Bau der Ampel beginnt : Mehr schwere Unfälle auf der Ortsumgehung Gey befürchtet
Gey/Kreis Düren Immer wieder kommt es auf den Kreuzungen rund um Gey zu schweren Unfällen. An einer Kreuzung wird nun eine Ampel gebaut. Damit könnte sich das Problem an anderer Stelle zuspitzen. Aber es gibt schon eine Idee.
Als die Ortsumgehung Gey freigegeben wurde, brachte das dem Dorf enorme Entlastung. Doch auf der Umgehungsstraße gibt es häufig Unfälle – immer wieder auch schwere. Sowohl die Kreuzung mit dem Abzweig nach Straß (K31) als auch die mit der K29 nach Horm gelten als Unfallhäufungsstellen und sind damit bereits im Blickpunkt der Polizei.
In dieser Woche beginnt an der Kreuzung nach Straß mit einiger Verzögerung der Bau einer Ampelanlage. Das haben Polizei, Kreis und Landesbetrieb Straßenbau NRW mit Blick auf die vielen Unfälle in die Wege geleitet.Doch diese Maßnahme zur Verkehrssicherheit ist mit einem großen „Aber“ verbunden.
In Hürtgenwald fürchtet man, dass sich der Verkehr verlagert und damit noch mehr Unfälle auf der benachbarten Kreuzung mit der K29 passieren, wo sich zuletzt die besonders schweren ereigneten.
Die FFH-Fraktion im Gemeinderat rechnet damit, dass sich viele Bürger aus Gey die Wartezeit an der Ampel sparen werden und stattdessen auf die nächste Kreuzung ausweichen. Mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen an dieser Stelle steige dann die Gefahr weiterer schwerer Zusammenstöße im Kreuzungsbereich.
Um das zu verhindern, schlägt die FFH-Fraktion vor, die Friedhofsstraße zu sperren, sodass Fahrzeuge aus Gey nicht mehr über diese Kreuzung auf die B399 oder in Richtung Horm fahren können. „Diese Maßnahme ist geeignet, die bereits jetzt bestehenden Gefährdungen für Verkehrsteilnehmende zu verhindern. Die geringen Umwege für Verkehrsteilnehmende, die bisher die Friedhofstraße nutzen, sind angemessen, da Gey nach wie vor über zwei weitere Anbindungen zur B399 in geringer Entfernung verfügt“, hält die Fraktion in einem Resolutionsvorschlag für den Rat fest. Dieser wird am Donnerstagabend politisch diskutiert. Die Freien für Hürtgenwald schlagen vor, dieses Modell für sechs Monate zu testen und dann auszuwerten.
Volle Unterstützung haben sie dabei von Ortsvorsteher Paul Bolz, der davon ausgeht, dass diese Maßnahme Wirkung zeigen wird und einige Unfälle verhindern kann.
Auch die Polizei steht dem auf Anfrage offen gegenüber und hält die Abbindung der Friedhofstraße für eine Möglichkeit, die Querung der B399 zu unterbinden. Unabhängig davon seien erste Maßnahmen zur Sichtverbesserung, also Baum- und Gehölzschnitt, bereits beschlossen worden. In einer Sitzung der Unfallkommission werde zudem über weitere mögliche Maßnahmen gesprochen.
Bauliche Änderungen an den Sichtdreiecken, Geschwindigkeitsbegrenzungen und verstärkte Verkehrsüberwachung führt die Kreisverwaltung als mögliche Maßnahmen auf, die eine Verbesserung bewirken könnten. „Die Abbindung der Friedhofstraße stellt einen erheblichen Eingriff dar, der sicherlich nur im Einvernehmen mit der Gemeinde Hürtgenwald erfolgen wird“, unterstreicht die Kreisverwaltung auf Nachfrage.
Politik und Verwaltung haben bereits für die Kreuzung mit dem Abzweig nach Straß einen Kreisverkehr gefordert und dabei bereits mehrfach unterstrichen, dass auch für die Kreuzung B399/K29 Handlungsbedarf bestehe. Kreisverkehre sind jedoch mit aufwendigeren Planungsverfahren und hohen Kosten verbunden.