Karneval : Festkomitee bietet Tollitäten Verlängerung bis 2023 an
Düren Am Elften im Elften war die jecke Welt für Dürens Karnevalisten noch in Ordnung. Pünktlich um 11.11 Uhr eröffneten die frisch proklamierten Tollitäten mit Festkomitee-Präsident Wino Ulhas die Session. Dann aber kam die nächste Corona-Welle.
Die meisten Veranstaltungen sind mittlerweile abgesagt, nur ein paar wenige Gesellschaften zögern noch. „Die Situation ist für uns alle sehr traurig“, macht Ulhas aus seinem Herzen keine Mördergrube. Sang- und klanglos aber soll die Regentschaft für Kinderprinz Elias I. (Gier) sowie das Prinzenpaar Uwe I. (Fander) und Lydia II. (Cousin), die bislang nicht mal eine Handvoll offizieller Auftritte hatten, nicht enden.
„Ich habe daher dem Festkomitee und Bürgermeister Frank Peter Ullrich vorgeschlagen, dass sie bis Aschermittwoch 2023 im Amt bleiben, wenn sie das wollen“, erklärt der neue Präsident des Festkomitees. Beide Seiten stimmten dem Vorschlag zu, auch die Gesellschaften der Narrenherrscher, die „Südinsulaner“ und die „Holzpoeze Jonge“, würden mitziehen. Jetzt liegt es an den Tollitäten.
„Kinderprinz Elias und seine Familie haben bereits signalisiert, das Angebot anzunehmen“, freut sich Ulhas. Und auch das Prinzenpaar hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, eine weitere Session dranzuhängen. „Uwe und Lydia aber müssen noch einige Termine abstimmen.“ Sie standen schon in der Session 20/21 in den Startlöchern, die dann aufgrund der Pandemie komplett abgesagt werden musste, und würden sich dann ein drittes Mal vorbereiten.
Nicht erneut inthronisiert
Sollten sie sich für ein weiteres Jahr entscheiden, würden sie aber wie ihre vom Golfkrieg 1991 gebeutelten Vorgänger nicht erneut inthronisiert. Darauf hat sich das Festkomitee bereits verständigt. Statt einer Proklamation würde dann am 4. November ein karnevalistischer Abend im Haus der Stadt stattfinden, kündigt Wino Ulhas an. Über Details will sich das Festkomitee in den kommenden Wochen unterhalten. „Ich hoffe, dass wir wenigstens dann wieder ungezwungen und sorgenfrei feiern können.“
Und wie geht’s in der laufenden Session weiter? „Wenn der Besuch des Prinzenpaares gewünscht wird, kommen wir gern vorbei, um den Menschen in dieser trostlosen Zeit ein wenig Freude zu bereiten“, verspricht Ulhas, in Seniorenheimen und karitativen Einrichtungen zum Beispiel, aber natürlich auch dort, wo Vereine vielleicht doch noch feiern wollen. „Dann jedoch nicht wie sonst in Begleitung mehrerer Gesellschaften, sondern nur mit einer kleinen Abordnung“, betont der Festkomitee-Chef. „Wir sind alle geboostert und würden uns – wenn erforderlich – auch tagesaktuell testen lassen, wenn die jeweils gültige Corona-Schutzverordnung das verlangt.“
Mit Blick auf den Straßenkarneval will das Dürener Festkomitee in Abstimmung mit der Stadt weiter auf Sicht fahren und abwarten, wie sich die Coronavirus-Lage in den kommenden Wochen entwickelt. Das gilt für das Musikprogramm an Weiberfastnacht auf dem Marktplatz wie für den Orchideensonntagszug.
„Wenn es die Infektionslage zulässt, stehen wir Gewehr bei Fuß“, verspricht Ulhas. Ende Januar, spätestens Anfang Februar soll eine Entscheidung fallen. Dann blieben den Vereinen und Gruppen noch gut drei Wochen, um Wurfmaterial zu besorgen und die Tüv-Abnahme der Karnevalswagen zu organisieren.