vergangenen Jahren nicht mehr in dem Maße gepflegt worden sei. Deswegen hat der Verein für die nächste Auflage eine Expertin dazu geholt. Delia Höyng stellt in ihrem Erkelenzer Atelier Glasperlen für Schmuckkollektionen her und ist seit etwa 15 Jahren Ausstellerin in Langerwehe: „Wir wollen den Markt nach einer coronabedingten Absage im vergangenen Jahr jetzt in die nächste Generation bringen, um ihn auch zu bewahren.“ Denn auch sie sagt, dass das Konzept in den vergangenen Jahren nicht weiter überarbeitet worden und die Ausrichtung nicht mehr ganz klar gewesen sei. Nachdem der Förderverein die Trägerschaft des Museums übernommen hat, biete sich eine Veränderung an.
Die Veranstaltung findet immer am ersten Adventswochenende statt, was auch gut sei, sagt Höyng. Aber: „Man läuft natürlich Gefahr, mit Weihnachtsmärkten verwechselt zu werden, was wir auf keinen Fall wollen.“ Deswegen laute der Anspruch nun umso mehr, dass die Waren selbst hergestellt sein müssen und ein eigener Entwurf dahinterstehen muss. In den vergangenen Jahren seien – im Gegensatz zu den Anfängen des Markts – auch Aussteller dabei gewesen, die nicht nach eigenem Design gearbeitet hätten.
Vereinsvorsitzender Gerold König erklärt das so: „Ursprünglich hatten wir hier einen reinen Keramikmarkt mit Ausstellern, die nach eigenen Entwürfen gearbeitet haben. Im Laufe der 2000er Jahre ist das abgeflacht, weil es immer weniger Keramiker gibt und es dadurch weniger Anmeldungen bei uns gab. Deshalb haben wir die Veranstaltung um das Kunsthandwerk erweitert und unsere eigenen Kriterien nicht mehr so streng verfolgt.“
Neuer Name
Der Töpfermarkt soll also zurück zu seinen Ursprüngen finden. Zum neuen Konzept gehört auch ein anderer Name: „Ton & Arts“ heißt die Veranstaltung jetzt. Anders ist auch, dass der Eintritt nicht mehr kostenfrei ist. Die Besucher erhalten an Tag eins ein Bändchen, dass auch den Eintritt am darauffolgenden Tag ermöglicht.
25 Aussteller werden anzutreffen sein, auch wenn es mehr Anmeldungen gegeben habe. In vergangenen Jahren waren es im Durchschnitt um die 50 Aussteller, 65 passen aufs Gelände – aber nur in Nicht-Corona-Zeiten. Wegen der Pandemie müsse zwischen den Ständen Abstand eingehalten werden. „Sicherheit geht vor“, betont Königs. Zum Beispiel eine Künstlerin aus Bergheim, die Keramik-Köpfe herstellt, und ein Aussteller aus Hürtgenwald, der Lampen, Vasen sowie Schalen aus Holz anbietet, werden im Ausstellungssaal, in der Cafeteria, auf der Wiese, im Innenhof und im Museum selbst ihre Arbeiten präsentieren.
Auch wenn einiges neu sein wird, wollen die Verantwortlichen an Traditionen festhalten: Das Lichterbild vor der Alten Kirche auf dem Rymelsberg werde es wieder geben. Wie es mit dem Mittelalterzug aussehe, sei wegen der Pandemie noch unklar. Beim Förderverein herrsche zurzeit Aufbruchstimmung. Alle würden sich auf „Ton & Arts“ freuen, sagt Jürgen Hüftle: „Wir haben unser Alleinstellungsmerkmal etwas aufgegeben, wollen aber wieder dahin zurück.“