NRW-Wirtschaftsminister besucht Automobilzulieferer : Kleine Talsohle bei Neapco in Düren, aber Knowhow lässt hoffen
Düren Die Diskussionen über Dieselfahrverbote, den Brexit und Handelszölle sind auch am Dürener Automobilzulieferer Neapco Europe nicht spurlos vorübergegangen. Von einer existenziellen Krise aber könne keine Rede sein, versicherte Geschäftsführer Jürgen Liermann am Freitag bei einem Besuch des NRW-Wirtschafts- und Energieministers Andreas Pinkwart (FDP) im Dürener Werk.
Von 2020 bis 2023 müsse Neapco zwar eine kleine Talsohle durchschreiten, mit dem Verlust von Arbeitsplätzen aber rechnet Liermann nicht. „Wie die Antriebstechnik der Zukunft aussehen wird, wissen wir zwar noch nicht.“ An möglichen Szenarien aber arbeite Neapco schon jetzt, beispielsweise an der Entwicklung eines Radnabenmotors. „Es ist beeindruckend zu sehen, an welchen Themen hier bereits gearbeitet wird“, erklärte Pinkwart.
Der Minister begrüßte, dass Neapco vor Jahren das Thema E-Mobilität aufgegriffen habe, das Knowhow seiner Mitarbeiter bereits Streetscooter zur Verfügung stelle und auch offen für die Unterstützung weiterer Start-ups auf dem Gelände in Düren sei. Pinkwart nahm zudem erfreut zur Kenntnis, dass Neapco auch das Thema Energieeffizienz und den Einsatz Erneuerbarer Energien fest im Blick habe: „Wer in Zukunft auf diesem Markt erfolgreich sein will, muss nachweisen, dass auch er selber CO2-neutral herstellen kann.“
Hoffnung auf finanzielle Unterstützung bei der kostenintensiven Entwicklung neuer Produkte aus den Geldtöpfen des Strukturwandels, um auch neue Industriearbeitsplätze zu schaffen, machte Pinkwart nicht. „Wir können keine Betriebe direkt subventionieren“, erklärte der Minister, aber „wir können in die Forschung an unseren Hochschulen investieren, beispielsweise für die Entwicklung neuer Batterien und Brennstoffzellen“.
Von Düren aus fuhr Pinkwart weiter nach Jülich zum Unternehmen Nproxx, das Wasserstofftanks für Fahrzeuge aus Carbon-Fasern fertigt und hier zu den Weltmarktführern zählt.