Kriminalroman-Lesung im Atelierhaus Götze : Autor Ralf Kramp lebt seine Figuren
Nideggen Ein wahres Feuerwerk aus Mimik, Gestik und Rhetorik erlebten die Zuhörer jetzt Atelierhaus Götze in Nideggen. Der Autor und Karikaturist Ralf Kramp, der auch als Archivar und Verleger tätig ist, las vor ausverkauftem Haus aus seinen Kriminalgeschichten.
Der Atelierraum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das künstlerische Ambiente zwischen Plastiken und Ölkunstwerken passte ideal zur Lesung von Ralf Kramp, der nicht zum ersten Mal dort war. Der gebürtige Euskirchener lebt seit vielen Jahren in der Vulkaneifel und genießt die stille Abgeschiedenheit des Landlebens in einem alten Bauernhaus.
Dort lässt er sich die Geschichten einfallen, die seit 1996, als er seinen ersten Krimi veröffentlichte, einer großen Leserschaft gefällt. Die meisten Handlungsorte seiner Bücher sind in der Eifel zu finden. Passagen aus den Kriminalromanen „Es fährt ein Zug nach Gerolstein“, „Ein Frühlingsgedicht“, „Uschi mein Sonnenschein“, „Jemand muss Frau Kimmel töten“, „Riecht gut“ und „Das letzte Süppchen“ las er dem Publikum vor. Mit Ausdruckskraft und Identität interpretierte Kramp seine in den Romanen beschriebenen Personen, als ob sie tatsächlich anwesend wären.
Er lebte praktisch selbst seine von ihm geschaffenen Figuren. Dabei verstellte er seine Stimme in die der alten, krächzenden Eifelbäuerin genauso real wie die eines krankhaft dahin schmelzenden weiblichen Fans eines alternden Sängers. Nach einer Zugabe war ein langer, verdienter Beifall der Dank für einen vergnügten Abend.